22. Januar 2025

Die ISO 30415: Was steckt hinter dem Standard für Diversity & Inclusion?

Holzwürfel mit verschiedenen Symbolen, ein Finger berührt den mittleren Würfel mit dem ISO Logo darauf.
In einer zunehmend globalisierten und vielfältigen Welt wird die Förderung von Diversität und Inklusion (D&I) in Unternehmen immer wichtiger. Ein international anerkanntes Rahmenwerk, das Organisationen dabei hilft, D&I in ihre Strukturen und Prozesse zu integrieren, ist die DIN ISO 30415 Personalmanagement – Diversity & Inclusion. Doch was genau steckt hinter diesem Standard und wie können Unternehmen ihn erfolgreich umsetzen? Dieser Artikel beleuchtet die ISO 30415, ihre Vorteile, praktische Umsetzungstipps sowie die Bedeutung von Audits und Zertifizierungen.

Inhalt

Einführung in DIN ISO 30415 Personalmanagement – Diversity & Inclusion

Die ISO 30415 ist ein internationaler Standard, der Organisationen bei der Umsetzung von Strategien und Maßnahmen zu Diversity & Inclusion unterstützt. Dieser Standard wurde von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) entwickelt und legt Prinzipien und Anforderungen für eine erfolgreiche D&I-Strategie fest. Ziel ist es, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle Mitarbeitenden unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter, Behinderung oder anderen persönlichen Merkmalen wertgeschätzt und respektiert werden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die ISO 30415 in Deutschland aktuell noch nicht den Status einer Anforderungsnormsinnehat– das bedeutet, dass die ISO 30415 derzeit nicht durch akkreditierte Audit-Stellen offiziell zertifiziert werden kann. Vielmehr handelt es sich bei der ISO 30415 um eine abstrakte Leitliniennorm, die Unternehmen Orientierung bietet, wie sie Diversität und Inklusion nachhaltig in ihre Unternehmensstrategien integrieren können. Damit stellt die ISO 30415 keine rechtlich verpflichtenden Anforderungen, sondern dient als freiwillige Richtlinie, um bewährte Praktiken umzusetzen und D&I als langfristige Unternehmensstrategie zu verankern.

Vorteile der ISO 30415

  • Die Implementierung der ISO 30415 bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile, indem sie konkrete Leitlinien für die Förderung von Diversität und Inklusion bereitstellt. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören unter anderem:
  • Steigerung der Zufriedenheit der Mitarbeitenden: Ein Unternehmen, das Diversität und Inklusion fördert, schafft ein Arbeitsumfeld, in dem sich Mitarbeitende wertgeschätzt und respektiert fühlen. Dies führt zu höherer Motivation und Zufriedenheit.
  • Verbesserung der Unternehmensperformance: Diversität bringt unterschiedliche Perspektiven und Ideen ein, was zu innovativeren Lösungen und besseren Entscheidungen führt. Unternehmen, die D&I fördern, zeigen häufig bessere Ergebnisse in Bezug auf Kreativität, Problemlösungsfähigkeiten und Marktverständnis.
  • Erhöhung der Arbeitgebermarke: Unternehmen, die aktiv auf Diversität setzen, gelten als moderne, sozial verantwortungsbewusste Arbeitgeber:inen. Dies kann helfen, talentierte und vielfältige Bewerber:innen anzuziehen und die Arbeitgebermarke (Employer Brand) zu stärken.
  • Erfüllung gesetzlicher Anforderungen: In vielen Ländern gibt es mittlerweile gesetzliche Anforderungen oder Empfehlungen, die Unternehmen zur Förderung von D&I anregen. Die ISO 30415 unterstützt Unternehmen dabei, diese Anforderungen zu erfüllen und sich gesetzeskonform zu positionieren.

