„Morgen haben wir frei!“ – Warum Feiertage so wichtig sind und was sie für uns bedeuten
Ob Weihnachten, Ostern, Pfingsten oder Neujahr – Arbeitnehmer:innen freuen sich über die zusätzlichen freien Tage und die Möglichkeit, Erholungszeiten auf Brückentage auszudehnen. Von den neun bundesweit geltenden gesetzlichen Feiertagen sind lediglich Neujahr, der Tag der Arbeit und der Tag der Deutschen Einheit geschichtlich geprägt, die restlichen sechs Feiertage sind christlichen Ursprungs. Seitdem die Anhängerzahlen der Kirchen sinken und immer mehr Menschen in Deutschland aus den Kirchen austreten, stellt sich jedoch die Frage, wie zeitgemäß es noch ist, die (religiösen) Feiertage zu begehen. Wären alternative Modelle für freie Tage nicht sinnvoller?
Welche Feiertage gibt es?
Jedes Bundesland hat zu den neun bundesweiten noch mindestens einen Feiertag, den es selbst festlegen kann. In Berlin und Mecklenburg-Vorpommern wird beispielsweise der Internationale Tag der Frau am 8. März begangen oder in Thüringen der Weltkindertag am 20. September. Die bundesweiten Spitzenreiter der Feiertage sind Bayern, Baden-Württemberg und das Saarland. Hier gibt es jedes Jahr mindestens zwölf Feiertage. Die Schlusslichter im Bundesland-Ranking – Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein müssen sich mit gerade mal zehn Feiertagen zufriedengeben.
Kritik an den Feiertagen
Nachdem die christliche Prägung im deutschen Alltag immer weniger präsent ist und auch durch Migration auch immer mehr andere Religionen in Deutschland vertreten sind, sollte die Frage gestellt werden, ob weiterhin nur christliche Feiertage arbeitsfrei sein sollten oder die (religiösen) Feiertage ganz abgeschafft gehören. Die Diskussionen über die freien Feiertage sind weitreichend, so auch die Alternativen. Ein Vorschlag beispielsweise sind die sogenannten ‚schwimmenden‘ Feiertage beziehungsweise ‚Floating Holidays‘. Hierbei kann jede:r individuell entscheiden, welche Feiertage er oder sie begehen will. Eine Alternative wäre es, die gesetzlichen Feiertage zu reduzieren und dafür den Angestellten mehr Urlaubstage zu bieten. So kann sich jede:r – feiertagsunabhängig – die freien Tage einteilen wie gewünscht. Was nach vielversprechenden Lösungen klingt, hat allerdings einen gravierenden Nachteil.
Vorteile von gemeinsamen Feiertagen
An den Feiertagen steht ganz Deutschland still – die Läden sind geschlossen, die Büros verwaist und Schulen machen Ferien. Natürlich gibt es einzelne Branchen, die während dieser Zeit auf Hochtouren arbeiten müssen, doch der Großteil der Menschen in Deutschland hat frei. Das Land bekommt eine Verschnaufpause, fast alles wird angehalten. So wächst der Stapel an Arbeit im Büro während der Abwesenheit nicht weiter an, die Hektik in den Einkaufsstraßen geht zurück und man hat Zeit für Familie und Freund:innen. Und das ohne großen Organisationsaufwand, denn die Eltern haben frei und die Kinder kommen in den Genuss von Schulferien oder, bei Studierenden, der vorlesungsfreien Zeit. Häufig sind Feiertage innerhalb der Familie oder des Freundeskreises mit Ritualen verbunden, zum Beispiel das Weihnachtsbaumschmücken oder die Ostereiersuche. Gemeinschaft ist wichtig und an Feiertagen haben alle gleichzeitig die Möglichkeit in den Genuss dieser Gemeinschaft zu kommen.
Nutzen für Unternehmen
Genau dieser Gemeinschaftssinn ist auch für Unternehmen wertvoll. Auch hier können Feiertage zelebriert werden. Kleine Traditionen wie eine Weihnachtsfeier oder einen Neujahrsempfang am ersten Arbeitstag des Jahres fördern den Teamgeist. Um den Zusammenhalt noch weiter zu stärken, ist es auch möglich, Feiertage zu begehen, die gesetzlich nicht frei sind. So können jüdische Kolleg:innen beispielsweise die entsprechenden Traditionen zu Chanukka vorstellen, es kann dem chinesischen Neujahrsfest gedacht oder das Fastenbrechen des Ramadan gefeiert werden. Auf diese Weise können sich die Angestellten mit ihren unterschiedlichen religiösen und kulturellen Hintergründen einbringen und gemeinsam Zeit verbringen.
Fazit
Feiertage haben häufig eine lange Tradition, die vielleicht nicht mehr so gelebt werden, wie zu deren Ursprüngen. Dennoch haben gemeinsame freie Tage einen großen Mehrwert. Allgemeine Feiertage bringen gemeinsame Zeit und fördern die Gemeinschaft, was durch Rituale und Traditionen unterstützt wird. In einem Unternehmen gefeiert, können sie auch den Teamgeist innerhalb der Belegschaft fördern. Nutzen Sie die Feiertage als Anlass für kleine Rituale, Zeremonien oder Bräuche. Sie können dabei kreativ sein. Vielleicht haben auch die Angestellten zuhause kleine Traditionen, die sie mitbringen wollen, wie das gemeinsames Plätzchen-Resteessen zwischen den Jahren, um nur ein Beispiel zu nennen. Nutzen Sie auch hier die Vielfalt Ihrer Angestellten und feiern Sie den bunten Strauß an Feiertagen – alles für den Teamgeist.
Die Expert:innen von D² – Denkfabrik Diversität beraten Sie gerne dabei, kreative Ideen zu entwickeln und entsprechende Maßnahmen umzusetzen.