13. März 2025

D&I-Best Practices für den Mittelstand: Tipps und Tricks

Drei Frauen unterschiedlicher Herkunft sitzen an einem Tisch mit einem Laptop und lachen.
In einer zunehmend vielfältigen Arbeitswelt wird Diversity & Inclusion (D&I) zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen aller Größen. Der Mittelstand steht jedoch oft vor besonderen Herausforderungen bei der Umsetzung von D&I-Strategien. Begrenzte Ressourcen und hoher Zeitdruck erschweren die Integration von D&I-Maßnahmen. Dennoch birgt D&I großes Potenzial: Es kann Innovationskraft steigern, die Mitarbeitendenbindung fördern und das Unternehmensimage verbessern.

Inhalt

Herausforderungen des Mittelstands im D&I-Bereich

Der Mittelstand steht im D&I-Bereich vor mehreren Hürden, insbesondere durch fehlende Zeit und Ressourcen. Viele Unternehmen müssen sich auf das Tagesgeschäft konzentrieren und betrachten D&I als zusätzliche Aufgabe. Zudem mangelt es häufig an Expertise, um fundierte D&I-Strategien zu entwickeln. Hinzu kommt der Mangel an konkreten Messgrößen zur Erfolgskontrolle von D&I-Initiativen. Während große Unternehmen spezialisierte Teams haben, fehlt diese Ressource im Mittelstand häufig.

Ein oft übersehener Aspekt ist jedoch, dass D&I nicht als einmalige Maßnahme, sondern als fortlaufender Prozess verstanden werden sollte. Nur durch eine langfristige, strategische Integration in den Unternehmensalltag kann D&I seine Wirkung entfalten. Hierzu gehören regelmäßige Schulungen, Reflexionssitzungen und eine konsequente Einbindung der Führungsebene. Nur so bleibt D&I eine zentrale Priorität und verliert nicht an Bedeutung.

D&I Best Practices für den Mittelstand

Trotz dieser Herausforderungen gibt es viele Wege, wie der Mittelstand D&I erfolgreich in seine Unternehmenskultur integrieren kann. Hier sind einige Best Practices:

  • Die Führungsebene einbeziehen: Der erste Schritt zu einer erfolgreichen D&I-Strategie ist die Einbindung der Führungsebene. Führungskräfte müssen nicht nur die Bedeutung von D&I verstehen, sondern auch aktiv an der Umsetzung beteiligt sein. Ihr Verhalten und ihre Haltung beeinflussen das gesamte Arbeitsumfeld.
  • Schulung und Bewusstseinsbildung: Schulungen und Workshops sind ein wichtiger Baustein. Hier geht es nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um die Sensibilisierung für unbewusste Vorurteile. Mitarbeiter:innen sollen lernen, diese zu erkennen und zu hinterfragen.
  • Vielfalt in den Rekrutierungsprozessen fördern: Der Rekrutierungsprozess sollte inklusiv gestaltet sein, um unbewusste Barrieren abzubauen. Mittelständische Unternehmen können die Diversität in ihren Bewerbungsprozessen erhöhen, indem sie Stellenausschreibungen inklusiv formulieren und Kandidat:innen aus verschiedenen sozialen und kulturellen Kontexten ansprechen.
  • Flexibilität und Work-Life-Balance bieten: Besonders für kleinere Unternehmen spielt Flexibilität eine Schlüsselrolle. Flexible Arbeitszeiten und die Förderung einer gesunden Work-Life-Balance sind nicht nur für Eltern wichtig, sondern auch für Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder familiären Verpflichtungen. Dazu zählen beispielsweise pflegende Angehörige.
  • Messbarkeit und Erfolgskontrolle: D&I-Initiativen sollten messbar gemacht werden, etwa durch die Erhebung von Diversitätsdaten und regelmäßige Befragungen der Mitarbeitenden. So lässt sich der Erfolg von D&I-Maßnahmen überprüfen und verbessern.

Praxisbeispiele für den Mittelstand

Viele mittelständische Unternehmen haben bereits erfolgreich D&I-Initiativen umgesetzt. Das Praxisbeispiel von HAKRO GmbH verdeutlicht, wie ein mittelständisches Unternehmen erfolgreich D&I in seine Unternehmenskultur integriert. HAKRO, ein Unternehmen mit knapp 200 Mitarbeitenden aus Schrozberg, setzt auf eine Kultur, in der jeder Mitarbeitende einen Platz findet und sich frei entfalten kann. Geschäftsführerin Carmen Kroll beschreibt die Vielfalt als bereichernd und betont, dass individuelle Talente und Persönlichkeiten entscheidend für den gemeinsamen Erfolg sind. (1)

Im Unternehmen wird Inklusion nicht nur als Konzept verstanden, sondern auch aktiv gelebt. Vielfältige Perspektiven und ein respektvoller Austausch sind wesentliche Bestandteile des Arbeitsalltags, auch wenn dies Herausforderungen wie erweiterte Diskussionen und ein stärkerer Bedarf an Offenheit und Toleranz mit sich bringt. Für HAKRO ist dies ein zentraler Bestandteil, der das Unternehmen auf dem Weg zu nachhaltigem Erfolg und einer positiven Unternehmenskultur stärkt.

