5. März 2025

Diskriminierung

Diskriminierung beschreibt eine unfaire oder ungleiche Behandlung von Menschen aufgrund bestimmter Merkmale wie Geschlecht, ethnische Herkunft, Religion, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung oder sozialem Status. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verwendet den Begriff „Benachteiligung“ statt „Diskriminierung“, da nicht jede ungleiche Behandlung, die zu einem Nachteil führt, zwangsläufig diskriminierend ist. Dabei wird unterschieden, ob eine Benachteiligung rechtlich akzeptabel ist, oder es sich dabei um einen Fall handelt, der als unzulässige Diskriminierung eingestuft wird. Im Alltag beschreibt der Begriff ‚Diskriminierung‘ häufig jede Form ungerechter Benachteiligung, insbesondere wenn sie auf schützenswerten Merkmalen wie Geschlecht, Herkunft oder Alter basiert.

Inhalt

Zwei Beispiele hinsichtlich Benachteiligung und Diskriminierung

In einem Bewerbungsprozess wird eine hochqualifizierte Bewerberin für eine Führungsposition abgelehnt, weil der Arbeitgeber der Meinung ist, dass Frauen für solche Rollen weniger geeignet seien. In diesem Fall wäre diese Ablehnung wegen ihres Geschlechts eine klare Diskriminierung, da sie auf einem Vorurteil basiert und unrechtmäßig ist.

Es gibt jedoch auch Situationen, in denen eine Benachteiligung vorliegt, die als gerechtfertigt gilt. Beispielsweise gibt es für eine Stelle im Rettungsdienst eine bestimmte körperliche Fitnessanforderung. Diese gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Wer diese Anforderung nicht erfüllt, wird unabhängig vom Geschlecht abgelehnt. In diesem Fall handelt es sich zwar um eine Benachteiligung, die im Vergleich zum ersten Beispiel rechtlich zulässig ist. Denn sie ist für die Ausführung der Arbeit erforderlich und basiert auf objektiven Kriterien.

Solche Regelungen und Abwägungen sind bedeutende Aspekte des Diskriminierungsschutzes und sollen faire Bedingungen schaffen, ohne dass willkürliche Nachteile entstehen.

Formen der Diskriminierung

Diskriminierung kann sowohl direkt als auch indirekt geschehen.

  • Direkte Diskriminierung liegt vor, wenn jemand wegen seiner ethnischen Herkunft benachteiligt wird. Beispielsweise könnte ein Vermieter einem Interessenten eine Wohnung verweigern, weil er eine bestimmte Herkunft hat, obwohl dieser alle anderen Voraussetzungen erfüllt. Hier wird der Bewerber wegen eines persönlichen Merkmals benachteiligt, was als unrechtmäßige Diskriminierung gilt.
    Zum Vergleich: Eine zulässige Benachteiligung liegt vor, wenn eine Vermieterin die Wohnung einem anderen Bewerber wegen seiner nachweislich besseren Bonität vergibt. In diesem Fall basiert die Entscheidung auf objektiven und für das Mietverhältnis relevanten Gründen. Daher ist es rechtlich gerechtfertigt.
  • Indirekte Diskriminierung liegt vor, wenn eine scheinbar neutrale Regel oder Praxis dazu führt, dass Menschen mit bestimmten Merkmalen benachteiligt werden. Ein Unternehmen könnte etwa festlegen, dass alle Mitarbeitenden keine Kopfbedeckungen tragen dürfen. Diese Regel benachteiligt indirekt Menschen, die aus religiösen Gründen eine Kopfbedeckung tragen. Obwohl für alle Mitarbeitenden die gleiche Regel gilt, könnte sie für bestimmte Menschen aus dem Team eine nachteilige Auswirkung haben. Eine Regel kann jedoch auch als rechtmäßig betrachtet werden – etwa, wenn sie aus Sicherheitsgründen das Tragen eines Helms während der Arbeitszeit für alle Mitarbeitenden vorschreibt. Diese Vorschrift gilt für alle Mitarbeitenden und verfolgt einen klaren, objektiven Zweck: Die Gewährleistung der Sicherheit am Arbeitsplatz. Daher stellt sie keine Diskriminierung dar.

