12. Februar 2025

Deutsche Bahn – Mit Vielfalt auf der Schnellstrecke

Das Deutsche Bahn Logo ist in roter Schrift auf einem weißen Zug in einem Bahnhof zu sehen.
Die Deutsche Bahn (DB) mag für Verspätungen bekannt sein, doch zeigt sie beim Thema Diversität und Inklusion, wie man frühzeitig Weichen stellt und Fortschritt gestaltet. Als einer der größten Arbeitgeber*innen Deutschlands mit über 300.000 Mitarbeitenden weltweit hat die DB erkannt, dass Vielfalt ein strategischer Erfolgsfaktor ist. Diversität und Inklusion (D&I) sind nicht nur Teil ihrer Unternehmensstrategie, sondern gelebte Werte. Mit ihrem ersten Diversity-Report zeigt die DB eindrucksvoll, wie sie Fortschritt gestaltet und Chancengleichheit fördert.

Inhalt

Einblicke in die Vielfalt bei der DB

Die DB hat in den letzten zwei Jahrzehnten konsequent daran gearbeitet, ihre Belegschaft vielfältiger und inklusiver zu gestalten. Aktuell haben 14,6 % der Mitarbeitenden einen Migrationshintergrund, und die Zahl der weiblichen Führungskräfte liegt bei 27 %. Ein zentrales Ziel der DB ist es, den Anteil weiblicher Führungskräfte bis 2024 auf 30 % zu steigern. Dieses Ziel ist nicht nur eine Zahl, sondern Ausdruck einer klaren Vision: Die DB will ein Umfeld schaffen, in dem jede:r die Möglichkeit hat, Führung zu übernehmen, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft. Auch das Durchschnittsalter der Mitarbeitenden sinkt, was auf eine zunehmende Diversifizierung in der Altersstruktur hinweist.

Bei der Deutschen Bahn ist Diversität keine leere Floskel, sondern ein gelebtes Prinzip. Ein Beispiel dafür ist die Aktion „Einziganders“, bei der die Mitarbeitenden nicht nur die Regenbogenflagge hissen, sondern während des ‘Pride Month’ aktiv an Schulungen und Dialogen teilnehmen, um ihre Solidarität mit der LGBTQIA+-Community zu zeigen. Ein Mitarbeiter teilte seine Erfahrung, dass er durch diese Initiative zum ersten Mal das Gefühl hatte, dass seine Identität am Arbeitsplatz wirklich geschätzt wird. Dies verdeutlicht, dass die D&I-Maßnahmen der DB weit über symbolische Gesten hinausgehen und einen nachhaltigen Wandel im Unternehmen anstoßen.

Ganzheitliche Ansätze für D&I

Ein zentraler Bestandteil der D&I-Aktivitäten ist die Förderung von Netzwerken innerhalb der Organisation. Netzwerke wie ‘DB Cultures’ und ‘DB Queer’ bieten Plattformen für interkulturellen Austausch und die Unterstützung spezifischer Gruppen, etwa Mitarbeitender mit Behinderungen oder aus der LGBTQIA+-Community. Diese Netzwerke tragen nicht nur zur Schaffung eines offenen und respektvollen Arbeitsklimas bei, sondern fördern auch den Wissenstransfer und die gegenseitige Unterstützung.
Die Deutsche Bahn hat außerdem Programme etabliert, um gezielt Menschen mit Behinderungen in die Belegschaft zu integrieren. Hierzu zählen barrierefreie Arbeitsplätze, Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeitende sowie Unterstützungsangebote, die die Teilhabe erleichtern. Besonders in der Personalentwicklung setzt die DB auf gezielte Maßnahmen, um Karrierechancen für alle Mitarbeitenden zu schaffen – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft.
D&I als strategischer Erfolgsfaktor

Die DB versteht Vielfalt nicht nur als moralische Verpflichtung, sondern auch als wirtschaftlichen Vorteil. Studien zeigen, dass diverse Teams kreativer und leistungsfähiger sind. Die DB setzt daher gezielt auf die Vorteile, die Diversität in einem globalen und wettbewerbsintensiven Umfeld mit sich bringt. Der Diversity-Report hebt hervor, wie der Konzern durch die Förderung von Vielfalt neue Perspektiven gewinnt und die Innovationskraft steigert.