Dieses Beispiel zeigt, dass auch kleine und mittelständische Unternehmen von D&I profitieren können, indem sie eine Umgebung schaffen, in der Vielfalt nicht nur toleriert, sondern aktiv gefördert wird.

Der Diversity Navigator als Unterstützung

Mit dem Diversity Navigator bietet D² – Denkfabrik Diversität ein digitales Analyse- und Entwicklungsinstrument, das Unternehmen dabei unterstützt, Diversität und Inklusion systematisch zu erfassen, zu bewerten und gezielt weiterzuentwickeln. Das Tool basiert auf wissenschaftlich fundierten Kriterien und macht bestehende Strukturen, Potenziale und Handlungsfelder sichtbar. Ob für die Bestandsaufnahme, Zieldefinition oder Erfolgsmessung – der Diversity Navigator liefert eine klare Orientierung für nachhaltige Veränderungen und hilft dabei, D&I strategisch im Unternehmen zu verankern.

Fazit D&I für den Mittelstand – Mit dem richtigen Ansatz zum Erfolg. Diversity und Inklusion sind für den Mittelstand nicht nur eine gesellschaftliche Notwendigkeit, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil. Durch eine systematische und langfristige D&I-Strategie können Unternehmen ihre Innovationskraft steigern und gleichzeitig die Mitarbeitendenbindung und -zufriedenheit erhöhen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der konsequenten Integration von D&I in den Unternehmensalltag und der Nutzung geeigneter Tools wie dem Diversity Navigator, um den Fortschritt zu messen.

Handeln Sie jetzt: Nutzen Sie den Diversity Navigator, um Ihre D&I-Strategie erfolgreich umzusetzen und messbare Fortschritte zu erzielen!

Quellenangaben: (1)https://www.charta-der-vielfalt.de/presse/pressemitteilungen/detail/heilbronn-lebt-vielfalt-im-job-training-fuer-ein-vorurteilsfreies-arbeitsumfeld-fuer-junge-beschaeftig/

Jessica Klübenspies

Jessica Klübenspies

Marketingmitarbeitende

Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel übernahm sie früh Verantwortung und wurde stellvertretende Filialleitung. Kurze Zeit später führte Jessica Klübenspies drei Jahre erfolgreich eine eigene Filiale und schulte zusätzlich als Visual Merchandiser weitere Filialen in den Bereichen Warenpräsentation, Warenhandling, Bestellverhalten und Marketing in Bayern. Mit dem Wunsch, die Abläufe hinter den Kulissen kennenzulernen, wechselte sie in den Einkauf eines großen Unternehmens und entwickelte sich anschließend im Bereich E-Commerce-Marketing weiter.

Wie haben Ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen Ihr Verständnis von Diversität geprägt?

"In meiner Rolle als Filialleiterin arbeitete ich mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Altersgruppen zusammen. Als junge Führungskraft stellte mich manches davon natürlich auch vor Herausforderungen, im Endefekt bot es aber wertvolle Lernmöglichkeiten. Diese Erfahrungen verdeutlichten mir den großen Nutzen von Diversität für unsere persönliche und berufliche Weiterentwicklung – vorausgesetzt, wir nehmen sie an."

Tim Forster

Tim Forster

Werkstudent

Tim Forster ist Werkstudent bei D² und studiert Diversitätsmanagement im Master an der Universität Würzburg. Während seines Bachelor-Studiums im Würzburger Studiengang Mensch-Computer-Systeme hat Tim seine Expertise in den Bereichen Arbeitsgesundheit, inklusive Technologien, Softwareergonomie und Anwendungsunterstützung entwickelt. Durch seine Arbeitserfahrung in der Pflege ist Tim außerdem Experte für die Lebenssituation von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen.

Wie möchtest Du Deine Perspektiven und Erfahrungen bei D² einbringen?

"Ich unterstütze das D²-Team bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Lösungen, die inklusiv und diversitätssensibel gestaltet sind. Für mich bedeutet Diversität nämlich vor allem eines: kreative und vielfältige Denkansätze durch eine Teilhabe aller zu fördern."

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Werkstudentin

Antonia Geßlein hat im Bachelor Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg studiert und nebenbei im Gesundheitsamt Coburg gearbeitet. Zum Ende ihres Studiums wurde das Thema Gleichberechtigung und Gender immer relevanter für sie. Deshalb hat sie ihre Bachelorarbeit zum Thema der Gendersensiblen Suchtprävention geschrieben. Seit Oktober 2023 studiert sie im Master Diversitätsmanagement an der Universität Würzburg.

Gehören Diversity und Gesundheit zusammen?

"Definitiv, denn die Gesundheitsförderung und das Diversitätsmanagement überschneiden und ergänzen sich in einigen Punkten, weshalb ich die Kombination aus beidem für sehr sinnvoll halte. Ich freue mich darauf, wenn in Unternehmen mit einem holistischen Blick auf die Verbindung von Gesundheit und Vielfalt geschaut wird."

