17. Juni 2025

Generation Z und Diversity: Was junge Talente wirklich erwarten

Ein diverses Team versammelt sich vor einem Laptop und diskutiert gemeinsam.
Stellenanzeigen voller bunter Schlagworte reichen längst nicht mehr aus. Wer die Generation Z für sich gewinnen möchte, muss echte Vielfalt leben und das auch beweisen. Junge Talente wachsen in einer Welt auf, in der Diversität, Gleichstellung und Inklusion keine Zusatzprogramme, sondern Selbstverständlichkeiten sein sollten. Unternehmen, die diesem Anspruch nicht gerecht werden, riskieren nicht nur Imageverlust, sondern auch den Anschluss im Wettbewerb um die besten Talente.

In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, welche Erwartungen die Generation Z an Diversity-Engagement in Unternehmen stellt und wie Sie Ihr Recruiting darauf optimal ausrichten können.

Inhalt

Die Gen-Z fordert gelebte Diversität

Die Generation Z, geboren im Zeitraum zwischen 1995 und 2010, legt großen Wert auf Authentizität, Werteorientierung und soziale Verantwortung. Themen wie Chancengleichheit, Inklusion aller Identitäten und umfassende Gleichstellung sind für sie zentrale Auswahlkriterien bei der Arbeitgeberwahl.

Chancengleichheit bedeutet dabei mehr als formale Gleichbehandlung. Junge Talente achten darauf, ob Unternehmen aktiv Barrieren abbauen und individuelle Unterschiede als Bereicherung betrachten, etwa durch flexible Arbeitsmodelle, barrierefreie Zugänge oder Programme zur Förderung unterrepräsentierter Gruppen.

Inklusion aller Identitäten heißt, dass wirklich jede Person – unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, Behinderung, sexueller Orientierung, Religion oder sozialer Herkunft – die gleichen Möglichkeiten zur Entfaltung hat. Nicht die Anpassung an eine „Norm“, sondern die Anerkennung und Wertschätzung individueller Perspektiven steht im Vordergrund.

Echte Gleichstellung bedeutet nicht nur Chancen zu eröffnen, sondern auch faire Ergebnisse hinzuarbeiten. Das zeigt sich zum Beispiel in gleichen Aufstiegschancen, ausgewogenen Führungsteams, fairer Bezahlung und transparenten Beförderungskriterien.

So überzeugen Unternehmen junge Talente

Unternehmen, die sich ernsthaft zu Diversity, Equity & Inclusion (DEI) bekennen, gewinnen die Generation Z nicht durch leere Versprechen, sondern durch sichtbare und konsequente Maßnahmen. Dazu gehören verbindliche Standards und Zertifizierungen, wie etwa die Unterzeichnung der Charta der Vielfalt oder die Implementierung der internationalen Norm DIN ISO 30415 „Personalmanagement – Diversity & Inclusion“.

Ebenso entscheidend ist eine transparente Kommunikation: Junge Talente möchten nachvollziehen können, welche Ziele im Bereich D&I gesetzt wurden und welche Fortschritte anhand klar definierter KPI tatsächlich erreicht werden. Darüber hinaus überzeugen Unternehmen durch praktisches Engagement, etwa in Form von Fortbildungen, Workshops oder regelmäßigen Diversity-Audits, die die Wirksamkeit der Maßnahmen überprüfen und weiterentwickeln.

Ein weiteres zentrales Kriterium ist eine glaubwürdige Vielfalt auf allen Ebenen, insbesondere in Führungspositionen. Unternehmen sollten nicht nur einzelne Dimensionen berücksichtigen, sondern die Big 6 bzw. Big 7 der Vielfalt gezielt in ihre Strategien integrieren. Nur wer Diversität sichtbar lebt und aktiv gestaltet, kann das Vertrauen und die Begeisterung der Generation Z nachhaltig gewinnen.

