DIN ISO 30415: Wie Unternehmen den Standard in der Praxis umsetzen

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Der ISO 30415 Standard: Ein flexibler Rahmen für Diversität und Inklusion
Die ISO 30415 bietet Unternehmen einen strukturierten Ansatz, um Diversität und Inklusion gezielt zu fördern. Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat die Norm im Jahr 2021 entwickelt, um weltweit inklusive Arbeitsumfelder zu unterstützen. 2024 veröffentlichte Deutschland die offizielle Übersetzung als DIN ISO 30415. Der Standard umfasst zentrale Handlungsfelder, von der Förderung fairer Chancen bis hin zum Aufbau einer vielfältigen Belegschaft. Statt starre Vorgaben zu machen, ermöglicht die DIN ISO einen flexiblen Rahmen, den Unternehmen individuell an ihre Strukturen und Herausforderungen anpassen können. Unternehmen setzen die Norm ein, um D&I-Maßnahmen strategisch zu planen, messbar umzusetzen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. So fördern sie eine Unternehmenskultur, die unterschiedliche Perspektiven aktiv wertschätzt und Barrieren für benachteiligte oder marginalisierte Gruppen gezielt abbaut.
Schritte zur Implementierung der ISO 30415
Die Einführung der DIN ISO 30415 mag auf den ersten Blick komplex wirken, bietet jedoch zahlreiche Chancen, um D&I gezielt voranzutreiben. Mit einem klar strukturierten Plan lässt sich die Umsetzung jedoch effizient und erfolgreich gestalten. Im Folgenden werden die entscheidenden Schritte aufgezeigt:
- Engagement auf Führungsebene
Der Erfolg jeder D&I-Strategie beginnt an der Spitze. Die Führungsebene muss den DIN ISO 30415-Standard nicht nur unterstützen, sondern auch aktiv vorantreiben. Eine klare Vision und das persönliche Bekenntnis der Führungskräfte bilden die Basis, um D&I-Initiativen glaubwürdig und nachhaltig in die Unternehmensstrategie zu integrieren. - Analyse des Status quo und Festlegung messbarer Ziele
Eine gründliche Analyse des Status quo ermöglicht es, den aktuellen Stand der Diversität im Unternehmen zu erfassen und sowohl Stärken als auch Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Auf dieser Grundlage können klare, messbare D&I-Ziele formuliert und konkrete Maßnahmen entwickelt werden, um diese Ziele zu erreichen. - Integration in alle Unternehmensbereiche
D&I sollte nicht als isoliertes Projekt betrachtet werden, sondern als fester Bestandteil der gesamten Unternehmensstrategie. Der Standard fordert, dass Diversität und Inklusion in alle relevanten Prozesse integriert werden. Von der Rekrutierung über Beförderungen bis hin zur Gehaltsstruktur. Unternehmen sollten ihre internen Abläufe daraufhin überprüfen, wie Chancengleichheit gefördert werden kann und gegebenenfalls notwendige Anpassungen vornehmen. - Schulung und Sensibilisierung
Ein inklusives Arbeitsumfeld entsteht durch Bewusstsein und Verständnis. Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeitenden Schulungen zu Themen wie unbewussten Vorurteilen und kultureller Sensibilität erhalten. Besonders Führungskräfte sollten in der strategischen Förderung von D&I geschult werden, um diese Werte effektiv umzusetzen. - Kontinuierliche Überwachung und transparente Berichterstattung
Die DIN ISO 30415 fordert von Unternehmen, ihre Fortschritte regelmäßig zu überprüfen. Setzen Sie Mitarbeiterbefragungen, D&I-Daten und Kennzahlen ein, um den Erfolg Ihrer D&I-Maßnahmen zu messen. Durch transparente Berichterstattung stärken Sie das Vertrauen und zeigen, dass Sie das Thema ernsthaft angehen.
Erfolgreiche Umsetzung in der Praxis: Deutsche Telekom
Die Deutsche Telekom zeigt, wie Diversität und Inklusion gezielt gefördert werden können – im Einklang mit den Prinzipien der DIN ISO 30415. Das Unternehmen hat Diversität als zentralen Erfolgsfaktor erkannt und setzt auf konkrete Maßnahmen:
- Rekrutierung: Die Deutsche Telekom hat sich verpflichtet, den Frauenanteil in Führungspositionen kontinuierlich zu steigern. Bereits 2023 wurde die Marke von 25 % erreicht, mit weiteren Initiativen zur langfristigen Erhöhung. Dazu gehören Mentoring-Programme und gezielte Talentförderung.
- Inklusive Unternehmenskultur: Als Mitglied der Charta der Vielfalt schafft das Unternehmen ein Arbeitsumfeld, das auf Chancengleichheit basiert. Unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft oder sexueller Orientierung. Mit der Unterstützung von LGBTQ+-Events wie dem Christopher Street Day setzt die Telekom ein klares Zeichen für Inklusion, ohne dabei Diversity Washing zu betreiben.
- Sensibilisierung: Durch Anti-Bias-Trainings und Workshops zur kulturellen Sensibilität stärkt das Unternehmen die Diversity-Kompetenz seiner Mitarbeitenden. (1)
- Erfolge: Die Deutsche Telekom wurde im Diversity Leaders Report 2024 der Financial Times auf Platz 10 in Europa und Platz 2 in Deutschland geführt. (2) Außerdem erhielt sie den Inklusionspreis für die Wirtschaft 2022 für ihr herausragendes Engagement bei der Inklusion von Menschen mit Behinderungen. (3)
Dieses Beispiel verdeutlicht, wie Unternehmen mit klaren D&I-Maßnahmen ihre Kultur stärken und gleichzeitig messbare Erfolge erzielen können.
Praxis-Tipps zur Umsetzung
- Setzen Sie realistische Ziele: Beginnen Sie mit klaren, erreichbaren Zielen und erweitern Sie diese im Laufe der Zeit.
- Messen Sie regelmäßig den Fortschritt: Ohne ein regelmäßiges Monitoring ist es schwierig, den Erfolg der D&I-Initiativen zu bewerten.
- Fördern Sie ein inklusives Arbeitsumfeld: Achten Sie darauf, dass Diversität nicht nur als Ziel, sondern als Kultur in das Unternehmen integriert wird.
- Nutzen Sie digitale Technologien: Der Einsatz von Tools wie dem Diversity Navigator kann Unternehmen helfen, ihre D&I-Ziele zu überwachen, zu analysieren und weiterzuentwickeln.
Lesen Sie auch gerne passend zu dem Thema unseren Blogbeitrag: „Die ISO 30415: Was steckt hinter dem Standard für Diversity & Inclusion?“
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