Ein weiteres Ziel der DB ist es, die gesellschaftliche Bedeutung von Diversität hervorzuheben. Sie versteht sich als Vorbild für andere Unternehmen und Organisationen, insbesondere für den Mittelstand, der oft weniger Ressourcen für D&I-Initiativen hat. Die DB zeigt, dass selbst in großen und komplexen Strukturen D&I nicht nur möglich, sondern ein Treiber für Erfolg und Resilienz ist.

Best Practices für den Mittelstand

Die Deutsche Bahn macht deutlich, dass D&I nicht nur für große Unternehmen relevant ist. Auch Mittelständler können von der Umsetzung einfacher, aber effektiver Maßnahmen profitieren. Beispiele aus der Praxis der DB, wie die Etablierung interner Netzwerke oder die Durchführung von Schulungen zu unbewussten Vorurteilen (Unconscious Bias), lassen sich leicht adaptieren.

Der Diversity-Report der DB bietet dabei wertvolle Inspiration. Ein zentrales Learning: D&I beginnt bei der Unternehmenskultur. Erst wenn Vielfalt als Bereicherung und nicht als Herausforderung betrachtet wird, können Maßnahmen nachhaltig wirken. Unternehmen sollten außerdem auf transparente Prozesse setzen – von der Stellenbesetzung bis zur Leistungsbewertung – um Chancengleichheit sicherzustellen.

Vielfalt als Zukunftsstrategie

Die Deutsche Bahn hat es geschafft, Diversität und Inklusion als wichtigen Bestandteil ihrer DNA zu etablieren. Der Diversity-Report bietet dabei nicht nur Einblicke in die eigenen Initiativen, sondern dient auch als Blaupause für andere Unternehmen, die ähnliche Werte fördern möchten.

Mit gezielten Maßnahmen wie der Förderung interner Netzwerke, der Integration von Menschen mit Behinderungen und der Ansprache vielfältiger Talente setzt die Deutsche Bahn auf Diversität als strategisches Instrument. Dies stärkt nicht nur Chancengleichheit, sondern positioniert das Unternehmen als modernen, verantwortungsvolle Arbeitgeberin, der aktiv auf die Herausforderungen der Zukunft reagiert.

Fazit Die Deutsche Bahn zeigt eindrucksvoll, wie sich Diversität und Inklusion strategisch, strukturell und kulturell verankern lassen. Durch klare Ziele, gelebte Werte und konkrete Maßnahmen. Von internen Netzwerken bis hin zu barrierefreien Arbeitsplätzen, wird Vielfalt nicht nur gefördert, sondern als Zukunftsstrategie genutzt. Die DB beweist, dass D&I kein Zusatz, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor für moderne Unternehmen ist.

Sie möchten Diversität auch in Ihrem Unternehmen strategisch verankern? Mit dem Diversity Navigator unterstützt D² – Denkfabrik Diversität Organisationen dabei, D&I systematisch zu analysieren, weiterzuentwickeln und nachhaltig umzusetzen. Kontaktieren Sie uns gerne – wir beraten Sie individuell und praxisnah auf Ihrem Weg zu mehr Vielfalt und Inklusion.