Recruiting-Tipps für die Generation Z

  • Employer Branding mit Fokus auf Vielfalt
    Setzen Sie gezielt auf authentische Geschichten und echte Vorbilder aus Ihrem Unternehmen, die Diversität sichtbar machen.
  • Inklusive Sprache
    Verwenden Sie in Stellenanzeigen, auf der Karriereseite und in Interviews gendergerechte und diskriminierungsfreie Sprache.
  • Niedrigschwellige Bewerbungsprozesse
    Barrierearme Plattformen, mobile Bewerbungsmöglichkeiten und flexible Interviews (z. B. asynchrone Videointerviews) signalisieren Inklusion.
  • Vielfalt in Auswahlprozessen abbilden
    Diversity-Trainings für HR-Verantwortliche, anonymisierte Bewerbungsverfahren und strukturierte Interviewleitfäden helfen, Bias zu reduzieren.
  • Diversity als Weiterbildungsangebot
    Bieten Sie Workshops, Fortbildungen und Zertifikate im Bereich Diversität & Inklusion nicht nur Ihren Führungskräften, sondern allen Mitarbeitenden an.
  • Regelmäßiges Monitoring und Audits
    Nutzen Sie Tools, wie unseren Diversity Navigator zur Erfolgsmessung und lassen Sie Ihre D&I-Strategie z. B. durch externe Berater:innen prüfen.

Besonderer Tipp: Binden Sie Ihre jungen Mitarbeitenden frühzeitig in Diversity-Projekte ein, etwa in einem Generation Z Diversity Council oder durch Peer-to-Peer-Formate. So zeigen Sie echtes Vertrauen und setzen auf eine Bottom-up-Perspektive bei der Gestaltung einer inklusiven Unternehmenskultur.

Fazit Die Generation Z erwartet von Unternehmen keine Diversity-Symbolik, sondern gelebte Vielfalt und echte Inklusion. Erfolgreiches Recruiting muss deshalb über klassische Employer-Branding-Maßnahmen hinausgehen und Diversity & Inclusion fest in Strategie, Management und Unternehmenskultur verankern. Unternehmen, die Vielfalt konsequent priorisieren, sichern sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil im Kampf gegen den Fachkräftemangel – sie gestalten auch die Zukunft der Arbeitswelt aktiv mit.

Sie möchten Ihr Recruiting noch gezielter auf die Erwartungen der Generation Z ausrichten und echte Vielfalt in Ihrem Unternehmen verankern? In unserem Workshop „Diversity im Recruiting“ erhalten Sie praxiserprobte Strategien, Tools und Best Practices, um Ihre Talent-Pipeline nachhaltig vielfältiger und inklusiver zu gestalten. Jetzt Platz sichern und den Unterschied machen!

Tim Forster

Tim Forster

Werkstudent

Tim Forster ist Werkstudent bei D² und studiert Diversitätsmanagement im Master an der Universität Würzburg. Während seines Bachelor-Studiums im Würzburger Studiengang Mensch-Computer-Systeme hat Tim seine Expertise in den Bereichen Arbeitsgesundheit, inklusive Technologien, Softwareergonomie und Anwendungsunterstützung entwickelt. Durch seine Arbeitserfahrung in der Pflege ist Tim außerdem Experte für die Lebenssituation von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen.

Wie möchtest Du Deine Perspektiven und Erfahrungen bei D² einbringen?

"Ich unterstütze das D²-Team bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Lösungen, die inklusiv und diversitätssensibel gestaltet sind. Für mich bedeutet Diversität nämlich vor allem eines: kreative und vielfältige Denkansätze durch eine Teilhabe aller zu fördern."

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Werkstudentin

Antonia Geßlein hat im Bachelor Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg studiert und nebenbei im Gesundheitsamt Coburg gearbeitet. Zum Ende ihres Studiums wurde das Thema Gleichberechtigung und Gender immer relevanter für sie. Deshalb hat sie ihre Bachelorarbeit zum Thema der Gendersensiblen Suchtprävention geschrieben. Seit Oktober 2023 studiert sie im Master Diversitätsmanagement an der Universität Würzburg.

Gehören Diversity und Gesundheit zusammen?

"Definitiv, denn die Gesundheitsförderung und das Diversitätsmanagement überschneiden und ergänzen sich in einigen Punkten, weshalb ich die Kombination aus beidem für sehr sinnvoll halte. Ich freue mich darauf, wenn in Unternehmen mit einem holistischen Blick auf die Verbindung von Gesundheit und Vielfalt geschaut wird."

Mathilde Berhault

Mathilde Berhault

Senior Beraterin

Mathilde Berhault ist Senior Beraterin bei D² – Denkfabrik Diversität. Berufliche Erfahrungen hat sie u.a. als Geschäftsführerin des Vereins interculture e.V. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Drittmittelprojekten an der Universität Jena gesammelt. Mathilde bringt Expertise in Interkultureller Kommunikation, Digitalisierung und agilem Projektmanagement mit. Ihre Schwerpunkte bei D² liegen in der Produktentwicklung und dem Vertrieb der D²-Dienstleistungen.

