25. April 2024

Zu wenige Fachkräfte? Diese 5 Tipps helfen

Frau sitzt am Schreibtisch, telefoniert und schaut sich Bewerbungen an.
Der Arbeits- und Fachkräftemangel wird immer spürbarer. Laut einer aktuellen ifo-Studie mit 9.000 befragten Unternehmen sind in Deutschland über 40% der Betriebe betroffen (1). In den nächsten Jahren wird sich diese Entwicklung weiter verschärfen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, müssen sich Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt von der Konkurrenz abheben. Eine gute Stellenausschreibung ist der erste Schritt .

Inhalt

Diversität als Erfolgsfaktor und Effizienz-Booster

Als Faustregel gilt: Je diverser eine Belegschaft, desto erfolgreicher das Unternehmen. Das zeigen wissenschaftliche Studien wie der  McKinsey Report (2020) (2), wonach diverse Teams in der Führungsebene für ein höheres finanzielles Ergebnis sorgen. Laut Kuptsch & Charest (2021) (3) muss allerdings berücksichtigt werden, dass die erfolgreiche Umsetzung von Diversitätsmaßnahmen nicht ohne Inklusion, also die Einbeziehung aller Menschen im Unternehmen, funktioniert.

Doch warum sind diverser Teams erfolgreicher?

→ Die Kreativität steigt.
Diverse Teams bringen vielfältige Sichtweisen mit. Das führt zu kreativeren und innovativeren Lösungsansätzen.

→ Die Flexibilität wird erhöht.
Homogene Teams neigen eher zu „Betriebsblindheit”. In diversen Teams werden alternative Sichtweisen tendenziell stärker akzeptiert. Dadurch kann flexibler auf neue Situationen reagiert werden.

→ Probleme lassen sich nachhaltiger lösen.
Diverse Teams verfügen über einen breiteren Wissens- und Erfahrungsschatz. Dieser trägt zu einer kreativeren und langlebigeren Lösungsfindung bei.

 

Um die Vorteile von diversen Teams für sich zu nutzen, den Pool an potentiellen Bewerber:innen zu vergrößern und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sollten Unternehmen stärker in Maßnahmen zur Steigerung der Außenwirkung wie Employer Branding investieren.

Eine weitere effiziente und schnelle Lösung ist Gestaltung von diversitätssensiblen Stellenausschreibungen, die eine große Bandbreite an Bewerber:innen ansprechen.

5 Schritten zur perfekten Stellenausschreibung

Doch wie sieht die perfekte Stellenausschreibung aus, mit der möglichst viel Bewerberpotential genutzt werden kann? Mit den folgenden fünf einfachen Schritten kann ein Jobangebot viel Reichweite erzielen:

