Retrospektive als Instrument für Teamkultur
Retrospektiven bieten geschützte Räume für Offenheit, Feedback und gegenseitiges Lernen. Sie sind nicht nur ein Analyse-Tool, sondern ein wesentliches Element zur Gestaltung einer gesunden Teamkultur. Hier haben alle Teammitglieder die Möglichkeit, ihre Perspektiven einzubringen – unabhängig von Funktion oder Hierarchie.
Damit Retrospektiven ihr volles Potenzial entfalten können, sind folgende Prinzipien hilfreich:
- Vertrauensvolle Atmosphäre schaffen, z. B. durch klare Moderation oder die Nutzung von Feedbackregeln
- Diversität der Erfahrungen sichtbar machen, um blinde Flecken zu erkennen
- Gleichberechtigte Beteiligung ermöglichen, etwa durch Methoden wie Silent Brainstorming oder anonymes Sammeln von Beobachtungen
- Verbindliche Maßnahmen ableiten, um aus Reflexion Veränderung zu machen
Typische Fragen in einer Retrospektive sind:
- Was lief gut?
- Was wollen wir beibehalten?
- Was war herausfordernd?
- Was wollen wir beim nächsten Mal anders machen?
Relevanz für Diversity & Inclusion
Retrospektiven sind ein wirkungsvolles Mittel, um Diskriminierungssensibilität und Vielfalt in der Teamarbeit zu verankern. Sie schaffen Raum, um über Spannungen, Unsichtbarkeiten oder exkludierende Dynamiken zu sprechen, sofern sie sicher und inklusiv moderiert werden.
In inklusiv gestalteten Retrospektiven können z. B. folgende Aspekte thematisiert werden:
- Fühlen sich alle Teammitglieder gleichermaßen gehört und gesehen?
- Gibt es strukturelle Hürden, die bestimmte Personen benachteiligen?
- Wie können wir sprachliche oder kulturelle Unterschiede produktiv nutzen?
- Welche Teamregeln fördern Fairness und Zugehörigkeit?
So wird die Retrospektive zu einem Instrument gelebter Inklusion, in dem nicht nur Prozesse, sondern auch Machtverhältnisse und Teilhabe reflektiert werden können.