Jessica Klübenspies

Jessica Klübenspies

Marketingmitarbeitende

Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel übernahm sie früh Verantwortung und wurde stellvertretende Filialleitung. Kurze Zeit später führte Jessica Klübenspies drei Jahre erfolgreich eine eigene Filiale und schulte zusätzlich als Visual Merchandiser weitere Filialen in den Bereichen Warenpräsentation, Warenhandling, Bestellverhalten und Marketing in Bayern. Mit dem Wunsch, die Abläufe hinter den Kulissen kennenzulernen, wechselte sie in den Einkauf eines großen Unternehmens und entwickelte sich anschließend im Bereich E-Commerce-Marketing weiter.

Wie haben Ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen Ihr Verständnis von Diversität geprägt?

"In meiner Rolle als Filialleiterin arbeitete ich mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Altersgruppen zusammen. Als junge Führungskraft stellte mich manches davon natürlich auch vor Herausforderungen, im Endefekt bot es aber wertvolle Lernmöglichkeiten. Diese Erfahrungen verdeutlichten mir den großen Nutzen von Diversität für unsere persönliche und berufliche Weiterentwicklung – vorausgesetzt, wir nehmen sie an."

Tim Forster

Tim Forster

Werkstudent

Tim Forster ist Werkstudent bei D² und studiert Diversitätsmanagement im Master an der Universität Würzburg. Während seines Bachelor-Studiums im Würzburger Studiengang Mensch-Computer-Systeme hat Tim seine Expertise in den Bereichen Arbeitsgesundheit, inklusive Technologien, Softwareergonomie und Anwendungsunterstützung entwickelt. Durch seine Arbeitserfahrung in der Pflege ist Tim außerdem Experte für die Lebenssituation von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen.

Wie möchtest Du Deine Perspektiven und Erfahrungen bei D² einbringen?

"Ich unterstütze das D²-Team bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Lösungen, die inklusiv und diversitätssensibel gestaltet sind. Für mich bedeutet Diversität nämlich vor allem eines: kreative und vielfältige Denkansätze durch eine Teilhabe aller zu fördern."

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Werkstudentin

Antonia Geßlein hat im Bachelor Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg studiert und nebenbei im Gesundheitsamt Coburg gearbeitet. Zum Ende ihres Studiums wurde das Thema Gleichberechtigung und Gender immer relevanter für sie. Deshalb hat sie ihre Bachelorarbeit zum Thema der Gendersensiblen Suchtprävention geschrieben. Seit Oktober 2023 studiert sie im Master Diversitätsmanagement an der Universität Würzburg.

Gehören Diversity und Gesundheit zusammen?

"Definitiv, denn die Gesundheitsförderung und das Diversitätsmanagement überschneiden und ergänzen sich in einigen Punkten, weshalb ich die Kombination aus beidem für sehr sinnvoll halte. Ich freue mich darauf, wenn in Unternehmen mit einem holistischen Blick auf die Verbindung von Gesundheit und Vielfalt geschaut wird."

Mathilde Berhault

Mathilde Berhault

Senior Beraterin

Mathilde Berhault ist Senior Beraterin bei D² – Denkfabrik Diversität. Berufliche Erfahrungen hat sie u.a. als Geschäftsführerin des Vereins interculture e.V. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Drittmittelprojekten an der Universität Jena gesammelt. Mathilde bringt Expertise in Interkultureller Kommunikation, Digitalisierung und agilem Projektmanagement mit. Ihre Schwerpunkte bei D² liegen in der Produktentwicklung und dem Vertrieb der D²-Dienstleistungen.

Welche Chancen siehst du durch Vielfalt im Beruf?

"Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, von einem breiten Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen zu profitieren. Besonders spannend finde ich dabei die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich unterschiedlicher Denkweisen und Methoden zu bedienen."

Nina Vössing

Nina Vössing

Trainee Beratung

Nina Vössing ist Trainee im Bereich Beratung. Nach ihrem erfolgreichem Masterstudium im Diversitätsmanagement in Würzburg und ihrem Bachelorstudium in Sozial- und Umweltwissenschaften in Maastricht (Niederlande), Freiburg und Santa Barbara (USA) erkundete sie die soziale und nachhaltige Start-up Szene Berlins. Ursprünglich motiviert, mit sozialem Unternehmertum eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten, liegt ihr Schwerpunkt heute bei der internen sozial-nachhaltigen Gestaltung von Unternehmen und Organisationen.

