Babyboomer vs. Generation Z? – Altersunterschiede im Unternehmen effizient

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Was die beiden Generationen grundsätzlich auszeichnet
Wie bereits angedeutet, ist es gefährlich, pauschale Aussagen über ganze Generationen zu treffen und die individuellen Feinheiten dabei nicht zu berücksichtigen. Dennoch haben wir die grundsätzlichen Bilder, die über die Babyboomer und die Generation Z kursieren, einmal zusammengefasst:
Die Babyboomer wurden zwischen 1946 und 1964 geboren und sind Kinder der Nachkriegszeit und Zeitzeug:innen des wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland. Ihnen wird nachgesagt, dass sie sich sehr stark mit ihrer Arbeit identifizieren und sich deshalb auch durch eine hohe Arbeitsmoral und einer starken Loyalität gegenüber ihren Arbeitgeber:innen auszeichnen. Trotz des starken Fokus auf den beruflichen Erfolg gelten sie als gute Teamplayer, legen viel Wert auf persönliche Beziehungen und bevorzugen hierarchische Strukturen. Die Babyboomer haben durch ihre jahrelange Berufserfahrung ein tiefes Verständnis für langfristige Unternehmensziele und weisen eine meist lineare Karriereentwicklung auf.
Die Generation Z (oder Gen Z), geboren zwischen 1996 und 2012, steht in einem scheinbaren Gegensatz zu den Babyboomern. Die Gen Z zeichnet sich durch eine digitale Affinität aus und zählt zu den „Digital Natives“, die mit neuen Technologien aufgewachsen sind. Arbeit sehen sie als Mittel zur persönlichen Entwicklung und Selbstverwirklichung. Die Gen Z ist in der Regel gut vernetzt und informiert, sie bevorzugt flexible Arbeitsmodelle sowie schnelle und unkomplizierte Kommunikationswege z.B. über digitale Plattformen oder Messaging-Apps. Karriereentwicklung sehen sie nicht als einen linearen Prozess, sondern vielmehr von Weiterentwicklung und Chancen geprägt, wobei sie oft berufliche Wege und mehrere Interessen parallel verfolgen.
Babyboomer vs. Generation Z?
Die medial verbreiteten Bilder des Gegensatzes der Generationen lassen sich kulturhistorisch erklären. Denn der Wertewandel der letzten Jahrzehnte hat einiges an Veränderungen mit sich gebracht, die sowohl die jüngeren als auch die älteren Generationen geprägt hat. Ein Blick in die Geschichte offenbart dabei, dass es lange Zeit zuvor bereits vergleichbare Generationenkonflikte gegeben hat, bspw. die Studentenbewegung 1968, die Anti-Atombewegung in den 1980er Jahren oder die multikulturellen Aushandlungsprozesse in den 1990er Jahren im Zuge des europäischen Einigungsprozess. Zu den Kernaspekten des aktuellen Wertewandels zählen insbesondere die Klimakrise mit ihren komplexen Folgen, das steigende Bewusstsein für globale Gerechtigkeit, eine höhere Sensibilität für die physische und psychische Gesundheit und die Akzeptanz vielfältiger Lebensmodelle.
Gleichzeitig ist die Gen Z die erste Generation überhaupt, die ohne die direkte Bedrohung durch Kriege – zumindest in Europa und zumindest bis zum Ausbruch des Angriffskrieges auf die Ukraine im Jahr 2022 – aufgewachsen ist. Dies hat den Wertewandel einerseits weiter beschleunigt, hat aber andererseits zu einer Art Sättigung geführt, die den Fokus von individuellem wirtschaftlichem Erfolg zur Existenzsicherung (Babyboomer) hin zu einem stärker werteorientierten Arbeiten und Leben (Gen Z) verschoben hat. Diese historisch bedingten Gegensätze der Generationen zeigen sich dann auch in Arbeitsstil und Kommunikationspräferenz. Während die Generation Z nach Innovation und Flexibilität strebt, sich nicht mehr so stark mit der Arbeit identifiziert und mehr Wert auf eine gute Work-Life-Balance legt, sind Babyboomer Stabilität, Loyalität und ‘traditionelle’ Arbeitsstrukturen wichtig.
