20. Juni 2024

Fördermittel für Diversitätsstrategien in Unternehmen und Organisationen

Eine Hand, die auf einer Laptop-Tastatur tippt, davor digitale Symbole wie ein Einkaufswagen und ein Chart.
Diversität ist ein entscheidender Erfolgsfaktor in einer zunehmenden globalisierten Welt. Eine diverse Belegschaft bringt auch eine breite Palette an unterschiedlichen Fähigkeiten, Perspektiven und Erfahrungen mit sich. Mehr noch: Die Implementierung von Diversität im Unternehmen ist daher eine effektive Lösung gegen den Arbeits- und Fachkräftemangel, wenn sie richtig genutzt wird – und Diversität wird sogar gefördert. Verschiedene Förderprogramme entlasten Unternehmen und Organisationen finanziell und unterstützen bei der effektiven Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Diversität im Unternehmen.

Inhalt

Doch warum sollte Diversität in Unternehmen überhaupt gefördert werden?

  • Diversität als Lösung für den Arbeits- und Fachkräftemangel
    Der demografische Wandel stellt Unternehmen vor die Herausforderung, qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen. Wer auf diverse Teams setzt, erweitert den Pool an Bewerber:innen und bereichert das Unternehmen mit neuen Perspektiven.
  • Diverse Teams sind flexibler, innovativer und kreativer
    Unternehmen mit vielfältigen Teams profitieren von einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit – auch auf dem globalen Markt. Unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen fördern Innovation und Kreativität.
  • Potenziale ausschöpfen und fördern
    Unternehmen, die Diversität aktiv fördern, nutzen gleichzeitig die Potenziale ihrer Belegschaft effektiver. Wer Vielfalt als Stärke ansieht, setzt Diversität gezielt als Ressource ein.
  • Inklusive und gerechte Unternehmenskultur stärken
    Ein konsequenter und langfristiger Einsatz für Diversität schafft eine inklusive und werteorientierte Unternehmenskultur.
  • Gesetzliche und soziale Verpflichtungen erfüllen
    Unternehmen müssen gesetzliche Vorgaben im Bereich Diversitätsmanagement umsetzen. (→ siehe auch Hilfe, wo fange ich bloß an? – 3 Tipps zum Start ins Diversitätsmanagement)
  • Das positive Image und die Reputation des Unternehmens stärken
    Diversität spielt eine zentrale Rolle in der Gesellschaft. Unternehmen, die Vielfaltsstrategien nachhaltig und langfristig umsetzen, verbessern ihr Image und werden für Bewerber:innen und Kund:innen (B2C & B2B) attraktiver – besonders für die Generationen Y, Z und Alpha.
  • Einen gesellschaftlichen Beitrag leisten
    Wer Diversität im Unternehmen fördert, profitiert wirtschaftlich und trägt gleichzeitig zur Chancengleichheit und Inklusion bei. So leisten Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung.

Wie kommt man an die Fördertöpfe?

Einige Maßnahmen zur Steigerung von Vielfalt im Unternehmen werden aktiv gefördert, und das auf unterschiedliche Weise – finanziell, durch Netzwerke, projektbasiert oder auch durch Beratungsangebote. Wir haben die wichtigsten Förderangebote zusammengefasst:

Staatliche Förderung

Gesellschaftliches Engagement wird belohnt – auch vom Staat. Über mehrere Bundesministerien lassen sich Zuschüsse für Diversitätsansätze beantragen. Die Förderdatenbank für Bund, Länder und die EU gibt einen Überblick. Förderprogramme bieten u. a. das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ) oder das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Unterstützt werden Projekte zur Inklusion und Chancengleichheit am Arbeitsplatz.

Beispiel: Beratungsangebote für KMUs zur Personalpolitik können bezuschusst werden. Ziel ist eine Unternehmenskultur, die Vielfalt als Stärke nutzt und Fachkräfte sichert.