Dieses Beispiel veranschaulicht, wie indirekte Diskriminierung funktioniert und warum es wichtig ist, die Auswirkungen von Regeln und Vorschriften auf verschiedene Gruppen zu berücksichtigen.

Gesellschaftliche Entwicklung von Diskriminierung

Diskriminierung und Benachteiligung wurden historisch durch gesellschaftliche Strukturen und tief verwurzelte Vorurteile gefestigt. Diese Ungleichheiten entwickelten sich oft durch hierarchische Systeme wie den Kolonialismus oder patriarchalische Strukturen. Der Kolonialismus förderte die Abwertung und Ausbeutung ganzer Bevölkerungsgruppen wegen ihrer ethnischen Herkunft und legte damit die Grundlage für den heute noch immer weitverbreiteten Rassismus. Gleichzeitig führten patriarchalische Strukturen dazu, dass Frauen über lange Zeit rechtlich und sozial benachteiligt wurden.

In vielen Ländern basierten Gesetze und soziale Strukturen auf diskriminierenden Prinzipien, die bestimmte Gruppen ausschlossen. Der Widerstand dagegen wuchs in Form von Bürgerrechtsbewegungen in den USA, Frauenrechtsbewegungen und der LGBTQ+-Bewegung, die sich für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit einsetzten. Durch gesellschaftlichen und rechtlichen Fortschritt entstanden Gesetze, die Diskriminierung verhindern und Chancengleichheit fördern. Die Anti-Diskriminierungsgesetze stellen bis heute wichtige Schritte dar, um Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu gewährleisten.

Diskriminierung und ihre Folgen: Diskriminierung wirkt sich schwerwiegend auf die Betroffenen aus und führt oft zu psychischen Belastungen, geringeren wirtschaftlichen Chancen und sozialer Isolation. Darüber hinaus schränkt Diskriminierung die gesellschaftliche Vielfalt ein und verstärkt soziale Spaltungen.

Wichtige Aspekte im Umgang mit Diskriminierung: Moderne Gesellschaften bekämpfen Diskriminierung aktiv auf individueller, institutioneller und struktureller Ebene. Maßnahmen wie Bewusstseinsbildung, Anti-Diskriminierungstrainings sowie das Fördern von Vielfalt und Inklusion (Diversity und Inclusion) tragen dazu bei, eine gerechtere und offenere Gesellschaft zu schaffen.

Fazit Wegen bestimmter Merkmale wie Geschlecht, Herkunft oder Religion werden viele Menschen unfair behandelt. In solchen Fällen spricht man von Diskriminierung. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) unterscheidet zwischen rechtlich zulässigen Benachteiligungen und unzulässiger Diskriminierung. Konkrete Beispiele verdeutlichen diese Unterschiede: Direkte Diskriminierung ist oft klar erkennbar, während indirekte Diskriminierung subtiler und oft schwerer zu identifizieren ist. Historische und gesellschaftliche Entwicklungen zeigen die Bedeutung des Kampfes gegen Diskriminierung. Die Bekämpfung von Diskriminierung erfordert das Engagement aller gesellschaftlichen Gruppen, um Chancengleichheit und Vielfalt zu fördern. Nur so kann eine Gesellschaft entstehen, die fair und inklusiv für alle ist. Die Entwicklung und Bekämpfung von Diskriminierung bleibt ein fortlaufender Prozess, der die aktive Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen erfordert.