  1. Zielgruppe definieren:
    Machen Sie sich bewusst, welche Zielgruppe Sie ansprechen wollen. Stellen Sie sich die Frage, wen Sie überhaupt für Ihr Unternehmen gewinnen wollen. Sollen z.B. mehr Frauen und junge Leute für das Unternehmen tätig sein oder wird nach Mitarbeitenden mit größerer Erfahrung gesucht? Je nach Antwort kann der Fokus des Anforderungsprofils angepasst werden. Wenn nach jungen Mitarbeitenden gesucht wird, helfen Begriffe wie „Flexibilität” und „Lernbereitschaft” im Anforderungsprofil. Bei der Suche nach erfahrenen Mitarbeitenden sollte der Fokus bspw. auf „langjähriger Berufserfahrung” und „Fachkenntnissen” liegen.
  2. Anforderungsprofil schärfen:
    Fassen Sie das Anforderungsprofil weiter. Setzen Sie Prioritäten. Was muss die Bewerber:in auf jeden Fall mitbringen und was ist nur ein Nice-to-have? Welche Anforderungen sind zentral für die Stelle? Die Jobbezeichnung sollte dabei so präzise wie möglich sein.
  3. Stellenausschreibung anpassen:
    Passen Sie die Stellenausschreibung an das erarbeitete Anforderungsprofil an. Wenn Sie Bewerber:innen geschlechtsübergreifend ansprechen wollen, dann kann ein gendersensibles Wording in der Ausschreibung helfen. Gendersensibles Wording zeichnet sich z.B. durch die gezielte Ansprache von Frauen in der Stellenausschreibung aus. Die effektivste Lösung ist das Gendern (z.B. „Gesucht werden Informatiker:innen”). Aber auch eine neutrale Form oder die sogenannte Beidnennung (z.B. „Gesucht werden Informatiker und Informatikerinnen”) können dazu beitragen, Personen aller Geschlechter gezielt anzusprechen. Ein letzter Satz in der Stellungausschreibung, in dem steht, dass sich explizit Frauen bewerben sollen, ist weniger zielführend.
  4. Richtige Wortwahl finden:
    Neben der gendersensiblen Ansprache ist auch die Wortwahl entscheidend. Denn Frauen und Männer fühlen sich je nach verwendeten Adjektiven unterschiedlich geeignet für eine Stelle. Während es bei Männern kaum einen Unterschied macht, ob feminine, maskuline oder neutrale Begriffe verwendet werden, fühlen sich Frauen bei maskulin konnotierten Begriffen deutlich weniger geeignet für eine Stelle und würden sich deshalb seltener bewerben. (4) Feminine Adjektive sind z.B. “kommunikativ” und “teamfähig”. “Ehrgeizig” undaktiv” zählen zu den maskulin konnotierten Adjektiven. Die Adjektive “fleißig” und “gewissenhaft” sind hingegen neutral.  Wenn mit einer Stellenausschreibung z.B. vor allem Frauen angesprochen werden sollen, ist es also ratsam, wenn feminine oder neutrale Adjektive gewählt werden.
  5. Unternehmenswerte kommunizieren:
    Die Werte eines Unternehmens können nach außen hin das Unternehmenskultur widerspiegeln.  Daher ist es sinnvoll, diese in der Stellenausschreibung zu kommunizieren. Beantworten Sie dabei folgende Fragen: Worauf legt das Unternehmen wert? Setzt es sich vielleicht explizit gegen Diskriminierung und für Diversität ein? Mit einem authentischen Bekenntnis zu den eigenen Unternehmenswerten kann ein Betrieb bereits in der Bewerbungsphase glänzen. Denn so erhalten Bewerber:innen schon vor dem Eintritt in das Unternehmen einen Einblick in die Unternehmenskultur und können vorab entscheiden, ob ihre eigenen Werte zum Betrieb passen.

Fazit Um sich als Unternehmen gegen den Arbeits- und Fachkräftemangel zu wappnen, ist eine Selbstpositionierung von besonderer Bedeutung. Mit einem attraktiven Employer Branding und der richtigen Ansprache gelingt es, eine große Bandbreite an Bewerber:innen für Stellenangebote zu interessieren. Ob gendersensible Sprache, der richtige Sprachstil oder das Bekenntnis zu den eigenen Unternehmenswerten – die Stellenausschreibung ist der erste und wichtigste Kontaktpunkt mit neuen potientiellen Arbeits- und Fachkräften. Auch wenn die Rekrutierungsphase erfolgreich abschlossen wurde und neue Mitarbeiter:innen ihren Job im Unternehmen beginnen, gibt es aus Sicht des Employer Brandings und des Personalmanagements noch viel zu tun. Denn das Ziel muss es sein, die neuen Arbeitskräfte nach dem Onboarding auch dauerhaft zu halten und für die Arbeit im Unternehmen zu begeistern. Ein elementarer Bestandteil hierfür ist die nachhaltige Umsetzung von Maßnahmen aus dem Diversitätsmanagement.

