11. September 2024

Wie Führungskräfte Vielfalt fördern können

Eine lächelnde Geschäftsfrau in einer Büroumgebung, die ein digitales Tablett in der Hand hält.
In einer modernen und vielfältigen Gesellschaft wird es für Unternehmen immer wichtiger, Diversität als Managementansatz wertzuschätzen und in der Unternehmensstrategie zu implementieren. Einerseits ist die Arbeitswelt durch regulatorische Anforderungen wie die ESG-Richtlinie, dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), dem Hinweisgeberschutzgesetz (HinGSch) oder dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verpflichtet, auch Diversität im Unternehmen stärker in den Fokus zu nehmen. Andererseits ist ein strategisches Diversitätsmanagement auch eine Lösung gegen die Herausforderungen des Arbeits- und Fachkräftemangels. Insbesondere Führungskräften kommt bei der Aufgabe, Diversität im Unternehmen zu fördern, eine entscheidende Rolle zu. Doch wie können Führungskräfte das Management dabei unterstützen, Diversität zu fördern und zu fordern? In diesem Blogartikel stellen wir praxisnahe Strategien vor, die Führungskräften als Orientierungshilfe dienen können.

Inhalt

Tipp 1 – Bewusstsein schaffen & Vorbild sein

Bei der Implementierung von Strategien aus dem Diversitätsmanagement ist es essenziell, ein grundlegendes Bewusstsein für das Thema Diversität in der Arbeitswelt zu schaffen. Denn eine aktive Förderung von Diversität bietet neben Aspekten der Inklusion aller Mitarbeitenden und Bewerbenden eine Vielzahl an positiven Effekten, wie bspw. einer stärkeren Employer Brand oder einer höheren Effizienz durch diverse Teams. Im ersten Schritt – der Bewusstseinsschaffung – kommt Führungskräften dabei eine wichtige Rolle zu, da sie als Vorbilder in ihren Unternehmen fungieren. Damit beeinflussen sie die Verhaltensweisen und Einstellungen ihrer Mitarbeitenden und können eine nachhaltige Unternehmenskultur prägen. Im Kontext dieser Strategie empfiehlt es sich, dass Führungskräfte Diversität aktiv vorleben, etwa durch vorbildliches Verhalten oder die Teilnahme an speziellen Leadership-Trainings zu Diversity. Das Bewusstsein für Diversität kann aber auch gewährleistet werden, indem eine offene Kommunikationskultur im Unternehmen gepflegt und durch Führungskräfte gefördert wird.

Tipp 2 – Vielfalt in Entscheidungsprozesse integrieren

Darüber hinaus wirkt sich der Ansatz, Diversität strategisch zu managen, positiv auf Entscheidungsprozesse aus, da unterschiedliche Sichtweisen, Stimmen und Perspektiven einzelner Mitarbeitenden strukturierter integriert werden. Diverse Teams können in der Zusammenarbeit effizientere, nachhaltigere und innovativere Entscheidungen treffen. Durch die Perspektivenvielfalt können Märkte und Kundenbedürfnisse im B2B- und B2C-Bereich besser verstanden werden, was wiederum positive Effekte auf die Erschließung neuer Kund:innen und Märkte hat. Insgesamt empfehlen sich hierbei regelmäßige Feedbackrunden, die nicht zuletzt auch zu einer nachhaltigen Kommunikationskultur im Unternehmen beitragen. Um diese Strategie erfolgreich umzusetzen, sind regelmäßige Schulungen zu Diversität und Inklusion für ganze Teams ein bewährtes Mittel der Wahl, die sich etwa auf Themen wie die Vermeidung von Unconscious Bias (unbewusste Vorverurteilungen) oder interkulturelle Kommunikation konzentrieren.

Tipp 3 – Inklusive Recruiting – und Beförderungspraktiken & Mentoring

Wichtig ist auch, dass bestehende Recruitung- und Beförderungspraktiken grundlegend überprüft und angepasst werden sollten, um Vorurteile oder Voreingenommenheiten (Biases) auf struktureller Ebene zu vermeiden. Insgesamt sollte das Ziel des Unternehmens stattdessen darauf ausgerichtet sein, Diversität bei Beförderungen und den individuellen Karrierewegen einzelner Mitarbeitenden zu fördern. Hierbei empfehlen sich anonymisierte Bewerbungsverfahren oder diverse Auswahlkomitees, die einen fairen Bewerbungsprozess gewährleisten. Parallel dazu können unternehmensintern spezifische Mentoring-Programme eingeführt werden, die unterrepräsentierte Gruppen im Unternehmen nachhaltig unterstützen oder Gruppen zusammenbringen. Eine erfolgreiche Variante ist etwa das Reverse Mentoring-Programm, bei dem jüngere Mitarbeitende ältere Kolleg:innen unterstützen und somit von unterschiedlichen Perspektiven lernen und Wissen auszutauschen. Auch die Gründung von Netzwerken und Gemeinschaften innerhalb eines Unternehmens sollte von Führungskräften aktiv gefördert werden.

