Herausforderungen und Chancen für die Vielfalt in einer zunehmend virtuellen Arbeitswelt
Die virtuelle Arbeitswelt – ein Thema, das vor allem durch die Corona-Pandemie einen Aufschwung erlebt hat – bietet viele ungeahnte Möglichkeiten für Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen. Allerdings birgt diese Welt auch neue Herausforderungen und Chancen für die Vielfalt in Unternehmen. Im Folgenden werden diese Herausforderungen und Chancen beleuchtet.
Virtuelle Teams
Bei der fortschreitenden Digitalisierung werden virtuelle Teams immer häufiger. Dabei kommt es nicht selten vor, dass die Teams aus diversen Arbeitsgruppen bestehen. So gehören die Menschen meist unterschiedlichen Kulturen, Religionen, Geschlechtern sowie Altersgruppen an und können sich räumlich getrennt auf der ganzen Welt befinden. Entscheidend für die Zusammenstellung der Teammitglieder sind oft ihre Qualifikationen, Fertigkeiten und Kompetenzen. Der akademische Grad rückt dabei immer mehr in den Hintergrund – auch im Hinblick auf die Gefahr von mangelnder Vielfalt im Team.
Herausforderungen für die Vielfalt in einer virtuellen Arbeitswelt
Unterschiedliche Kulturen und Herkunftsorte gehen meist mit unterschiedlichen Sprachkulturen einher. So kann es bei Unterhaltungen per Video-Call, Mail, Anrufen etc. schnell zu Missverständnissen, Verständigungsproblemen und Fehlinterpretationen kommen. Bei Mails und Telefongesprächen können wertvolle Gestik und Mimik nicht zu besserem Verständnis beitragen. Darüber hinaus können auch Zeitunterschiede Kommunikationsprobleme mit sich bringen. Die Herkunftskultur und die persönliche Kultur können zusätzlich eine Herausforderung bei der Arbeit darstellen, da vielleicht nicht alle Teammitglieder über kulturelle Eigenheiten aufgeklärt sind. Zudem fehlt bei der virtuellen Arbeit der persönliche Austausch im Büro, was zur Benachteiligung und erschwerten Einfindung von diversen Mitarbeiter:innen führen kann. Zwischenmenschliche Beziehungen sind sowohl für den Arbeitsalltag als auch für den Umgang unter Kolleg:innen essenziell. Schnell kann das Gefühl der Zugehörigkeit verloren gehen, wenn man nicht Teil einer gelebten Unternehmenskultur ist oder das Teambuilding fehlt. Die Zusammenarbeit in vielfältigen Teams fordert vor allem Vertrauen, Kommunikation und eine hohe Selbstorganisation. Allerdings muss auch die Führungskraft bei der Leitung vielfältiger Teams gewisse Kompetenzen und Feingefühl aufweisen.
Letztendlich gilt es vor allem, eine Chancengleichheit für alle Beteiligten zu garantieren. Dies richtet sich nicht nur an die Ausstattung des Arbeitsplatzes, sondern auch an eine leistungsgerechte Bewertung, die an die Lebensrealität der Mitarbeiter:innen angepasst werden muss, und die Gleichberechtigung unter den Mitarbeiter:innen ohne Vorurteile und Betrachtung von Klischees.
Chancen für die Vielfalt
Die virtuelle Arbeitswelt bietet eine Vernetzung über die ganze Welt. So haben vielfältige Teams die Möglichkeit, sich breit zu vernetzen und dies zum Vorteil zu nutzen. Die Zusammenarbeit von vielfältigen Teams weist viele positive Aspekte, Innovationskraft und andere Blickwinkel für Problematiken auf. Davon können Unternehmen in der Regel profitieren und man kann sich im globalen Markt durchsetzen. Hinsichtlich des Unternehmenserfolges zeigt sich, dass vielfältige Teams positivere Ergebnisse erzielen. Durch das Einwirken verschiedener Altersgruppen können weiterhin neue Perspektiven entstehen. Vielfältige Mitarbeiter:innen haben unabhängig vom Standort die Möglichkeit, ihre Stärken zu zeigen. Bei richtigem Einsatz können sie gezielt ihre Fähigkeiten und Kompetenzen nutzen. Bewerber:innen haben so auch die Möglichkeit, bei neuer Teamzusammenstellung herauszustechen, und für Arbeitgeber öffnet sich ein größerer Bewerberpool. Eine große Rolle spielt hier allerdings auch das Bildungsangebot, was in einigen Punkten verbessert werden muss. Vielfalt bekommt durch eine virtuelle Arbeitswelt die Chance mehr Akzeptanz zu erlangen und sich allgemein durch positive Faktoren besser zu etablieren.
Fazit
Auch in einer virtuellen Arbeitswelt zählt vor allem wertschätzende Anerkennung der Arbeit und eine vertrauensbasierte Arbeitsmoral. Offene Kommunikation ist wichtiger denn je, um einen reibungslosen Ablauf sowie gegenseitiges Verständnis von vielfältigen Teams zu gewährleisten und kulturelle Differenzen zu überwinden. Eine zunehmend digitalisierte Arbeitswelt fordert zudem insbesondere gutes Führungsverhalten, Geschick und das Verständnis für eine komplexe, vielfältige Zusammenarbeit. Wie sich zeigt bietet die virtuelle Arbeitswelt sowohl Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, als auch Chancen, die es zu nutzen gilt, für die Vielfalt.
Wünschenswert wäre eine stärkere Integration der Vielfalt, damit die Chance auf ein größeres interkulturelles Verständnis entstehen kann und Toleranz und Akzeptanz allgemein gefördert werden.
Sie möchten die Vielfalt und die virtuelle Arbeitswelt in einen positiven Einklang bringen und die Chancen besser nutzen? Sprechen Sie gerne die Expert:innen von D² – Denkfabrik Diversität an, wir beraten Sie telefonisch oder per E-Mail.