Mathilde Berhault

Mathilde Berhault

Senior Beraterin

Mathilde Berhault ist Senior Beraterin bei D² – Denkfabrik Diversität. Berufliche Erfahrungen hat sie u.a. als Geschäftsführerin des Vereins interculture e.V. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Drittmittelprojekten an der Universität Jena gesammelt. Mathilde bringt Expertise in Interkultureller Kommunikation, Digitalisierung und agilem Projektmanagement mit. Ihre Schwerpunkte bei D² liegen in der Produktentwicklung und dem Vertrieb der D²-Dienstleistungen.

Welche Chancen siehst du durch Vielfalt im Beruf?

"Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, von einem breiten Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen zu profitieren. Besonders spannend finde ich dabei die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich unterschiedlicher Denkweisen und Methoden zu bedienen."

Nina Vössing

Nina Vössing

Trainee Beratung

Nina Vössing ist Trainee im Bereich Beratung. Nach ihrem erfolgreichem Masterstudium im Diversitätsmanagement in Würzburg und ihrem Bachelorstudium in Sozial- und Umweltwissenschaften in Maastricht (Niederlande), Freiburg und Santa Barbara (USA) erkundete sie die soziale und nachhaltige Start-up Szene Berlins. Ursprünglich motiviert, mit sozialem Unternehmertum eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten, liegt ihr Schwerpunkt heute bei der internen sozial-nachhaltigen Gestaltung von Unternehmen und Organisationen.

Was führt dich her? 

"Ökonomische Nachhaltigkeit kann nicht ohne Diversität gedacht werden. Während meines Studiums habe ich mich für einen nachhaltigen Wirtschaftswandel eingesetzt. In der Praxis ist mir dann eines bewusst geworden: Wenn etwas nicht der inneren Haltung entspricht, dann kann dies auch nicht glaubhaft nach außen transportiert werden. Diversitätssensibles Personalmanagement fördert Resilienz, Menschlichkeit, Respekt und Achtsamkeit – Werte, ohne die es in Gesellschaft und Wirtschaft keine Nachhaltigkeit geben kann."

Hannah Baumann

Hannah Baumann

Kreative Konzeption & Design

Hannah Baumann ist für die kreativen Ideen und deren gestalterische Umsetzung bei D² – Denkfabrik Diversität zuständig. Egal ob print oder digital – Ziel ist es, die Arbeiten und Inhalte der Denkfabrik attraktiv und für jede:n verständlich darzustellen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Mediendesign an der Hochschule Hof tauchte sie für drei Jahre in die Welt des Agenturalltages ein, bevor sie sich der Denkfabrik 2023 anschloss.

Diversität und Design?

"Ein für mich sehr spannendes Thema, bei dem es keine Grenzen gibt. Warum also nicht für alle Menschen auch alle Informationen zugänglich machen, wenn jede:r von barrierefreiem Design profitiert? Diversität scheint für viele selbstverständlich: Doch beim genaueren Hinschauen fällt auf, wie viel wir noch dafür tun können. Die gestalterische Herausforderung, die sich daraus für mich ergibt, ist eine aufregende Reise!"

Dr. Julien Bobineau

Dr. Julien Bobineau

Geschäftsleitung

Dr. Julien Bobineau ist Senior Berater und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Expertise umfasst das Thema Antirassismus, Ansätze in der Erwachsenenbildung und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Nach einem kulturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion an der Universität Würzburg hat er u.a. an den Universitäten Jena, Passau, Fulda, Edmonton (Kanada), Dakar (Senegal) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gelehrt und geforscht. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Postcolonial Theory & Critical Race Studies, die Interkulturelle Kommunikation und das Diversitätsmanagement bei Polizei und Sicherheitsbehörden.

Was bedeutet Diversität für dich?

"Diversität basiert auf gegenseitigem Verständnis, das erst im respektvollen Austausch entstehen kann. Als weißer Cis-Mann mit Migrationsgeschichte bedeutet das für mich vor allem eines: anderen Menschen zuzuhören. Mir ist es enorm wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und meine eigenen Privilegien mit viel Selbstreflexion zu hinterfragen."

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Andreas Möller

Andreas Möller

Initiator

Andreas Möller ist Unternehmer, Initiator und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Fachkompetenz umfasst die Themenfelder Entrepreneurship, Unternehmungsführung und inklusives Personalmanagement. Nach über zehn Jahren in der Selbständigkeit führt er heute eines der schnell wachsenden mittelständischen Unternehmen Europas mit Überzeugung, Empathie und Souveränität. Als Coach und Berater gibt Andreas seine Erfahrungen mit viel Enthusiasmus an Kunden aus den verschiedensten Bereichen weiter.

Warum hast Du D² – Denkfabrik Diversität gegründet?

"Durch meine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber kenne ich die vielfältigen Herausforderungen unserer Wirtschaftswelt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit inklusiven Strategien und einem ganzheitlichen Diversitätsmanagement große Erfolge erzielen kann. Und diese Überzeugung möchte ich mit anderen Unternehmer:innen teilen."