Tipp 4 – Transparenz, Rechenschaftspflicht & Förderung einer inklusiven Unternehmenskultur

Im gesamten Prozess der Diversitätsförderung und Strategieplanung gilt Transparenz für Unternehmen sowohl in der Innen- wie auch in der Außenwahrnehmung als unverzichtbar. Zur Umsetzung empfiehlt es sich hierbei, Maßnahmen zur Rechenschaftspflicht einzusetzen, wie beispielsweise die regelmäßige Veröffentlichung von Berichten oder die Implementierung von Diversität-KPIs (Key Performance Indicators), die die Erfolge der bisherigen Strategien zur Diversitätsförderung messen und dokumentieren. Zur Förderung einer inklusiven Unternehmenskultur ist es zudem wichtig, flexible Arbeitsmodelle für alle Mitarbeitenden anzubieten und auch Barrierefreiheit am mobilen Arbeitsplatz zu gewährleisten. Hier sind auch die Führungskräfte gefragt: Denn das Thema „Digital Inclusive Leadership“ von Mitarbeitenden im Homeoffice und im Remoteoffice zählt ebenfalls zu den Diversity-Kompetenzen von Führungskräften, die durch das Management bspw. mit Trainings, E-Learnings und einer verbindlichen Strategie gefördert werden kann

Fazit Die Förderung von Diversität ist in der modernen Unternehmensführung unverzichtbar geworden. Die positiven Auswirkungen eines strategischen Managementansatzes zur Implementierung von Diversität wirken insbesondere positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit, die Employer Brand, die Innovationskraft von Unternehmen und auch die Produktivität von diversen Teams aus. Führungskräfte haben aufgrund ihrer Vorbildfunktion das Potential, zunächst ein Bewusstsein für das Thema Diversität zu schaffen und danach konkrete Strategien zu implementieren, die Vielfalt im Unternehmen auf allen Ebenen fördert. Hier können regelmäßige Schulungen, inklusive Rekrutierungspraktiken sowie die allgemeine Transparenz in unternehmerischen Prozessen zu einer nachhaltig-inklusiven Unternehmenskultur beitragen.

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Jessica Klübenspies

Jessica Klübenspies

Marketingmitarbeitende

Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel übernahm sie früh Verantwortung und wurde stellvertretende Filialleitung. Kurze Zeit später führte Jessica Klübenspies drei Jahre erfolgreich eine eigene Filiale und schulte zusätzlich als Visual Merchandiser weitere Filialen in den Bereichen Warenpräsentation, Warenhandling, Bestellverhalten und Marketing in Bayern. Mit dem Wunsch, die Abläufe hinter den Kulissen kennenzulernen, wechselte sie in den Einkauf eines großen Unternehmens und entwickelte sich anschließend im Bereich E-Commerce-Marketing weiter.

Wie haben Ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen Ihr Verständnis von Diversität geprägt?

"In meiner Rolle als Filialleiterin arbeitete ich mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Altersgruppen zusammen. Als junge Führungskraft stellte mich manches davon natürlich auch vor Herausforderungen, im Endefekt bot es aber wertvolle Lernmöglichkeiten. Diese Erfahrungen verdeutlichten mir den großen Nutzen von Diversität für unsere persönliche und berufliche Weiterentwicklung – vorausgesetzt, wir nehmen sie an."

Tim Forster

Tim Forster

Werkstudent

Tim Forster ist Werkstudent bei D² und studiert Diversitätsmanagement im Master an der Universität Würzburg. Während seines Bachelor-Studiums im Würzburger Studiengang Mensch-Computer-Systeme hat Tim seine Expertise in den Bereichen Arbeitsgesundheit, inklusive Technologien, Softwareergonomie und Anwendungsunterstützung entwickelt. Durch seine Arbeitserfahrung in der Pflege ist Tim außerdem Experte für die Lebenssituation von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen.

Wie möchtest Du Deine Perspektiven und Erfahrungen bei D² einbringen?

"Ich unterstütze das D²-Team bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Lösungen, die inklusiv und diversitätssensibel gestaltet sind. Für mich bedeutet Diversität nämlich vor allem eines: kreative und vielfältige Denkansätze durch eine Teilhabe aller zu fördern."

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Werkstudentin

Antonia Geßlein hat im Bachelor Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg studiert und nebenbei im Gesundheitsamt Coburg gearbeitet. Zum Ende ihres Studiums wurde das Thema Gleichberechtigung und Gender immer relevanter für sie. Deshalb hat sie ihre Bachelorarbeit zum Thema der Gendersensiblen Suchtprävention geschrieben. Seit Oktober 2023 studiert sie im Master Diversitätsmanagement an der Universität Würzburg.

Gehören Diversity und Gesundheit zusammen?

"Definitiv, denn die Gesundheitsförderung und das Diversitätsmanagement überschneiden und ergänzen sich in einigen Punkten, weshalb ich die Kombination aus beidem für sehr sinnvoll halte. Ich freue mich darauf, wenn in Unternehmen mit einem holistischen Blick auf die Verbindung von Gesundheit und Vielfalt geschaut wird."