Jessica Klübenspies

Jessica Klübenspies

Marketingmitarbeitende

Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel übernahm sie früh Verantwortung und wurde stellvertretende Filialleitung. Kurze Zeit später führte Jessica Klübenspies drei Jahre erfolgreich eine eigene Filiale und schulte zusätzlich als Visual Merchandiser weitere Filialen in den Bereichen Warenpräsentation, Warenhandling, Bestellverhalten und Marketing in Bayern. Mit dem Wunsch, die Abläufe hinter den Kulissen kennenzulernen, wechselte sie in den Einkauf eines großen Unternehmens und entwickelte sich anschließend im Bereich E-Commerce-Marketing weiter.

Wie haben Ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen Ihr Verständnis von Diversität geprägt?

"In meiner Rolle als Filialleiterin arbeitete ich mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Altersgruppen zusammen. Als junge Führungskraft stellte mich manches davon natürlich auch vor Herausforderungen, im Endefekt bot es aber wertvolle Lernmöglichkeiten. Diese Erfahrungen verdeutlichten mir den großen Nutzen von Diversität für unsere persönliche und berufliche Weiterentwicklung – vorausgesetzt, wir nehmen sie an."

Tim Forster

Tim Forster

Werkstudent

Tim Forster ist Werkstudent bei D² und studiert Diversitätsmanagement im Master an der Universität Würzburg. Während seines Bachelor-Studiums im Würzburger Studiengang Mensch-Computer-Systeme hat Tim seine Expertise in den Bereichen Arbeitsgesundheit, inklusive Technologien, Softwareergonomie und Anwendungsunterstützung entwickelt. Durch seine Arbeitserfahrung in der Pflege ist Tim außerdem Experte für die Lebenssituation von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen.

Wie möchtest Du Deine Perspektiven und Erfahrungen bei D² einbringen?

"Ich unterstütze das D²-Team bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Lösungen, die inklusiv und diversitätssensibel gestaltet sind. Für mich bedeutet Diversität nämlich vor allem eines: kreative und vielfältige Denkansätze durch eine Teilhabe aller zu fördern."

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Werkstudentin

Antonia Geßlein hat im Bachelor Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg studiert und nebenbei im Gesundheitsamt Coburg gearbeitet. Zum Ende ihres Studiums wurde das Thema Gleichberechtigung und Gender immer relevanter für sie. Deshalb hat sie ihre Bachelorarbeit zum Thema der Gendersensiblen Suchtprävention geschrieben. Seit Oktober 2023 studiert sie im Master Diversitätsmanagement an der Universität Würzburg.

Gehören Diversity und Gesundheit zusammen?

"Definitiv, denn die Gesundheitsförderung und das Diversitätsmanagement überschneiden und ergänzen sich in einigen Punkten, weshalb ich die Kombination aus beidem für sehr sinnvoll halte. Ich freue mich darauf, wenn in Unternehmen mit einem holistischen Blick auf die Verbindung von Gesundheit und Vielfalt geschaut wird."

Mathilde Berhault

Mathilde Berhault

Senior Beraterin

Mathilde Berhault ist Senior Beraterin bei D² – Denkfabrik Diversität. Berufliche Erfahrungen hat sie u.a. als Geschäftsführerin des Vereins interculture e.V. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Drittmittelprojekten an der Universität Jena gesammelt. Mathilde bringt Expertise in Interkultureller Kommunikation, Digitalisierung und agilem Projektmanagement mit. Ihre Schwerpunkte bei D² liegen in der Produktentwicklung und dem Vertrieb der D²-Dienstleistungen.

Welche Chancen siehst du durch Vielfalt im Beruf?

"Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, von einem breiten Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen zu profitieren. Besonders spannend finde ich dabei die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich unterschiedlicher Denkweisen und Methoden zu bedienen."

Nina Vössing

Nina Vössing

Trainee Beratung

Nina Vössing ist Trainee im Bereich Beratung. Nach ihrem erfolgreichem Masterstudium im Diversitätsmanagement in Würzburg und ihrem Bachelorstudium in Sozial- und Umweltwissenschaften in Maastricht (Niederlande), Freiburg und Santa Barbara (USA) erkundete sie die soziale und nachhaltige Start-up Szene Berlins. Ursprünglich motiviert, mit sozialem Unternehmertum eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten, liegt ihr Schwerpunkt heute bei der internen sozial-nachhaltigen Gestaltung von Unternehmen und Organisationen.