Auch die Kreditanstalt für den Wiederaufbau (KfW) fördert Inklusions- und Diversitätsinitiativen.

Beispiel: Die KfW bietet Förderkredite zwischen 25.000 Euro und 25 Mio. Euro für Digitalisierung und Innovation. Die Fasihi GmbH, eine BASF-Tochter in Ludwigshafen, nutzte einen KfW-Kredit für digitale Technologien. Lernplattformen und Assistenzsysteme halfen, Fachkräftemangel zu begegnen und Mitarbeiter:innen langfristig zu binden.

Das BAFA-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt KMUs bundesweit mit Beratungszuschüssen.

Beispiel: Das BAFA-Programm fördert Beratungen zu wirtschaftlichen, finanziellen, organisatorischen und personalbezogenen Fragen. Dazu gehören Kostenanpassung, Fachkräftebindung und -sicherung. Die Zuschusshöhe variiert je nach Standort. In Bayern beträgt die Maximalförderung 1.750 Euro.

Die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) des BMAS unterstützt Unternehmen und Verwaltungen bei innovativen Arbeitsansätzen. Gefördert werden partizipative Projekte, die Antworten auf kulturellen, wirtschaftlichen und technologischen Wandel bieten.

Europäische Förderprogramme

Projekte und Maßnahmen, die zur Förderung von Diversität und Inklusion beitragen, werden vom Europäischen Sozialfonds (ESF) unterstützt.

Beispiel: Der ESF unterstützt KMUs im Umgang mit den Auswirkungen des demografischen Wandels und bei der Suche nach Fachkräften. Durch Projekte wie das Projekt “Wandel der Arbeit” soll z.B. die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Arbeitswelt gefördert werden.

Zudem bietet der ESF auch Unterstützung für KMUs bei der Suche nach Fachkräften und im Umgang mit den Herausforderungen des demografischen Wandels. Wissenschaftliche Projekte, die sich mit gesellschaftlichen Herausforderungen befassen, einschließlich Diversität und Inklusion, lassen sich über das Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union, Horizon Europe, beantragen.

Regionale und lokale Förderprogramme zu Diversität und Inklusion können über die Wirtschaftsförderungsstellen der jeweiligen Region können Förderprogramme erfragt werden. Diese sind auf die spezifischen Bedürfnisse der lokalen Wirtschaft zugeschnitten.

Nicht-staatliche Förderung

Privat organisierte Kooperationen und Netzwerke ermöglichen Unternehmen und Organisationen, Diversität gezielt im Austausch zu fördern. Der Charta der Vielfalt e.V. vereint als größte Arbeitgeberinitiative Deutschlands Unternehmen, die Vielfalt in der Arbeitswelt aktiv vorantreiben. Die Initiative schafft eine Plattform für gemeinsamen Austausch und kooperative Projektentwicklung mit Fokus auf Diversität und Inklusion.

 

Fazit Wer künftig wettbewerbsfähig bleiben will, muss sich mit dem Thema Diversität und der Umsetzung von Vielfaltsansätzen auseinandersetzen. Die aktuellen Herausforderungen in der Arbeitswelt, wie der Arbeits- und Fachkräftemangel, lassen sich auch mit der Implementierung von Diversitätsansätzen meistern. Um Diversitätsansätze nachhaltig und langfristig im eigenen Unternehmen oder in der eigenen Organisation umzusetzen, kann die Unterstützung durch Förderprogramme auf staatlicher, europäischer, sowie regionaler oder kommunaler Ebene in Anspruch genommen werden. Nicht-staatliche Förderungsmöglichkeiten unterstützen Unternehmen und Organisationen durch Kooperationen und Netzwerke.

Sie wollen Diversität langfristig in Ihrem Unternehmen umsetzen? D² – Denkfabrik Diversität unterstützt Sie gerne bei der nachhaltigen Implementierung von Strategien aus dem Diversitätsmanagement.

