29. Februar 2024

Neue Publikation von D²: Handbuch Demokratische Republik Kongo

Handbuch Demokratische Republik Kongo
Über 100 Millionen Einwohner:innen, mehr als 250 Sprachen, enorme Vorkommen an Seltenen Erden, eine bewegte Geschichte und eine gewaltvolle Gegenwart – die Demokratische Republik Kongo ist ein wahres Schwergewicht in Subsahara-Afrika. Vor dem Hintergrund von globaler Migration, Fachkräftemangel, Klimawandel und neuen Technologien verdient das Land am Äquator eine besondere Betrachtung. D² – Denkfabrik Diversität hat sich der Demokratischen Republik Kongo jetzt in einem neuen Buch gewidmet, das 2024 im Berlin Verlag Frank & Timme erschienen ist. Das Handbuch Demokratische Republik Kongo – Geschichte, Gesellschaft, Politik, Kultur ist das erste moderne Überblickswerk in deutscher Sprache, das die vielen Facetten der DR Kongo wissenschaftlich betrachtet und verständlich vermittelt. Insgesamt 36 Beiträge liefern dabei ein umfassendes Bild des Landes u.a. in den Themenfeldern Geographie, Demographie, Geschichte, Kriege und Konflikte seit den 1990er Jahren, dem politischen System, Institutionen, Infrastruktur, Zivilgesellschaft und Außenbeziehungen sowie Medien, Bildungs- und Gesundheitssystem, Religionen, Frauenrechten, Sprachen, Sport, Kunst, Musik, Literatur, Film, Mode und den kulinarischen Kulturen des Landes.

Inhalt

Wissenschaftliches Fundament & breites Zielpublikum

D²-Mitgründer Dr. Julien Bobineau hat das Buch zusammen mit Dr. Philipp Gieg und Timo Lowinger von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg herausgegeben und einige Artikel darin auch selbst verfasst. Das Buch richte sich an alle Leser:innen, die sich einen Überblick über die DR Kongo verschaffen wollen, sagt Herausgeber Bobineau: „Uns war wichtig, dass alle Beiträge auf einem wissenschaftlichen Fundament aufbauen. Gleichzeitig sollten die Artikel auch für Menschen ohne akademischen Hintergrund gut lesbar sein.“

Darüber hinaus legten die Herausgeber großen Wert auf eine paritätische Auswahl der Autor:innen, insbesondere in Bezug auf das Geschlecht und die Herkunft: „Vor dem Hintergrund der Kolonialgeschichte können wir im Europa des 21. Jahrhunderts kein Buch über die DR Kongo schreiben, ohne nicht auch Kolleg:innen von kongolesischen Universitäten mindestens in gleichem Maße zu beteiligen wie europäische Perspektiven“, sagt Bobineau und fügt hinzu, dass dieses Vorhaben in der Praxis mitunter schwer umzusetzen sei: „Die komplexe finanzielle Lage an kongolesischen Universitäten und die widrigen Bedingungen des akademischen Systems zwingen viele junge Wissenschaftler:innen in der DR Kongo, ihre Karriere aufzugeben oder ins Ausland abzuwandern.“

Hintergrundwissen für differenzierte Afrika-Bilder

Auch wenn die Situation in dem großen Land angesichts des anhaltenden Bürgerkriegs aktuell angespannt ist, will das Handbuch Demokratische Republik Kongo fundiertes Hintergrundwissen liefern, um die gängigen Stereotypen zu widerlegen. Denn die sogenannten ‚5 K‘ (Kriege, Konflikte, Katastrophen, Krankheiten, Kriminalität) dominieren bis heute die mediale Berichterstattung in Europa, wenn es um den afrikanischen Kontinent und insbesondere um die Demokratische Republik Kongo geht. „Die Realität gestaltet sich so, dass es seit 1997 blutige Auseinandersetzungen im Ostkongo mit Millionen zivilen Todesopfern und Vertriebenen gibt.

Doch der Bürgerkrieg ist nur eine – wenn auch sehr tragische – Seite der vielfältigen Geschichten über die Demokratische Republik Kongo“, erklärt Bobineau. Häufig fehle es in europäischen Afrika-Narrativen an positiven oder gar neutralen Darstellungen, sei es in den Medien, Wissenschaft oder Kultur, ergänzt der Kulturwissenschaftler: „Wenn Europäer:innen über Afrika sprechen und dabei erzählen, wie furchtbar schlimm und ärmlich das Leben in den Regionen südlich der Sahara ist, dann zeugt das von einer gewissen Ignoranz. Viele Menschen in Europa haben ein wirtschaftliches und politisches Interesse daran, dass Afrika kleingehalten wird.“ Um eindimensionale Bilder und Stereotype zu vermeiden, sei es wichtig, relevantes Wissen über diesen vielfältigen Kontinent mit afrikanischen Perspektiven an ein breites Publikum zu vermitteln.