Best Practices zur Umsetzung der ISO 30415

Die erfolgreiche Umsetzung der ISO 30415 erfordert eine systematische Herangehensweise. Es gibt einige bewährte Praktiken, die Unternehmen dabei helfen können, diesen Standard effektiv zu implementieren:

  • Verankerung in der Unternehmenskultur: Die D&I-Strategie sollte nicht nur als eine Initiative “von oben” betrachtet werden, sondern in die gesamte Unternehmenskultur integriert werden. Führungskräfte müssen als Vorbilder fungieren und die Werte von Diversität und Inklusion aktiv fördern.
  • Schaffung eines inklusiven Rekrutierungsprozesses: Der Rekrutierungsprozess sollte so gestaltet sein, dass er eine vielfältige Basis von Kandidat*innen anspricht. Hierbei kann beispielsweise die Nutzung von inklusiven Jobportalen und die Schulung von Personalverantwortlichen zu Unbewussten Vorurteilen (Unconscious Bias) eine wichtige Rolle spielen.
  • Schulung und Sensibilisierung: Regelmäßige Schulungen und Workshops zu den Themen Diversität und Inklusion sind wichtig, um ein tieferes Verständnis und ein respektvolles Miteinander zu fördern. Hierzu gehören sowohl allgemeine Workshops als auch spezialisierte Programme, die auf bestimmte Themen wie kulturelle Vielfalt oder inklusive Führung eingehen.
  • Messung und Reporting: Eine regelmäßige Analyse der D&I-Maßnahmen ist erforderlich, um den Fortschritt zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Dazu gehört die Erhebung von KPIs (Key Performance Indicators), die den Erfolg der D&I-Strategie messbar machen.
  • Einrichtung von Support-Systemen: Es sollten Strukturen etabliert werden, die Mitarbeitenden bei der Bewältigung von Herausforderungen im Bereich D&I unterstützen. Hierzu zählen zum Beispiel Mentoring-Programme, Anlaufstellen für Diskriminierung und regelmäßige Feedbackmöglichkeiten.

Audits und Zertifizierungen

Um sicherzustellen, dass die ISO 30415 korrekt umgesetzt wird und die D&I-Maßnahmen nachhaltig sind, können Unternehmen Audits und Zertifizierungen in Anspruch nehmen. Externe Audits bieten eine objektive Überprüfung der D&I-Strategie und helfen dabei, Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Sie bieten sowohl qualitative als auch quantitative Einblicke und zeigen auf, wie gut die Diversity- und Inklusionsziele erreicht wurden.

Zertifizierungen auf Basis der ISO 30415 bestätigen, dass ein Unternehmen die Anforderungen des Standards erfüllt und die Prinzipien von Diversität und Inklusion in die Unternehmensprozesse integriert hat – auch wenn es sich dabei nicht um eine offizielle ISO-Zertifizierung handelt. Denn auch Zertifikate auf Basis der ISO 30415 bieten nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern stärken auch das Vertrauen von Mitarbeitenden, Kund:innen und Partner:innen.

Diversity Navigator zur Unterstützung der ISO-Implementierung

Ein innovatives Tool, das Unternehmen bei der Umsetzung der ISO 30415 unterstützt, ist der Diversity Navigator. Die D&I-Software hilft dabei, Initiativen im Bereich Diversity und Inclusion systematisch zu planen, umzusetzen und zu überwachen. Der Diversity Navigator ermöglicht eine schnelle und einfache Erfassung von D&I-Kennzahlen, die mit den Vorgaben der ISO 30415 abgeglichen werden können. So lässt sich der Fortschritt effizient messen und dokumentieren.

Das Tool bietet nicht nur Unterstützung bei der Bedarfsanalyse, sondern hilft auch bei der Maßnahmenplanung und Erfolgskontrolle. Regelmäßige Berichte und Dashboards sorgen dafür, dass die D&I-Strategie immer auf dem richtigen Kurs bleibt. Der Diversity Navigator vereinfacht den gesamten Prozess und ermöglicht es, die ISO 30415 effizient und transparent umzusetzen.

