Die Big 6 und Big 7: Diversity-Metriken verstehen und anwenden

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Was genau sind nun die Big 6/ Big 7?
Die Big 6 umfassen die sechs Kerndimensionen von Diversität, die in vielen Ländern und Regionen, insbesondere in der Europäischen Union, als relevant für den Schutz vor Diskriminierung gelten. In Deutschland sind die Big 6 durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) rechtlich geschützt. Doch was bedeutet das konkret für Unternehmen? Neben der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben lohnt sich der ‚unternehmerische Blick‘ auf die Big 6, um von den vielen Vorteilen eines ganzheitlichen Diversitätsmanagements zu profitieren. Eine IST-Analyse kann dabei helfen, Herausforderungen und Chancen in Bezug auf die Big 6 zu identifizieren:
- Geschlecht– Betrachtung der Geschlechterverteilung, Geschlechtsidentität und -ausdruck, z. B. Frauenanteil in Führungspositionen
- Alter– Analyse der Altersstruktur in Organisationen, Generationenvielfalt und Altersdiskriminierung
- Ethnische Herkunft/Nationalität– Untersuchung der Herkunft, Migrationserfahrung und möglicher Ungleichbehandlungen
- Behinderung– Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen und Barrierefreiheit am Arbeitsplatz
- Religion/Weltanschauung– Erfassung religiöser Vielfalt und der damit verbundenen Bedürfnisse
- Sexuelle Orientierung– Sensibilisierung für LGBTQIA+-Themen und Maßnahmen zur Förderung eines inklusiven Arbeitsumfelds
Mit einer aktiven Berücksichtigung der „Big 6“ wird sowohl für die Antidiskriminierungsarbeit als auch für die praktische Umsetzung von D&I Orientierung geboten. Gleichzeitig wird seit einigen Jahren diskutiert, ob der der rechtliche Schutz auch für die Diversitätsdimension „soziale Herkunft“ gelten sollte. Um diese Debatte zu berücksichtigen, wird von Expert:innen häufig auch von den „Big 7“ gesprochen.
Die Big 7 erweitern die Big 6 um folgende Dimension:
- Die soziale Herkunft– Betrachtung von Bildungsstand, sozioökonomischem Hintergrund und Aufstiegsmöglichkeiten, um Chancengleichheit zu fördern
Diese zusätzliche Dimension wird zunehmend als relevant angesehen, da der soziale Hintergrund oft über den Zugang zu Ressourcen, Netzwerken und Karrieremöglichkeiten entscheidet.
Wie mache ich die Big 6 und Big 7 messbar?
Eine erfolgreiche Diversity & Inclusion-Strategie basiert nicht nur auf Absichtserklärungen, sondern aufklaren, datenbasierten Maßnahmen. Unternehmen können anhand der Big 6 und Big 7 ihre D&I-Ziele definieren und Fortschritte regelmäßig überprüfen. Wichtige Indikatoren sind:
- Geschlechterverteilung in Führungsebenen:Der Anteil von Frauen und nicht-binären Personen in Entscheidungspositionen ist ein wichtiger Maßstab für Chancengleichheit und Karriereförderung. Unternehmen können Quoten, Mentoring-Programme und gezielte Entwicklungsmaßnahmen einsetzen, um Gleichstellung aktiv zu unterstützen.
- Altersstruktur und Generationsvielfalt:Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen jungen, erfahrenen und älteren Mitarbeitenden ermöglicht intergenerationellen Wissensaustausch und fördert innovative sowie nachhaltige Unternehmensstrategien. Maßnahmen wie Reverse-Mentoring-Programme oder flexible Renteneintrittsmodelle können die Zusammenarbeit zwischen den Generationen stärken.
- Anteil von Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund:Vielfalt in kultureller und ethnischer Hinsicht bereichert Teams und stärkt die globale Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen können ihre Rekrutierungs- und Onboarding-Prozesse diversitätsfreundlich gestalten und gezielt interkulturelle Kompetenz fördern.