Mathilde Berhault

Mathilde Berhault

Senior Beraterin

Mathilde Berhault ist Senior Beraterin bei D² – Denkfabrik Diversität. Berufliche Erfahrungen hat sie u.a. als Geschäftsführerin des Vereins interculture e.V. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Drittmittelprojekten an der Universität Jena gesammelt. Mathilde bringt Expertise in Interkultureller Kommunikation, Digitalisierung und agilem Projektmanagement mit. Ihre Schwerpunkte bei D² liegen in der Produktentwicklung und dem Vertrieb der D²-Dienstleistungen.

Welche Chancen siehst du durch Vielfalt im Beruf?

"Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, von einem breiten Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen zu profitieren. Besonders spannend finde ich dabei die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich unterschiedlicher Denkweisen und Methoden zu bedienen."

Nina Vössing

Nina Vössing

Trainee Beratung

Nina Vössing ist Trainee im Bereich Beratung. Nach ihrem erfolgreichem Masterstudium im Diversitätsmanagement in Würzburg und ihrem Bachelorstudium in Sozial- und Umweltwissenschaften in Maastricht (Niederlande), Freiburg und Santa Barbara (USA) erkundete sie die soziale und nachhaltige Start-up Szene Berlins. Ursprünglich motiviert, mit sozialem Unternehmertum eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten, liegt ihr Schwerpunkt heute bei der internen sozial-nachhaltigen Gestaltung von Unternehmen und Organisationen.

Was führt dich her? 

"Ökonomische Nachhaltigkeit kann nicht ohne Diversität gedacht werden. Während meines Studiums habe ich mich für einen nachhaltigen Wirtschaftswandel eingesetzt. In der Praxis ist mir dann eines bewusst geworden: Wenn etwas nicht der inneren Haltung entspricht, dann kann dies auch nicht glaubhaft nach außen transportiert werden. Diversitätssensibles Personalmanagement fördert Resilienz, Menschlichkeit, Respekt und Achtsamkeit – Werte, ohne die es in Gesellschaft und Wirtschaft keine Nachhaltigkeit geben kann."

Hannah Baumann

Hannah Baumann

Kreative Konzeption & Design

Hannah Baumann ist für die kreativen Ideen und deren gestalterische Umsetzung bei D² – Denkfabrik Diversität zuständig. Egal ob print oder digital – Ziel ist es, die Arbeiten und Inhalte der Denkfabrik attraktiv und für jede:n verständlich darzustellen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Mediendesign an der Hochschule Hof tauchte sie für drei Jahre in die Welt des Agenturalltages ein, bevor sie sich der Denkfabrik 2023 anschloss.

Diversität und Design?

"Ein für mich sehr spannendes Thema, bei dem es keine Grenzen gibt. Warum also nicht für alle Menschen auch alle Informationen zugänglich machen, wenn jede:r von barrierefreiem Design profitiert? Diversität scheint für viele selbstverständlich: Doch beim genaueren Hinschauen fällt auf, wie viel wir noch dafür tun können. Die gestalterische Herausforderung, die sich daraus für mich ergibt, ist eine aufregende Reise!"

Dr. Julien Bobineau

Dr. Julien Bobineau

Geschäftsleitung

Dr. Julien Bobineau ist Senior Berater und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Expertise umfasst das Thema Antirassismus, Ansätze in der Erwachsenenbildung und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Nach einem kulturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion an der Universität Würzburg hat er u.a. an den Universitäten Jena, Passau, Fulda, Edmonton (Kanada), Dakar (Senegal) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gelehrt und geforscht. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Postcolonial Theory & Critical Race Studies, die Interkulturelle Kommunikation und das Diversitätsmanagement bei Polizei und Sicherheitsbehörden.

Was bedeutet Diversität für dich?

"Diversität basiert auf gegenseitigem Verständnis, das erst im respektvollen Austausch entstehen kann. Als weißer Cis-Mann mit Migrationsgeschichte bedeutet das für mich vor allem eines: anderen Menschen zuzuhören. Mir ist es enorm wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und meine eigenen Privilegien mit viel Selbstreflexion zu hinterfragen."

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Andreas Möller

Andreas Möller

Initiator

Andreas Möller ist Unternehmer, Initiator und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Fachkompetenz umfasst die Themenfelder Entrepreneurship, Unternehmungsführung und inklusives Personalmanagement. Nach über zehn Jahren in der Selbständigkeit führt er heute eines der schnell wachsenden mittelständischen Unternehmen Europas mit Überzeugung, Empathie und Souveränität. Als Coach und Berater gibt Andreas seine Erfahrungen mit viel Enthusiasmus an Kunden aus den verschiedensten Bereichen weiter.

Warum hast Du D² – Denkfabrik Diversität gegründet?

"Durch meine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber kenne ich die vielfältigen Herausforderungen unserer Wirtschaftswelt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit inklusiven Strategien und einem ganzheitlichen Diversitätsmanagement große Erfolge erzielen kann. Und diese Überzeugung möchte ich mit anderen Unternehmer:innen teilen."