Fazit Die ISO 30415 ist ein wichtiger Standard, um Diversität und Inklusion in Unternehmen systematisch zu fördern und langfristig zu verankern. Sie bietet klare Vorgaben, wie eine inklusive Unternehmenskultur geschaffen und D&I-Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden können. Auch wenn die ISO 30415 in Deutschland bislang „nur“ als abstrakte Leitliniennorm existiert und keine verbindlichen Anforderungen stellt, bietet sie dennoch eine wertvolle Orientierung. Durch Audits und Zertifizierungen auf Basis der ISO 30415 können Unternehmen den Erfolg ihrer D&I-Strategie überprüfen und sich als Vorreiter:innen in diesem Bereich positionieren. Der Diversity Navigator ist ein hilfreiches Tool, das Unternehmen dabei unterstützt, die ISO 30415 effizient zu implementieren und kontinuierlich zu überwachen.

Setzen Sie auf den Diversity Navigator, um die ISO 30415 effizient in Ihrem Unternehmen zu implementieren. Unser Tool unterstützt Sie dabei, die Standards für Diversity und Inklusion systematisch umzusetzen und messbare Erfolge zu erzielen. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin mit den Expert:innen von D² – Denkfabrik Diversität und bringen Sie Ihre D&I-Strategie auf das nächste Level!

Tim Forster

Tim Forster

Werkstudent

Tim Forster ist Werkstudent bei D² und studiert Diversitätsmanagement im Master an der Universität Würzburg. Während seines Bachelor-Studiums im Würzburger Studiengang Mensch-Computer-Systeme hat Tim seine Expertise in den Bereichen Arbeitsgesundheit, inklusive Technologien, Softwareergonomie und Anwendungsunterstützung entwickelt. Durch seine Arbeitserfahrung in der Pflege ist Tim außerdem Experte für die Lebenssituation von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen.

Wie möchtest Du Deine Perspektiven und Erfahrungen bei D² einbringen?

"Ich unterstütze das D²-Team bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Lösungen, die inklusiv und diversitätssensibel gestaltet sind. Für mich bedeutet Diversität nämlich vor allem eines: kreative und vielfältige Denkansätze durch eine Teilhabe aller zu fördern."

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Werkstudentin

Antonia Geßlein hat im Bachelor Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg studiert und nebenbei im Gesundheitsamt Coburg gearbeitet. Zum Ende ihres Studiums wurde das Thema Gleichberechtigung und Gender immer relevanter für sie. Deshalb hat sie ihre Bachelorarbeit zum Thema der Gendersensiblen Suchtprävention geschrieben. Seit Oktober 2023 studiert sie im Master Diversitätsmanagement an der Universität Würzburg.

Gehören Diversity und Gesundheit zusammen?

"Definitiv, denn die Gesundheitsförderung und das Diversitätsmanagement überschneiden und ergänzen sich in einigen Punkten, weshalb ich die Kombination aus beidem für sehr sinnvoll halte. Ich freue mich darauf, wenn in Unternehmen mit einem holistischen Blick auf die Verbindung von Gesundheit und Vielfalt geschaut wird."

Mathilde Berhault

Mathilde Berhault

Senior Beraterin

Mathilde Berhault ist Senior Beraterin bei D² – Denkfabrik Diversität. Berufliche Erfahrungen hat sie u.a. als Geschäftsführerin des Vereins interculture e.V. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Drittmittelprojekten an der Universität Jena gesammelt. Mathilde bringt Expertise in Interkultureller Kommunikation, Digitalisierung und agilem Projektmanagement mit. Ihre Schwerpunkte bei D² liegen in der Produktentwicklung und dem Vertrieb der D²-Dienstleistungen.

Welche Chancen siehst du durch Vielfalt im Beruf?

"Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, von einem breiten Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen zu profitieren. Besonders spannend finde ich dabei die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich unterschiedlicher Denkweisen und Methoden zu bedienen."