- Barrierefreiheit und Inklusionsmaßnahmen:Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen sollten gleichberechtigten Zugang zu Arbeitsplätzen und Karrierechancen erhalten. Dazu gehören barrierefreie Büros, digitale Barrierefreiheit, inklusive Arbeitsprozesse und unterstützende Technologien.
- Religiöse Vielfalt und flexible Arbeitsmodelle:Um ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, sollten Unternehmen religiöse Bedürfnisse respektieren, beispielsweise durch Gebetsräume, angepasste Feiertagsregelungen oder flexible Arbeitszeiten.
- LGBTQIA+-freundliche Maßnahmen:Unternehmen, die sich für die Rechte und Sichtbarkeit der LGBTQIA+-Community engagieren, schaffen ein sicheres und wertschätzendes Arbeitsumfeld. Netzwerke, Anti-Diskriminierungspolicies und inklusive Sprache sind zentrale Elemente einer unterstützenden Unternehmenskultur.
- Soziale Mobilität und Förderprogramme für benachteiligte Gruppen:Herkunft und sozioökonomischer Status dürfen keine Barrieren für beruflichen Erfolg sein. Unternehmen können gezielt Programme zur Talentförderung, Stipendien oder Trainee-Programme für unterrepräsentierte Gruppen aufbauen, um faire Karrierechancen zu gewährleisten.
Indem Unternehmen diese Faktoren systematisch analysieren, Maßnahmen ableiten und Fortschritte messen, können sie nicht nur gesetzlichen Anforderungen gerecht werden, sondern auch langfristig eine inklusive und zukunftsorientierte Unternehmenskultur etablieren.
Wie unterstützt der Diversity Navigator Sie und Ihr Unternehmen dabei?
Der Diversity Navigator leistet einen wertvollen Beitrag für Unternehmen, die ihre Diversity & Inclusion-Ziele messbar machenund strategisch steuern wollen. Anhand der Big 6 und Big 7 können Unternehmen nicht nur den Status quo ihrer D&I-Maßnahmen analysieren, sondern auch konkrete Handlungsschritte ableiten und Fortschritte kontinuierlich überprüfen.
Mit dem Diversity Navigator erhalten Unternehmen eine intuitive, datenbasierte Lösung, die folgende Funktionen ermöglicht:
- Geschlechterverteilung & Führung: Analyse des Anteils von Frauen und nicht-binären Personen in Führungspositionen; Entwicklung gezielter Maßnahmen zur Förderung von Chancengleichheit
- Altersstruktur & Generationsvielfalt: Identifikation von Potenzialen und Herausforderungen in der altersübergreifenden Zusammenarbeit, um generationenfreundliche Arbeitsmodelle zu entwickeln
- Migrationshintergrund & kulturelle Vielfalt: Erhebung von Diversitätskennzahlen, um gezielte Maßnahmen für eine inklusive Unternehmenskultur und interkulturelle Kompetenz zu erarbeiten
- Barrierefreiheit & Inklusion: Bewertung der Barrierefreiheit im Unternehmen und Entwicklung konkreter Strategien zur Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen
- Religiöse Vielfalt & Arbeitsmodelle: Ermittlung von Bedarfen in Bezug auf flexible Arbeitszeitmodelle, Rückzugsräume und eine diskriminierungsfreie Unternehmenskultur
- LGBTQIA+-Freundlichkeit: Analyse der Unternehmenskultur hinsichtlich inklusiver Policies, Netzwerke und Schutzmaßnahmen für LGBTQIA+-Mitarbeitende
- Soziale Mobilität & Chancengerechtigkeit: Identifikation von Barrieren und Entwicklung von Förderprogrammen zur Unterstützung von Talenten aus unterrepräsentierten Gruppen
Durch die automatisierte Datenauswertung, die klare Visualisierung von D&I-Indikatoren und konkrete Handlungsempfehlungen bietet der Diversity Navigator einen echten Mehrwert für alle Unternehmen, die Vielfalt nicht nur fördern, sondern gezielt steuern und messbar machen wollen.
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