Sie möchten Ihre Stellenausschreibungen optimieren, um mehr Bewerbungen zu erhalten? D² – Denkfabrik Diversität unterstützt Sie gerne und bietet vielfältige Strategien und Tools, um Ihr Unternehmen gegen den Fachkräftemangel zu wappnen

Quellenangaben: (1) Ifo Institut (2023). Mangel an Fachkräften hat leicht zugenommen. https://www.ifo.de/fakten/2023-08-16/mangel-fachkraeften-hat-leicht-zugenommen#:~:text=Immer%20mehr%20deutschen%20Firmen%20fehlen,%2C2%25%20im%20April%202023

(2) McKinsey. (2020). Diversity wins: How inclusion matters. https://www.mckinsey.com/~/media/mckinsey/featured%20insights/diversity%20and%20inclusion/diversity%­ %20how%20inclusion%20matters/diversity-wins-how-inclusion-matters-vf.pdf

(3) Kuptsch, C. & Charest, E. (2021). The future of diversity. Genf: International Labour Office.

(4) Seynsche, L. (2024). Diversity Recruiting – 6 plus 1 Gestaltungshinweise für Stellenanzeigen, die Vielfalt fördern. itb-consulting.de. https://www.itb-consulting.de/blog/diversity-recruiting

Tim Forster

Tim Forster

Werkstudent

Tim Forster ist Werkstudent bei D² und studiert Diversitätsmanagement im Master an der Universität Würzburg. Während seines Bachelor-Studiums im Würzburger Studiengang Mensch-Computer-Systeme hat Tim seine Expertise in den Bereichen Arbeitsgesundheit, inklusive Technologien, Softwareergonomie und Anwendungsunterstützung entwickelt. Durch seine Arbeitserfahrung in der Pflege ist Tim außerdem Experte für die Lebenssituation von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen.

Wie möchtest Du Deine Perspektiven und Erfahrungen bei D² einbringen?

"Ich unterstütze das D²-Team bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Lösungen, die inklusiv und diversitätssensibel gestaltet sind. Für mich bedeutet Diversität nämlich vor allem eines: kreative und vielfältige Denkansätze durch eine Teilhabe aller zu fördern."

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Werkstudentin

Antonia Geßlein hat im Bachelor Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg studiert und nebenbei im Gesundheitsamt Coburg gearbeitet. Zum Ende ihres Studiums wurde das Thema Gleichberechtigung und Gender immer relevanter für sie. Deshalb hat sie ihre Bachelorarbeit zum Thema der Gendersensiblen Suchtprävention geschrieben. Seit Oktober 2023 studiert sie im Master Diversitätsmanagement an der Universität Würzburg.

Gehören Diversity und Gesundheit zusammen?

"Definitiv, denn die Gesundheitsförderung und das Diversitätsmanagement überschneiden und ergänzen sich in einigen Punkten, weshalb ich die Kombination aus beidem für sehr sinnvoll halte. Ich freue mich darauf, wenn in Unternehmen mit einem holistischen Blick auf die Verbindung von Gesundheit und Vielfalt geschaut wird."

Mathilde Berhault

Mathilde Berhault

Senior Beraterin

Mathilde Berhault ist Senior Beraterin bei D² – Denkfabrik Diversität. Berufliche Erfahrungen hat sie u.a. als Geschäftsführerin des Vereins interculture e.V. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Drittmittelprojekten an der Universität Jena gesammelt. Mathilde bringt Expertise in Interkultureller Kommunikation, Digitalisierung und agilem Projektmanagement mit. Ihre Schwerpunkte bei D² liegen in der Produktentwicklung und dem Vertrieb der D²-Dienstleistungen.

Welche Chancen siehst du durch Vielfalt im Beruf?

"Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, von einem breiten Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen zu profitieren. Besonders spannend finde ich dabei die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich unterschiedlicher Denkweisen und Methoden zu bedienen."