Nina Vössing

Nina Vössing

Wissenschaftliche Referentin

Nina Vössing ist wissenschaftliche Referentin bei D² und Studierende im Master Diversitätsmanagement. Nach ihrem Studium in Sozial- und Umweltwissenschaften in Maastricht (Niederlande), Freiburg und Santa Barbara (USA) erkundete sie die soziale und nachhaltige Start-up Szene Berlins. Ursprünglich motiviert, mit sozialem Unternehmertum eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten, liegt ihr Schwerpunkt heute bei der internen sozial-nachhaltigen Gestaltung von Unternehmen und Organisationen.

Was führt dich her? 

"Ökonomische Nachhaltigkeit kann nicht ohne Diversität gedacht werden. Während meines Studiums habe ich mich für einen nachhaltigen Wirtschaftswandel eingesetzt. In der Praxis ist mir dann eines bewusst geworden: Wenn etwas nicht der inneren Haltung entspricht, dann kann dies auch nicht glaubhaft nach außen transportiert werden. Diversitätssensibles Personalmanagement fördert Resilienz, Menschlichkeit, Respekt und Achtsamkeit – Werte, ohne die es in Gesellschaft und Wirtschaft keine Nachhaltigkeit geben kann."

Hannah Baumann

Hannah Baumann

Kreative Konzeption & Design

Hannah Baumann ist für die kreativen Ideen und deren gestalterische Umsetzung bei D² – Denkfabrik Diversität zuständig. Egal ob print oder digital – Ziel ist es, die Arbeiten und Inhalte der Denkfabrik attraktiv und für jede:n verständlich darzustellen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Mediendesign an der Hochschule Hof tauchte sie für drei Jahre in die Welt des Agenturalltages ein, bevor sie sich der Denkfabrik 2023 anschloss.

Diversität und Design?

"Ein für mich sehr spannendes Thema, bei dem es keine Grenzen gibt. Warum also nicht für alle Menschen auch alle Informationen zugänglich machen, wenn jede:r von barrierefreiem Design profitiert? Diversität scheint für viele selbstverständlich: Doch beim genaueren Hinschauen fällt auf, wie viel wir noch dafür tun können. Die gestalterische Herausforderung, die sich daraus für mich ergibt, ist eine aufregende Reise!"

Dr. Julien Bobineau

Dr. Julien Bobineau

Geschäftsleitung

Dr. Julien Bobineau ist Senior Berater und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Expertise umfasst das Thema Antirassismus, Ansätze in der Erwachsenenbildung und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Nach einem kulturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion an der Universität Würzburg hat er u.a. an den Universitäten Jena, Passau, Fulda, Edmonton (Kanada), Dakar (Senegal) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gelehrt und geforscht. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Postcolonial Theory & Critical Race Studies, die Interkulturelle Kommunikation und das Diversitätsmanagement bei Polizei und Sicherheitsbehörden.

Was bedeutet Diversität für dich?

"Diversität basiert auf gegenseitigem Verständnis, das erst im respektvollen Austausch entstehen kann. Als weißer Cis-Mann mit Migrationsgeschichte bedeutet das für mich vor allem eines: anderen Menschen zuzuhören. Mir ist es enorm wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und meine eigenen Privilegien mit viel Selbstreflexion zu hinterfragen."

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Andreas Möller

Andreas Möller

Initiator

Andreas Möller ist Unternehmer, Initiator und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Fachkompetenz umfasst die Themenfelder Entrepreneurship, Unternehmungsführung und inklusives Personalmanagement. Nach über zehn Jahren in der Selbständigkeit führt er heute eines der schnell wachsenden mittelständischen Unternehmen Europas mit Überzeugung, Empathie und Souveränität. Als Coach und Berater gibt Andreas seine Erfahrungen mit viel Enthusiasmus an Kunden aus den verschiedensten Bereichen weiter.

Warum hast Du D² – Denkfabrik Diversität gegründet?

"Durch meine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber kenne ich die vielfältigen Herausforderungen unserer Wirtschaftswelt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit inklusiven Strategien und einem ganzheitlichen Diversitätsmanagement große Erfolge erzielen kann. Und diese Überzeugung möchte ich mit anderen Unternehmer:innen teilen."