Ally

Der Begriff Ally (Plural: Allies) stammt ursprünglich aus der angloamerikanischen Bürgerrechtsbewegung und bezeichnet eine Person, die sich solidarisch mit benachteiligten Gruppen zeigt und sich aktiv für deren Rechte einsetzt – auch ohne selbst direkt betroffen zu sein. Anders als der bloße Ausdruck von Sympathie oder Zustimmung erfordert Allyship aktives Handeln. Allies nutzen ihre privilegierte Position, um Barrieren abzubauen, auf Ungleichheiten aufmerksam zu machen und marginalisierte Gruppen sichtbar zu unterstützen, ob im Alltag, in sozialen Netzwerken oder in der Arbeitswelt. Dabei geht es nicht nur um Solidarität, sondern um bewusste Mitgestaltung einer inklusiven Gesellschaft.

Inhalt

Allyship in Organisationen: Mehr als eine gute Absicht

In Unternehmen wird Allyship zunehmend als Schlüsselfaktor für eine inklusive Unternehmenskultur erkannt, nicht zuletzt im Hinblick auf Herausforderungen wie den Fachkräftemangel oder die Umsetzung der ISO 30415 für Diversity & Inclusion im Management. Allies können in HR-Abteilungen, Führungsetagen oder als Kolleg:innen überall im Unternehmen wirken. Sie schaffen ein Arbeitsumfeld, das Gleichstellung, Vielfalt und Zugehörigkeit ermöglicht.

Wie Allies konkret handeln

  • Diskriminierung zu benennen, auch wenn es unangenehm ist.
  • Betroffene zu unterstützen, ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen.
  • Diversitätsinitiativen aktiv zu fördern, etwa durch die Teilnahme an Schulungen, Workshops oder durch das Teilen von Ressourcen.
  • Kontinuierlich zu lernen, auch durch kritisches Feedback.
  • In Gesprächen marginalisierte Perspektiven einzubringen, wenn sie fehlen – z. B. in Meetings, bei Projektentscheidungen oder in der Öffentlichkeitsarbeit.

Allyship ist ein aktiver Prozess, der Mut, Reflexionsbereitschaft und die Bereitschaft erfordert, eigene Privilegien zu hinterfragen.

Die strategische Bedeutung von Allies im Diversity Management

Nachhaltige Diversitätsstrategien dürfen nicht allein von Betroffenen getragen werden. Allies vermitteln zwischen Mehrheits- und Minderheitsgruppen, bauen Brücken und tragen dazu bei, DEI-Kennzahlen (KPIs) wie Zufriedenheit, Zugehörigkeit oder Retention langfristig zu verbessern.

Besonders wirksam wird Allyship, wenn Unternehmen sie in ihre D&I-Strategie integrieren – etwa durch strukturierte Weiterbildungsangebote, interne Audits, zertifizierte Schulungen oder den Austausch von Best Practices aus anderen Branchen. Auch digitale Lösungen wie der Diversity Navigator, der unter anderem Inklusionsmetriken erfasst und konkrete Handlungsempfehlungen ableitet, unterstützen dabei, Fortschritte messbar zu machen und gezielt zu fördern. Ergänzt durch Case Studies zu gelungener Allyship entsteht so ein datenbasiertes Fundament für nachhaltige Veränderung.

Fazit Ally zu sein bedeutet mehr, als sich theoretisch mit Diversität zu solidarisieren. Es geht um konkrete Handlungen, um Zuhören, um das Nutzen der eigenen Stimme für andere. In Unternehmen sind Allies unerlässlich, um ein Umfeld zu schaffen, in dem Vielfalt nicht nur toleriert, sondern aktiv gefördert wird. Sie stärken die Organisationskultur, tragen zur Chancengleichheit bei und sind ein Motor für echte Inklusion. Allyship ist keine Rolle, die man einmal einnimmt, sondern ein kontinuierlicher Lern- und Veränderungsprozess.

Möchten Sie lernen, wie Allyship in Ihrem Unternehmen konkret gefördert werden kann? In unserem Workshop zeigen wir praxisnah, wie Sie Allies stärken, eine inklusive Kultur aufbauen und soziale Verantwortung wirksam leben.

Tim Forster

Tim Forster

Werkstudent

Tim Forster ist Werkstudent bei D² und studiert Diversitätsmanagement im Master an der Universität Würzburg. Während seines Bachelor-Studiums im Würzburger Studiengang Mensch-Computer-Systeme hat Tim seine Expertise in den Bereichen Arbeitsgesundheit, inklusive Technologien, Softwareergonomie und Anwendungsunterstützung entwickelt. Durch seine Arbeitserfahrung in der Pflege ist Tim außerdem Experte für die Lebenssituation von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen.

Wie möchtest Du Deine Perspektiven und Erfahrungen bei D² einbringen?

"Ich unterstütze das D²-Team bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Lösungen, die inklusiv und diversitätssensibel gestaltet sind. Für mich bedeutet Diversität nämlich vor allem eines: kreative und vielfältige Denkansätze durch eine Teilhabe aller zu fördern."

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Werkstudentin

Antonia Geßlein hat im Bachelor Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg studiert und nebenbei im Gesundheitsamt Coburg gearbeitet. Zum Ende ihres Studiums wurde das Thema Gleichberechtigung und Gender immer relevanter für sie. Deshalb hat sie ihre Bachelorarbeit zum Thema der Gendersensiblen Suchtprävention geschrieben. Seit Oktober 2023 studiert sie im Master Diversitätsmanagement an der Universität Würzburg.