Die Herausforderung: Arbeiten mit verschiedenen Generationen
Durch diese historisch bedingten Gegensätze bringt die Zusammenarbeit der Generationen viele Herausforderungen mit sich:
- Unterschiedliche Kommunikationsstile
Die Generation Z kommuniziert am liebsten digital über Messenger, via Videokonferenz-Tool oder per E-Mail, während Babyboomer persönliche Gespräche bevorzugen. Diese Unterschiede können zu Missverständnissen und Hindernissen in der Kommunikation und dem Informationsfluss führen. Um diese Barrieren abzubauen, ist es entscheidend, aufeinander zuzugehen, die Bereitschaft zu wecken, unterschiedliche Kommunikationswege zu nutzen und einen offenen Austausch über die individuellen Präferenzen zu führen. - Arbeitsweise und Nutzung von Technologien
Die Generation Z ist in einer digitalen Umgebung aufgewachsen und ist deshalb technikaffin und offen für neue digitale Tools und Arbeitsmethoden. Die Babyboomer hingegen stehen neuen Technologien oft skeptisch gegenüber. Die Anpassung von Arbeitsprozessen und die Einführung neuer Technologien kann daher zu Spannungen führen. Solche Schritte sollten deshalb strategisch geplant und generationenübergreifend moderiert werden, gerade auch, um Ängste zu vermeiden und die Effizienz in Teams zu steigern. - Wertevorstellungen
Der Generation Z ist vor allem eine gute Work-Life-Balance, viel Flexibilität und schnelle Aufstiegsmöglichkeiten wichtig. Die loyale Verbundenheit mit dem eigenen Unternehmen sowie die Einbettung in klare Hierarchien ist hingegen für die Babyboomer zentral. Diese unterschiedlichen Wertevorstellungen und Erwartungen treffen aufeinander, wenn es um den Arbeitsstil, den Arbeitsort und die Arbeitszeiten geht. Diesen Herausforderungen begegnen Unternehmen tagtäglich, wenn die beiden Generationen im Arbeitsumfeld aufeinandertreffen.
Wie Unternehmen Altersdiversität für sich nutzen können
Doch wie können Unternehmen diese Herausforderungen meistern und Generationsunterschiede als Chance sehen?
→ Durch ein Generationenmanagement profitieren Unternehmen von innovativen und kreativen Lösungsansätzen.
Verschiedene Generationen bieten, abseits ihrer individuellen Kompetenzen, auch verschiedene Potenziale und Stärken: Die Babyboomer bringen langjährige Arbeits- und Berufserfahrung in Unternehmen ein, währen die Gen Z eine hohe Technikaffinität und dadurch ein großes Innovationspotenzial bereithält. Eine Kombination aus den Erfahrungen der Babyboomer mit den neuen Ideen der Generation Z schafft innovative und kreative Lösungsansätze für Problemstellungen, die innovativ und zugleich praxisnah zugänglich ist.
→ Die Stärken der Generationen können im Mentoring genutzt werden und so den Wissenstransfer in beide Richtungen fördern.
Die Implementierung von Mentoring-Programmen fördert den Wissensaustausch zwischen den Generationen fördern. Das persönliche und berufliche Wachstum kann besonders gefördert werden, wenn bei den Mentoring-Partner:innen auf die Altersdiversität geachtet wird und so die Generationen voneinander lernen können. Ältere Mitarbeiter:innen geben ihr Fachwissen dabei an jüngere Kolleg:innen weiter, während junge Mitarbeiter:innen umgekehrt älteren Kolleg:innen neue Technologien und aktuelle Trends näherbringen. Dieser Austausch kann durch kontinuierliche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen unterstützt werden.
→ Ein strategisches Generationenmanagement ermöglicht die gezielte Ansprache einer breiten und altersdiversen Zielgruppe in B2B- und B2C-Märkten.
Eine weite Bandbreite an Altersgruppen innerhalb der eigenen Belegschaft ermöglicht es Unternehmen zudem, die Bedürfnisse einzelner Altersgruppen im B2B- und B2C-Markt besser zu verstehen und diese gezielt anzusprechen. Dadurch können Unternehmen ihre Vertriebs- und Marketingstrategien für verschiedenen Altersgruppen strategischer planen und eine breitere Zielgruppe adressieren.
→ Das Ergebnis eines strategischen Generationenmanagements? Eine stärkere Mitarbeiterbindung und eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit im Unternehmen durch ein inklusives Arbeitsumfeld.
Wenn die Altersdiversität als Stärke angesehen wird und somit die Bedürfnisse, Wertevorstellungen und Erwartungen der verschiedenen Generationen bedacht werden, kann ein inklusives Arbeitsumfeld geschaffen werden. Maßgeschneiderte Benefits für verschiedene Altersgruppen und flexible Arbeitsmodelle steigern die Mitarbeiterzufriedenheit und stärken die Mitarbeiterbindung.
„Alter & Generation“ – Gemeinsam statt gegeneinander arbeiten
Generationen übergreifende Teams bringen Vielfalt, Erfahrung und neue Perspektiven zusammen – aber auch unterschiedliche Werte, Kommunikationsstile und Erwartungen. In unserem Workshop „Alter & Generation“ lernen Führungskräfte und Mitarbeitende, wie sie Altersdiversität konstruktiv gestalten und produktiv nutzen können. Wir vermitteln praxisnahes Wissen zu Generationenmerkmalen, zeigen Strategien für generationensensibles Arbeiten auf und entwickeln gemeinsam Ansätze für ein wertschätzendes Miteinander. So wird aus vermeintlichen Gegensätzen echte Stärke – für mehr Innovation, Zusammenarbeit und Zufriedenheit im Unternehmen.
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