Neben D² – Denkfabrik Diversität haben das Forum Afrikazentrum mit dem Jungen Afrikazentrum und die Fakultät für Humanwissenschaften (beide Julius-Maximilians-Universität Würzburg) das Projekt finanziell und ideell unterstützt.

Erhältlich ist das Buch auf der Website des Verlags Frank & Timme.

Jessica Klübenspies

Jessica Klübenspies

Marketingmitarbeitende

Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel übernahm sie früh Verantwortung und wurde stellvertretende Filialleitung. Kurze Zeit später führte Jessica Klübenspies drei Jahre erfolgreich eine eigene Filiale und schulte zusätzlich als Visual Merchandiser weitere Filialen in den Bereichen Warenpräsentation, Warenhandling, Bestellverhalten und Marketing in Bayern. Mit dem Wunsch, die Abläufe hinter den Kulissen kennenzulernen, wechselte sie in den Einkauf eines großen Unternehmens und entwickelte sich anschließend im Bereich E-Commerce-Marketing weiter.

Wie haben Ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen Ihr Verständnis von Diversität geprägt?

"In meiner Rolle als Filialleiterin arbeitete ich mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Altersgruppen zusammen. Als junge Führungskraft stellte mich manches davon natürlich auch vor Herausforderungen, im Endefekt bot es aber wertvolle Lernmöglichkeiten. Diese Erfahrungen verdeutlichten mir den großen Nutzen von Diversität für unsere persönliche und berufliche Weiterentwicklung – vorausgesetzt, wir nehmen sie an."

Tim Forster

Tim Forster

Werkstudent

Tim Forster ist Werkstudent bei D² und studiert Diversitätsmanagement im Master an der Universität Würzburg. Während seines Bachelor-Studiums im Würzburger Studiengang Mensch-Computer-Systeme hat Tim seine Expertise in den Bereichen Arbeitsgesundheit, inklusive Technologien, Softwareergonomie und Anwendungsunterstützung entwickelt. Durch seine Arbeitserfahrung in der Pflege ist Tim außerdem Experte für die Lebenssituation von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen.

Wie möchtest Du Deine Perspektiven und Erfahrungen bei D² einbringen?

"Ich unterstütze das D²-Team bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Lösungen, die inklusiv und diversitätssensibel gestaltet sind. Für mich bedeutet Diversität nämlich vor allem eines: kreative und vielfältige Denkansätze durch eine Teilhabe aller zu fördern."

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Werkstudentin

Antonia Geßlein hat im Bachelor Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg studiert und nebenbei im Gesundheitsamt Coburg gearbeitet. Zum Ende ihres Studiums wurde das Thema Gleichberechtigung und Gender immer relevanter für sie. Deshalb hat sie ihre Bachelorarbeit zum Thema der Gendersensiblen Suchtprävention geschrieben. Seit Oktober 2023 studiert sie im Master Diversitätsmanagement an der Universität Würzburg.

Gehören Diversity und Gesundheit zusammen?

"Definitiv, denn die Gesundheitsförderung und das Diversitätsmanagement überschneiden und ergänzen sich in einigen Punkten, weshalb ich die Kombination aus beidem für sehr sinnvoll halte. Ich freue mich darauf, wenn in Unternehmen mit einem holistischen Blick auf die Verbindung von Gesundheit und Vielfalt geschaut wird."

Mathilde Berhault

Mathilde Berhault

Senior Beraterin

Mathilde Berhault ist Senior Beraterin bei D² – Denkfabrik Diversität. Berufliche Erfahrungen hat sie u.a. als Geschäftsführerin des Vereins interculture e.V. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Drittmittelprojekten an der Universität Jena gesammelt. Mathilde bringt Expertise in Interkultureller Kommunikation, Digitalisierung und agilem Projektmanagement mit. Ihre Schwerpunkte bei D² liegen in der Produktentwicklung und dem Vertrieb der D²-Dienstleistungen.

Welche Chancen siehst du durch Vielfalt im Beruf?

"Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, von einem breiten Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen zu profitieren. Besonders spannend finde ich dabei die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich unterschiedlicher Denkweisen und Methoden zu bedienen."

Nina Vössing

Nina Vössing

Trainee Beratung

Nina Vössing ist Trainee im Bereich Beratung. Nach ihrem erfolgreichem Masterstudium im Diversitätsmanagement in Würzburg und ihrem Bachelorstudium in Sozial- und Umweltwissenschaften in Maastricht (Niederlande), Freiburg und Santa Barbara (USA) erkundete sie die soziale und nachhaltige Start-up Szene Berlins. Ursprünglich motiviert, mit sozialem Unternehmertum eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten, liegt ihr Schwerpunkt heute bei der internen sozial-nachhaltigen Gestaltung von Unternehmen und Organisationen.

Was führt dich her? 

"Ökonomische Nachhaltigkeit kann nicht ohne Diversität gedacht werden. Während meines Studiums habe ich mich für einen nachhaltigen Wirtschaftswandel eingesetzt. In der Praxis ist mir dann eines bewusst geworden: Wenn etwas nicht der inneren Haltung entspricht, dann kann dies auch nicht glaubhaft nach außen transportiert werden. Diversitätssensibles Personalmanagement fördert Resilienz, Menschlichkeit, Respekt und Achtsamkeit – Werte, ohne die es in Gesellschaft und Wirtschaft keine Nachhaltigkeit geben kann."

Hannah Baumann

Hannah Baumann

Kreative Konzeption & Design

Hannah Baumann ist für die kreativen Ideen und deren gestalterische Umsetzung bei D² – Denkfabrik Diversität zuständig. Egal ob print oder digital – Ziel ist es, die Arbeiten und Inhalte der Denkfabrik attraktiv und für jede:n verständlich darzustellen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Mediendesign an der Hochschule Hof tauchte sie für drei Jahre in die Welt des Agenturalltages ein, bevor sie sich der Denkfabrik 2023 anschloss.

Diversität und Design?

"Ein für mich sehr spannendes Thema, bei dem es keine Grenzen gibt. Warum also nicht für alle Menschen auch alle Informationen zugänglich machen, wenn jede:r von barrierefreiem Design profitiert? Diversität scheint für viele selbstverständlich: Doch beim genaueren Hinschauen fällt auf, wie viel wir noch dafür tun können. Die gestalterische Herausforderung, die sich daraus für mich ergibt, ist eine aufregende Reise!"

Dr. Julien Bobineau

Dr. Julien Bobineau

Geschäftsleitung

Dr. Julien Bobineau ist Senior Berater und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Expertise umfasst das Thema Antirassismus, Ansätze in der Erwachsenenbildung und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Nach einem kulturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion an der Universität Würzburg hat er u.a. an den Universitäten Jena, Passau, Fulda, Edmonton (Kanada), Dakar (Senegal) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gelehrt und geforscht. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Postcolonial Theory & Critical Race Studies, die Interkulturelle Kommunikation und das Diversitätsmanagement bei Polizei und Sicherheitsbehörden.

Was bedeutet Diversität für dich?

"Diversität basiert auf gegenseitigem Verständnis, das erst im respektvollen Austausch entstehen kann. Als weißer Cis-Mann mit Migrationsgeschichte bedeutet das für mich vor allem eines: anderen Menschen zuzuhören. Mir ist es enorm wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und meine eigenen Privilegien mit viel Selbstreflexion zu hinterfragen."

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Andreas Möller

Andreas Möller

Initiator

Andreas Möller ist Unternehmer, Initiator und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Fachkompetenz umfasst die Themenfelder Entrepreneurship, Unternehmungsführung und inklusives Personalmanagement. Nach über zehn Jahren in der Selbständigkeit führt er heute eines der schnell wachsenden mittelständischen Unternehmen Europas mit Überzeugung, Empathie und Souveränität. Als Coach und Berater gibt Andreas seine Erfahrungen mit viel Enthusiasmus an Kunden aus den verschiedensten Bereichen weiter.

Warum hast Du D² – Denkfabrik Diversität gegründet?

"Durch meine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber kenne ich die vielfältigen Herausforderungen unserer Wirtschaftswelt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit inklusiven Strategien und einem ganzheitlichen Diversitätsmanagement große Erfolge erzielen kann. Und diese Überzeugung möchte ich mit anderen Unternehmer:innen teilen."