Quellenangaben: (1) Özdemir, F., & Özdemir, F. (2019). Diversity becomes Capability. Managing Capability: Ein Ansatz zur Neubestimmung von Diversity Management, 247-276.

(2) Vedder, G. (2006). Diversity Management in der Organisationsberatung. Wiesbaden: Springer.

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Junior Consultant

Ich habe Integrative Gesundheitsförderung studiert und absolviere aktuell meinen Master in Diversitätsmanagement. In meiner Arbeit verbinde ich wissenschaftliche Erkenntnisse mit einer Diversity-Perspektive, um Strukturen und Prozesse inklusiver und zugänglicher zu gestalten. Mir ist wichtig, komplexe Themen verständlich zu vermitteln und praxisnahe Lösungen zu entwickeln, die Menschen und Organisationen gleichermaßen weiterbringen.

Was bedeutet Vielfalt für dich im Arbeitskontext?

"Mich motiviert die Frage, wie Organisationen Rahmenbedingungen schaffen können, in denen unterschiedliche Menschen wirklich gleiche Chancen haben. Fairness bedeutet für mich, strukturelle Barrieren zu erkennen und Entscheidungen so zu gestalten, dass sie transparent, gerecht und für alle zugänglich sind. Gleichzeitig gehört dazu, dass sich Menschen sicher, respektiert und gesund fühlen können."

Pauline Thurn

Pauline Thurn

Senior Consultant

Pauline verfügt über einen Hintergrund in Politikwissenschaft, Soziologie und Diversitätsmanagement. Ihre Masterarbeit im Diversity Controlling hat ihre Perspektive auf Vielfalt in Organisationen geprägt.
Seitdem arbeitet sie an der Schnittstelle von Recruiting und Diversity und legt großen Wert auf faire, transparente und chancengerechte Prozesse. In D&I-Workshops verbindet sie Praxiswissen mit einer
fundierten Diversity-Perspektive.

Was bedeutet Diversität für dich in der Zusammenarbeit mit Menschen?

Diversität bedeutet für mich, Menschen in ihrer ganzen Individualität wahrzunehmen und ihnen mit echter Offenheit, Unvoreingenommenheit und ehrlichem Interesse zu begegnen.
Ich finde es wichtig, unterschiedliche Lebenswege und Hintergründe nicht zu bewerten, sondern wertzuschätzen – gerade dann, wenn sie von gängigen Normen abweichen. Mich treibt an, Barrieren sichtbar zu machen und Räume zu schaffen, in denen unterschiedliche Perspektiven ernst genommen und respektiert werden. Vielfalt zu fördern und zu leben ist für mich vor allem eine Haltung: aktives Zuhören, Verstehen und gemeinsam wachsen.

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Henning Albers

Henning Albers

Geschäftsführer

Henning hat einen Abschluss als Diplombetriebswirt (FH) mit Schwerpunkten Logistik und Personalmanagement. Er verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in Human Resources in verschiedenen nationalen und internationalen generalistischen Führungsrollen mit Verantwortung für europäische und/oder asiatische Länder. Im Februar 2023 gründete er ALBERS ADVISORY, ein Beratungsunternehmen die umfassende und nachhaltige HR-Lösungen für Unternehmen schafft. Zum 01. Januar 2026 übernahm ALBERS ADVISORY die Denkfabrik Diversität.

Welche Rolle spielt Diversität in deinem Beratungsansatz?

"In dem wir als Brückenbauer verständlich machen, dass Menschen ihr volles Potential ausschöpfen wollen und dieses Potential ganz unterschiedlich und einzigartig ist, schaffen wir Möglichkeiten, wo es vorher vielleicht keine gab. Indem wir dabei helfen, dass Menschen mit ihrem ganzen Ich zur Arbeit kommen können, können Sie sich entfalten und so zum langfristigen Erfolg von Unternehmungen beitragen. Verständnis schaffen, neue Perspektiven einbringen, de Mensch in den Mittelpunkt stellen und damit Win-Win Situationen entstehen lassen, treibt mich an."