Nina Vössing

Nina Vössing

Trainee Beratung

Nina Vössing ist Trainee im Bereich Beratung. Nach ihrem erfolgreichem Masterstudium im Diversitätsmanagement in Würzburg und ihrem Bachelorstudium in Sozial- und Umweltwissenschaften in Maastricht (Niederlande), Freiburg und Santa Barbara (USA) erkundete sie die soziale und nachhaltige Start-up Szene Berlins. Ursprünglich motiviert, mit sozialem Unternehmertum eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten, liegt ihr Schwerpunkt heute bei der internen sozial-nachhaltigen Gestaltung von Unternehmen und Organisationen.

Was führt dich her? 

"Ökonomische Nachhaltigkeit kann nicht ohne Diversität gedacht werden. Während meines Studiums habe ich mich für einen nachhaltigen Wirtschaftswandel eingesetzt. In der Praxis ist mir dann eines bewusst geworden: Wenn etwas nicht der inneren Haltung entspricht, dann kann dies auch nicht glaubhaft nach außen transportiert werden. Diversitätssensibles Personalmanagement fördert Resilienz, Menschlichkeit, Respekt und Achtsamkeit – Werte, ohne die es in Gesellschaft und Wirtschaft keine Nachhaltigkeit geben kann."

Hannah Baumann

Hannah Baumann

Kreative Konzeption & Design

Hannah Baumann ist für die kreativen Ideen und deren gestalterische Umsetzung bei D² – Denkfabrik Diversität zuständig. Egal ob print oder digital – Ziel ist es, die Arbeiten und Inhalte der Denkfabrik attraktiv und für jede:n verständlich darzustellen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Mediendesign an der Hochschule Hof tauchte sie für drei Jahre in die Welt des Agenturalltages ein, bevor sie sich der Denkfabrik 2023 anschloss.

Diversität und Design?

"Ein für mich sehr spannendes Thema, bei dem es keine Grenzen gibt. Warum also nicht für alle Menschen auch alle Informationen zugänglich machen, wenn jede:r von barrierefreiem Design profitiert? Diversität scheint für viele selbstverständlich: Doch beim genaueren Hinschauen fällt auf, wie viel wir noch dafür tun können. Die gestalterische Herausforderung, die sich daraus für mich ergibt, ist eine aufregende Reise!"

Dr. Julien Bobineau

Dr. Julien Bobineau

Geschäftsleitung

Dr. Julien Bobineau ist Senior Berater und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Expertise umfasst das Thema Antirassismus, Ansätze in der Erwachsenenbildung und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Nach einem kulturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion an der Universität Würzburg hat er u.a. an den Universitäten Jena, Passau, Fulda, Edmonton (Kanada), Dakar (Senegal) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gelehrt und geforscht. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Postcolonial Theory & Critical Race Studies, die Interkulturelle Kommunikation und das Diversitätsmanagement bei Polizei und Sicherheitsbehörden.

Was bedeutet Diversität für dich?

"Diversität basiert auf gegenseitigem Verständnis, das erst im respektvollen Austausch entstehen kann. Als weißer Cis-Mann mit Migrationsgeschichte bedeutet das für mich vor allem eines: anderen Menschen zuzuhören. Mir ist es enorm wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und meine eigenen Privilegien mit viel Selbstreflexion zu hinterfragen."

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Andreas Möller

Andreas Möller

Initiator

Andreas Möller ist Unternehmer, Initiator und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Fachkompetenz umfasst die Themenfelder Entrepreneurship, Unternehmungsführung und inklusives Personalmanagement. Nach über zehn Jahren in der Selbständigkeit führt er heute eines der schnell wachsenden mittelständischen Unternehmen Europas mit Überzeugung, Empathie und Souveränität. Als Coach und Berater gibt Andreas seine Erfahrungen mit viel Enthusiasmus an Kunden aus den verschiedensten Bereichen weiter.

Warum hast Du D² – Denkfabrik Diversität gegründet?

"Durch meine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber kenne ich die vielfältigen Herausforderungen unserer Wirtschaftswelt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit inklusiven Strategien und einem ganzheitlichen Diversitätsmanagement große Erfolge erzielen kann. Und diese Überzeugung möchte ich mit anderen Unternehmer:innen teilen."