Was führt dich her? 

"Ökonomische Nachhaltigkeit kann nicht ohne Diversität gedacht werden. Während meines Studiums habe ich mich für einen nachhaltigen Wirtschaftswandel eingesetzt. In der Praxis ist mir dann eines bewusst geworden: Wenn etwas nicht der inneren Haltung entspricht, dann kann dies auch nicht glaubhaft nach außen transportiert werden. Diversitätssensibles Personalmanagement fördert Resilienz, Menschlichkeit, Respekt und Achtsamkeit – Werte, ohne die es in Gesellschaft und Wirtschaft keine Nachhaltigkeit geben kann."

Hannah Baumann

Hannah Baumann

Kreative Konzeption & Design

Hannah Baumann ist für die kreativen Ideen und deren gestalterische Umsetzung bei D² – Denkfabrik Diversität zuständig. Egal ob print oder digital – Ziel ist es, die Arbeiten und Inhalte der Denkfabrik attraktiv und für jede:n verständlich darzustellen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Mediendesign an der Hochschule Hof tauchte sie für drei Jahre in die Welt des Agenturalltages ein, bevor sie sich der Denkfabrik 2023 anschloss.

Diversität und Design?

"Ein für mich sehr spannendes Thema, bei dem es keine Grenzen gibt. Warum also nicht für alle Menschen auch alle Informationen zugänglich machen, wenn jede:r von barrierefreiem Design profitiert? Diversität scheint für viele selbstverständlich: Doch beim genaueren Hinschauen fällt auf, wie viel wir noch dafür tun können. Die gestalterische Herausforderung, die sich daraus für mich ergibt, ist eine aufregende Reise!"

Dr. Julien Bobineau

Dr. Julien Bobineau

Geschäftsleitung

Dr. Julien Bobineau ist Senior Berater und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Expertise umfasst das Thema Antirassismus, Ansätze in der Erwachsenenbildung und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Nach einem kulturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion an der Universität Würzburg hat er u.a. an den Universitäten Jena, Passau, Fulda, Edmonton (Kanada), Dakar (Senegal) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gelehrt und geforscht. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Postcolonial Theory & Critical Race Studies, die Interkulturelle Kommunikation und das Diversitätsmanagement bei Polizei und Sicherheitsbehörden.

Was bedeutet Diversität für dich?

"Diversität basiert auf gegenseitigem Verständnis, das erst im respektvollen Austausch entstehen kann. Als weißer Cis-Mann mit Migrationsgeschichte bedeutet das für mich vor allem eines: anderen Menschen zuzuhören. Mir ist es enorm wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und meine eigenen Privilegien mit viel Selbstreflexion zu hinterfragen."

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Andreas Möller

Andreas Möller

Initiator

Andreas Möller ist Unternehmer, Initiator und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Fachkompetenz umfasst die Themenfelder Entrepreneurship, Unternehmungsführung und inklusives Personalmanagement. Nach über zehn Jahren in der Selbständigkeit führt er heute eines der schnell wachsenden mittelständischen Unternehmen Europas mit Überzeugung, Empathie und Souveränität. Als Coach und Berater gibt Andreas seine Erfahrungen mit viel Enthusiasmus an Kunden aus den verschiedensten Bereichen weiter.

Warum hast Du D² – Denkfabrik Diversität gegründet?

"Durch meine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber kenne ich die vielfältigen Herausforderungen unserer Wirtschaftswelt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit inklusiven Strategien und einem ganzheitlichen Diversitätsmanagement große Erfolge erzielen kann. Und diese Überzeugung möchte ich mit anderen Unternehmer:innen teilen."