Talent-Pipeline neu gedacht: Divers rekrutieren, stark aufstellen

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In diesem Blogartikel zeigen wir, welche Hürden beim Aufbau einer vielfältigen Talent-Pipeline oft übersehen werden – und wie Sie mit strategischem Diversity Recruiting nachhaltig Veränderung gestalten können.
Inhalt
Vielfalt im Recruiting: kein Trend – ein MUSS
Diversität ist längst nicht nur ein Thema für Corporate Social Responsibility (CSR) oder Employer Branding. Studien belegen: Diverse Teams sind kreativer, treffen ausgewogenere Entscheidungen und sind wirtschaftlich erfolgreicher. Doch diese Vielfalt entsteht nicht zufällig, sie beginnt mit einer gezielten Recruiting-Strategie. Wer immer wieder dieselben Zielgruppen anspricht, dieselben Netzwerke nutzt und dieselben Bewertungskriterien anlegt, wird auch immer wieder ähnliche Menschen einstellen. Um das zu durchbrechen, braucht es ein Umdenken im gesamten Recruiting-Prozess.
Typische Stolpersteine im Diversity Recruiting
- Unbewusste Voreingenommenheit (Unconscious Bias)
Selbst gut gemeinte Entscheidungen können durch kognitive Verzerrungen beeinflusst sein – etwa, wenn ein Lebenslauf mit „fremd klingendem“ Namen unbewusst anders bewertet wird. - Homogene Netzwerke und Kanäle
Viele Recruiter:innen nutzen bevorzugt Plattformen, Netzwerke und Hochschulen, mit denen sie vertraut sind und reproduzieren damit ungewollt Exklusion. - Formulierungen in Stellenanzeigen
Sprache beeinflusst, wer sich angesprochen fühlt. Gender-Coding, kulturelle Konnotationen oder ein Fokus auf bestimmte Werte (z. B. „leistungsstark“, „durchsetzungsfähig“) können bestimmte Gruppen systematisch abschrecken.
Erfolgsfaktor: Strukturiertes und inklusives Recruiting
Wer Vielfalt nachhaltig aufbauen will, muss den gesamten Prozess unter die Lupe nehmen – von der Stellenausschreibung über den Auswahlprozess bis hin zum Onboarding. Wichtige Stellschrauben sind:
- Bias Awareness Trainings für HR und Führungskräfte
- Strukturiertes Interviewing mit einheitlichen Kriterien
- Diverse Auswahlgremien, um Einseitigkeit zu vermeiden
- Mehrsprachige oder niedrigschwellige Bewerbungswege, z. B. ohne Anschreiben oder mit Videobewerbung
- Monitoring & KPIs für Vielfalt im Bewerber:innenpool
Auch im digitalen Raum müssen Vielfalt und Zugänglichkeit mitgedacht werden. Dazu gehören:
- Barrierefreie Karriereseiten
- Mehrsprachige Inhalte oder inklusives Wording
- Möglichkeiten für asynchrone Kommunikation (z. B. zeitversetzte Interviews)
- Soziale Medien als gezielter Kanal zur Ansprache unterrepräsentierter Gruppen
Digitale Tools bieten enormes Potenzial – wenn sie bewusst diversitätsorientiert eingesetzt werden.
Praxisbeispiel: Vielfalt gezielt fördern
Mercedes-Benz hat das Diversity Management als festen Bestandteil seiner Unternehmenskultur etabliert. Im Recruiting-Prozess wird darauf geachtet, vielfältige Talente anzusprechen und einzustellen. Dies umfasst unter anderem die Überprüfung von Stellenanzeigen auf inklusive Sprache und die Schulung von Recruiter:innen im Umgang mit unbewussten Vorurteilen. Ziel ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle Mitarbeitenden ihre Potenziale entfalten können.
Diversity Recruiting Maßnahmen bei Mercedes-Benz im Überblick:
- Klare Zielsetzungen: Mercedes-Benz strebt an, den Anteil von Frauen in leitenden Führungspositionen konzernweit auf 30 % bis 2030 zu erhöhen.
- Sensibilisierung und Qualifizierung: Durch Trainings und Programme werden Recruiter:innen und andere Mitarbeitende für Diversität und Inklusion sensibilisiert, um unbewusste Vorurteile abzubauen.
- Internationale Perspektiven: Mit Mitarbeitenden aus 142 Nationen setzt Mercedes-Benz auf interkulturelle Kompetenz und internationale Rekrutierung.
- Kampagne „Be one of many“, die weiblichen Vorbilder in traditionell männlich dominierten Bereichen hervorhebt. Die Kampagne ermutigt junge Frauen, Karrieren in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) anzustreben, und arbeitet dabei mit Organisationen wie der Mulberry STEM Academy und Stemettes zusammen, um Mädchen für technische Berufe zu begeistern. (1)
Diese Maßnahmen zeigen, dass Mercedes-Benz Diversity Recruiting als strategischen Erfolgsfaktor betrachtet und kontinuierlich an der Umsetzung arbeitet. (2)
Jetzt Handeln: Diversity im Recruiting gezielt gestalten
Vielfalt im Recruiting entsteht nicht durch Zufall – sondern durch bewusste Entscheidungen, geschärfte Perspektiven und praxistaugliche Instrumente. Genau hier setzt unser Workshop Diversity im Recruiting an. Gemeinsam analysieren wir typische Hürden im Bewerbungsprozess, sensibilisieren für unbewusste Vorurteile und erarbeiten konkrete Ansätze, um Ausschreibungen, Auswahlprozesse und Talentansprache inklusiver zu gestalten.
Ob Sie gerade erst beginnen oder bestehende Strukturen weiterentwickeln wollen, unser Workshop bietet praxisnahe Impulse und Raum für Reflexion, Austausch und Strategie.
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