Gehören Diversity und Gesundheit zusammen?

"Definitiv, denn die Gesundheitsförderung und das Diversitätsmanagement überschneiden und ergänzen sich in einigen Punkten, weshalb ich die Kombination aus beidem für sehr sinnvoll halte. Ich freue mich darauf, wenn in Unternehmen mit einem holistischen Blick auf die Verbindung von Gesundheit und Vielfalt geschaut wird."

Mathilde Berhault

Mathilde Berhault

Senior Beraterin

Mathilde Berhault ist Senior Beraterin bei D² – Denkfabrik Diversität. Berufliche Erfahrungen hat sie u.a. als Geschäftsführerin des Vereins interculture e.V. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Drittmittelprojekten an der Universität Jena gesammelt. Mathilde bringt Expertise in Interkultureller Kommunikation, Digitalisierung und agilem Projektmanagement mit. Ihre Schwerpunkte bei D² liegen in der Produktentwicklung und dem Vertrieb der D²-Dienstleistungen.

Welche Chancen siehst du durch Vielfalt im Beruf?

"Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, von einem breiten Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen zu profitieren. Besonders spannend finde ich dabei die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich unterschiedlicher Denkweisen und Methoden zu bedienen."

Nina Vössing

Nina Vössing

Trainee Beratung

Nina Vössing ist Trainee im Bereich Beratung. Nach ihrem erfolgreichem Masterstudium im Diversitätsmanagement in Würzburg und ihrem Bachelorstudium in Sozial- und Umweltwissenschaften in Maastricht (Niederlande), Freiburg und Santa Barbara (USA) erkundete sie die soziale und nachhaltige Start-up Szene Berlins. Ursprünglich motiviert, mit sozialem Unternehmertum eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten, liegt ihr Schwerpunkt heute bei der internen sozial-nachhaltigen Gestaltung von Unternehmen und Organisationen.

Was führt dich her? 

"Ökonomische Nachhaltigkeit kann nicht ohne Diversität gedacht werden. Während meines Studiums habe ich mich für einen nachhaltigen Wirtschaftswandel eingesetzt. In der Praxis ist mir dann eines bewusst geworden: Wenn etwas nicht der inneren Haltung entspricht, dann kann dies auch nicht glaubhaft nach außen transportiert werden. Diversitätssensibles Personalmanagement fördert Resilienz, Menschlichkeit, Respekt und Achtsamkeit – Werte, ohne die es in Gesellschaft und Wirtschaft keine Nachhaltigkeit geben kann."

Hannah Baumann

Hannah Baumann

Kreative Konzeption & Design

Hannah Baumann ist für die kreativen Ideen und deren gestalterische Umsetzung bei D² – Denkfabrik Diversität zuständig. Egal ob print oder digital – Ziel ist es, die Arbeiten und Inhalte der Denkfabrik attraktiv und für jede:n verständlich darzustellen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Mediendesign an der Hochschule Hof tauchte sie für drei Jahre in die Welt des Agenturalltages ein, bevor sie sich der Denkfabrik 2023 anschloss.

Diversität und Design?

"Ein für mich sehr spannendes Thema, bei dem es keine Grenzen gibt. Warum also nicht für alle Menschen auch alle Informationen zugänglich machen, wenn jede:r von barrierefreiem Design profitiert? Diversität scheint für viele selbstverständlich: Doch beim genaueren Hinschauen fällt auf, wie viel wir noch dafür tun können. Die gestalterische Herausforderung, die sich daraus für mich ergibt, ist eine aufregende Reise!"

Dr. Julien Bobineau

Dr. Julien Bobineau

Geschäftsleitung

Dr. Julien Bobineau ist Senior Berater und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Expertise umfasst das Thema Antirassismus, Ansätze in der Erwachsenenbildung und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Nach einem kulturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion an der Universität Würzburg hat er u.a. an den Universitäten Jena, Passau, Fulda, Edmonton (Kanada), Dakar (Senegal) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gelehrt und geforscht. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Postcolonial Theory & Critical Race Studies, die Interkulturelle Kommunikation und das Diversitätsmanagement bei Polizei und Sicherheitsbehörden.

Was bedeutet Diversität für dich?

"Diversität basiert auf gegenseitigem Verständnis, das erst im respektvollen Austausch entstehen kann. Als weißer Cis-Mann mit Migrationsgeschichte bedeutet das für mich vor allem eines: anderen Menschen zuzuhören. Mir ist es enorm wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und meine eigenen Privilegien mit viel Selbstreflexion zu hinterfragen."

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Andreas Möller

Andreas Möller

Initiator

Andreas Möller ist Unternehmer, Initiator und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Fachkompetenz umfasst die Themenfelder Entrepreneurship, Unternehmungsführung und inklusives Personalmanagement. Nach über zehn Jahren in der Selbständigkeit führt er heute eines der schnell wachsenden mittelständischen Unternehmen Europas mit Überzeugung, Empathie und Souveränität. Als Coach und Berater gibt Andreas seine Erfahrungen mit viel Enthusiasmus an Kunden aus den verschiedensten Bereichen weiter.

Warum hast Du D² – Denkfabrik Diversität gegründet?

"Durch meine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber kenne ich die vielfältigen Herausforderungen unserer Wirtschaftswelt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit inklusiven Strategien und einem ganzheitlichen Diversitätsmanagement große Erfolge erzielen kann. Und diese Überzeugung möchte ich mit anderen Unternehmer:innen teilen."