Welche Chancen siehst du durch Vielfalt im Beruf?

"Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, von einem breiten Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen zu profitieren. Besonders spannend finde ich dabei die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich unterschiedlicher Denkweisen und Methoden zu bedienen."

Nina Vössing

Nina Vössing

Trainee Beratung

Nina Vössing ist Trainee im Bereich Beratung. Nach ihrem erfolgreichem Masterstudium im Diversitätsmanagement in Würzburg und ihrem Bachelorstudium in Sozial- und Umweltwissenschaften in Maastricht (Niederlande), Freiburg und Santa Barbara (USA) erkundete sie die soziale und nachhaltige Start-up Szene Berlins. Ursprünglich motiviert, mit sozialem Unternehmertum eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten, liegt ihr Schwerpunkt heute bei der internen sozial-nachhaltigen Gestaltung von Unternehmen und Organisationen.

Was führt dich her? 

"Ökonomische Nachhaltigkeit kann nicht ohne Diversität gedacht werden. Während meines Studiums habe ich mich für einen nachhaltigen Wirtschaftswandel eingesetzt. In der Praxis ist mir dann eines bewusst geworden: Wenn etwas nicht der inneren Haltung entspricht, dann kann dies auch nicht glaubhaft nach außen transportiert werden. Diversitätssensibles Personalmanagement fördert Resilienz, Menschlichkeit, Respekt und Achtsamkeit – Werte, ohne die es in Gesellschaft und Wirtschaft keine Nachhaltigkeit geben kann."

Hannah Baumann

Hannah Baumann

Kreative Konzeption & Design

Hannah Baumann ist für die kreativen Ideen und deren gestalterische Umsetzung bei D² – Denkfabrik Diversität zuständig. Egal ob print oder digital – Ziel ist es, die Arbeiten und Inhalte der Denkfabrik attraktiv und für jede:n verständlich darzustellen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Mediendesign an der Hochschule Hof tauchte sie für drei Jahre in die Welt des Agenturalltages ein, bevor sie sich der Denkfabrik 2023 anschloss.

Diversität und Design?

"Ein für mich sehr spannendes Thema, bei dem es keine Grenzen gibt. Warum also nicht für alle Menschen auch alle Informationen zugänglich machen, wenn jede:r von barrierefreiem Design profitiert? Diversität scheint für viele selbstverständlich: Doch beim genaueren Hinschauen fällt auf, wie viel wir noch dafür tun können. Die gestalterische Herausforderung, die sich daraus für mich ergibt, ist eine aufregende Reise!"

Dr. Julien Bobineau

Dr. Julien Bobineau

Geschäftsleitung

Dr. Julien Bobineau ist Senior Berater und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Expertise umfasst das Thema Antirassismus, Ansätze in der Erwachsenenbildung und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Nach einem kulturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion an der Universität Würzburg hat er u.a. an den Universitäten Jena, Passau, Fulda, Edmonton (Kanada), Dakar (Senegal) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gelehrt und geforscht. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Postcolonial Theory & Critical Race Studies, die Interkulturelle Kommunikation und das Diversitätsmanagement bei Polizei und Sicherheitsbehörden.

Was bedeutet Diversität für dich?

"Diversität basiert auf gegenseitigem Verständnis, das erst im respektvollen Austausch entstehen kann. Als weißer Cis-Mann mit Migrationsgeschichte bedeutet das für mich vor allem eines: anderen Menschen zuzuhören. Mir ist es enorm wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und meine eigenen Privilegien mit viel Selbstreflexion zu hinterfragen."

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Andreas Möller

Andreas Möller

Initiator

Andreas Möller ist Unternehmer, Initiator und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Fachkompetenz umfasst die Themenfelder Entrepreneurship, Unternehmungsführung und inklusives Personalmanagement. Nach über zehn Jahren in der Selbständigkeit führt er heute eines der schnell wachsenden mittelständischen Unternehmen Europas mit Überzeugung, Empathie und Souveränität. Als Coach und Berater gibt Andreas seine Erfahrungen mit viel Enthusiasmus an Kunden aus den verschiedensten Bereichen weiter.

Warum hast Du D² – Denkfabrik Diversität gegründet?

"Durch meine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber kenne ich die vielfältigen Herausforderungen unserer Wirtschaftswelt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit inklusiven Strategien und einem ganzheitlichen Diversitätsmanagement große Erfolge erzielen kann. Und diese Überzeugung möchte ich mit anderen Unternehmer:innen teilen."