Barrierefrei zum Unternehmenserfolg

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In diesem Blogartikel erfahren Sie, wie Ihr Unternehmen Barrieren im Recruiting und Arbeitsalltag abbauen, gesetzliche Vorgaben sinnvoll mit freiwilligem Engagement verknüpfen und durch gezielte Sensibilisierung der Belegschaft eine inklusive Unternehmenskultur aufbauen kann.
Inhalt
Barrierefreiheit im Recruiting und am Arbeitsplatz
Ein inklusives Unternehmen beginnt mit barrierefreien Prozessen – vom Bewerbungseingang bis zum Arbeitsalltag. Das betrifft nicht nur den Zugang zu Gebäuden, sondern auch digitale Barrierefreiheit und eine inklusive Kommunikation. Bewerbungsformulare, Karriereseiten oder Video-Interviews sollten so gestaltet sein, dass sie für alle, unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen zugänglich sind.
Am Arbeitsplatz geht es weiter: Höhenverstellbare Schreibtische, Screenreader-kompatible Software oder alternative Kommunikationsformen wie „Leichte Sprache“ sind nur einige Beispiele für gelebte Barrierefreiheit. Auch flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Angebote können Menschen mit Behinderung eine faire Teilhabe ermöglichen und gleichzeitig die Prinzipien von New Work stärken.
Vorteile von Inklusion für Unternehmen
Inklusion ist nicht nur eine Form der sozialen Gerechtigkeit – sie ist auch wirtschaftlich sinnvoll. Studien zeigen: Diverse Teams sind innovativer, kreativer und lösen Probleme effektiver . Menschen mit Behinderung bringen häufig eine hohe Resilienz, Anpassungsfähigkeit und neue Perspektiven mit, die den Unternehmenserfolg messbar steigern können.
Gerade im Kampf gegen den Fachkräftemangel wird Inklusion zur strategischen Notwendigkeit. Menschen mit Behinderung sind oft hochqualifiziert, stoßen aber bereits im Bewerbungsprozess auf unnötige Barrieren. Wer diese Talente erkennt und fördert, sichert sich wertvolle Kompetenzen für die Zukunft.
Aktuelle Best Practices aus dem Mittelstand – Inklusion mit Wirkung
Schreinerei Protze GmbH – aus Bayern Bubenreuth
Die familiengeführte Schreinerei Protze beweist, dass Inklusion nicht nur in Großunternehmen funktioniert, sondern auch im Handwerk erfolgreich gelebt werden kann. In Kooperation mit der gemeinnützigen Organisation ACCESS hat der Betrieb zwei Menschen mit geistiger Behinderung und Lerneinschränkungen dauerhaft in das Team integriert.
Nach individuell begleiteten Praktika wurden die Arbeitsabläufe so angepasst, dass die neuen Mitarbeitenden ihre Stärken gezielt einbringen können. Damit leistet die Schreinerei nicht nur einen wichtigen Beitrag zur sozialen Teilhabe, sondern sichert sich zugleich personelle Entlastung und stabile Prozesse. Für dieses nachhaltige Engagement wurde das Unternehmen mit dem „Pinguin-Award“ ausgezeichnet und gilt als Best-Practice-Beispiel für gelungene Inklusion im Mittelstand. (1)
Jugendherberge Goslar – Teil des DJH-Landesverbands Hannover
Die Jugendherberge Goslar setzt seit Jahren Maßstäbe in Sachen gelebter Inklusion. Mit einem bemerkenswert hohen Anteil von 41 % Mitarbeitenden mit Schwerbehinderung, darunter auch Auszubildende, verfolgt das Haus eine inklusive Personalstrategie, die fest im Arbeitsalltag verankert ist. Durch enge Zusammenarbeit mit regionalen Partnern wie dem Verein Erik und der Lebenshilfe Goslar entstehen nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse.
Die individuellen Stärken der Mitarbeitenden werden gezielt gefördert – so etwa bei der Ausbildung einer jungen Frau mit Behinderung, die ihre Prüfung zur Hauswirtschaftshelferin als Jahrgangsbeste abschloss. Die Jugendherberge Goslar zeigt eindrucksvoll, wie Inklusion nicht nur das Betriebsklima stärkt, sondern auch die Qualität der Arbeit fördert. (2)
Inklusion beginnt im Kleinen, in diesen Fällen mit kleineren Unternehmen und wirkt im Großen. Jedes gelebte Beispiel trägt dazu bei, gesellschaftliche Barrieren abzubauen und langfristig eine inklusive Arbeitswelt zu gestalten.
Pflicht und Kür: Inklusion zwischen Gesetz und Unternehmenskultur
Laut § 154 SGB IX sind Unternehmen in Deutschland mit mindestens 20 Arbeitsplätzen verpflichtet, mindestens 5 % dieser Stellen mit schwerbehinderten Menschen zu besetzen. Wird diese Quote nicht erfüllt, muss eine sogenannte Ausgleichsabgabe gezahlt werden, ein Instrument, das auf Teilhabe und Chancengleichheit am Arbeitsmarkt abzielt. Doch viele Unternehmen sehen die Erfüllung dieser gesetzlichen Vorgabe lediglich als formale Pflicht. Dabei bietet Inklusion weitaus mehr als die Vermeidung von Sanktionen. Sie ist eine Investition in Vielfalt, Innovationskraft und langfristige Wettbewerbsfähigkeit.
Echte Inklusion beginnt dort, wo Unternehmen über gesetzliche Mindestanforderungen hinausgehen – mit freiwilligem Engagement, bewusster Haltung und strukturellen Maßnahmen. Wer gezielt auf inklusive Personalstrategien setzt, sendet ein starkes Signal nach innen und außen. Nicht nur gegenüber, Mitarbeitenden, die sich gesehen und wertgeschätzt fühlen, sondern auch Kund:innen und Partnern, die zunehmend auf soziale Verantwortung achten.
Tipps zur Sensibilisierung der Belegschaft
Ein inklusives Arbeitsumfeld lebt vom Mitmachen. Entscheidend ist, dass alle Mitarbeitenden, vom Azubi bis zur Führungskraft für die Themen Diversität & Inklusion (D&I) sensibilisiert werden. Diese Maßnahmen fördern nicht nur Verständnis, sondern stärken auch die soziale Kompetenz und Innovationsfähigkeit der Teams:
- Workshops und Schulungen zum Thema Barrierefreiheit, Gleichstellung und Inklusion
- Austauschformate mit Menschen mit Behinderung im Unternehmen oder mit externen Speaker:innen
- Trainings für Führungskräfte, die konkrete Tips und Tools an die Hand geben, um barrierefreie Teams zu leiten
- Interaktive Module oder Microlearnings, um langfristig Wissen aufzubauen
Praxisnah vertiefen: Unser Workshop für mehr Inklusion im Unternehmen
Wer Inklusion nachhaltig verankern will, braucht nicht nur klare Ziele, sondern auch das nötige Wissen, wie Barrieren erkannt und abgebaut werden können – im Arbeitsalltag, in der Kommunikation und in der Unternehmenskultur. Oft fehlt es nicht am Willen, sondern an Orientierung, wie der erste oder nächste Schritt aussehen kann.
Genau hier setzt unser Workshop „Barrieren abbauen – Inklusion leben“ an. Praxisnah, interaktiv und auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten. Gemeinsam mit unseren Expert:innen erarbeiten Sie konkrete Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit und Teilhabe – und lernen, wie Sie Inklusion als festen Bestandteil Ihrer D&I-Strategie etablieren.
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