Was führt dich her? 

"Ökonomische Nachhaltigkeit kann nicht ohne Diversität gedacht werden. Während meines Studiums habe ich mich für einen nachhaltigen Wirtschaftswandel eingesetzt. In der Praxis ist mir dann eines bewusst geworden: Wenn etwas nicht der inneren Haltung entspricht, dann kann dies auch nicht glaubhaft nach außen transportiert werden. Diversitätssensibles Personalmanagement fördert Resilienz, Menschlichkeit, Respekt und Achtsamkeit – Werte, ohne die es in Gesellschaft und Wirtschaft keine Nachhaltigkeit geben kann."

Hannah Baumann

Hannah Baumann

Kreative Konzeption & Design

Hannah Baumann ist für die kreativen Ideen und deren gestalterische Umsetzung bei D² – Denkfabrik Diversität zuständig. Egal ob print oder digital – Ziel ist es, die Arbeiten und Inhalte der Denkfabrik attraktiv und für jede:n verständlich darzustellen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Mediendesign an der Hochschule Hof tauchte sie für drei Jahre in die Welt des Agenturalltages ein, bevor sie sich der Denkfabrik 2023 anschloss.

Diversität und Design?

"Ein für mich sehr spannendes Thema, bei dem es keine Grenzen gibt. Warum also nicht für alle Menschen auch alle Informationen zugänglich machen, wenn jede:r von barrierefreiem Design profitiert? Diversität scheint für viele selbstverständlich: Doch beim genaueren Hinschauen fällt auf, wie viel wir noch dafür tun können. Die gestalterische Herausforderung, die sich daraus für mich ergibt, ist eine aufregende Reise!"

Dr. Julien Bobineau

Dr. Julien Bobineau

Geschäftsleitung

Dr. Julien Bobineau ist Senior Berater und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Expertise umfasst das Thema Antirassismus, Ansätze in der Erwachsenenbildung und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Nach einem kulturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion an der Universität Würzburg hat er u.a. an den Universitäten Jena, Passau, Fulda, Edmonton (Kanada), Dakar (Senegal) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gelehrt und geforscht. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Postcolonial Theory & Critical Race Studies, die Interkulturelle Kommunikation und das Diversitätsmanagement bei Polizei und Sicherheitsbehörden.

Was bedeutet Diversität für dich?

"Diversität basiert auf gegenseitigem Verständnis, das erst im respektvollen Austausch entstehen kann. Als weißer Cis-Mann mit Migrationsgeschichte bedeutet das für mich vor allem eines: anderen Menschen zuzuhören. Mir ist es enorm wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und meine eigenen Privilegien mit viel Selbstreflexion zu hinterfragen."

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Andreas Möller

Andreas Möller

Initiator

Andreas Möller ist Unternehmer, Initiator und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Fachkompetenz umfasst die Themenfelder Entrepreneurship, Unternehmungsführung und inklusives Personalmanagement. Nach über zehn Jahren in der Selbständigkeit führt er heute eines der schnell wachsenden mittelständischen Unternehmen Europas mit Überzeugung, Empathie und Souveränität. Als Coach und Berater gibt Andreas seine Erfahrungen mit viel Enthusiasmus an Kunden aus den verschiedensten Bereichen weiter.

Warum hast Du D² – Denkfabrik Diversität gegründet?

"Durch meine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber kenne ich die vielfältigen Herausforderungen unserer Wirtschaftswelt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit inklusiven Strategien und einem ganzheitlichen Diversitätsmanagement große Erfolge erzielen kann. Und diese Überzeugung möchte ich mit anderen Unternehmer:innen teilen."