22. Januar 2024

Herausforderungen und Chancen – Vielfalt in einer zunehmend virtuellen Arbeitswelt

Frau sitzt mit Kopfhörern vor einem Laptop an einem Tisch und macht Notizen.
Die virtuelle Arbeitswelt - ein Thema, das vor allem durch die Corona-Pandemie einen Aufschwung erlebt hat - bietet viele ungeahnte Möglichkeiten für Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen. Allerdings birgt diese Welt auch neue Herausforderungen und Chancen für die Vielfalt in Unternehmen. Im Folgenden werden diese Herausforderungen und Chancen beleuchtet.

Inhalt

Virtuelle Teams

Bei der fortschreitenden Digitalisierung werden virtuelle Teams immer häufiger. Dabei kommt es nicht selten vor, dass die Teams aus diversen Arbeitsgruppen bestehen. So gehören die Menschen meist unterschiedlichen Kulturen, Religionen, Geschlechtern sowie Altersgruppen an und können sich räumlich getrennt auf der ganzen Welt befinden. Entscheidend für die Zusammenstellung der Teammitglieder sind oft ihre Qualifikationen, Fertigkeiten und Kompetenzen. Der akademische Grad rückt dabei immer mehr in den Hintergrund – auch im Hinblick auf die Gefahr von mangelnder Vielfalt im Team.

Herausforderungen für die Vielfalt in einer virtuellen Arbeitswelt

Unterschiedliche Kulturen und Herkunftsorte gehen meist mit unterschiedlichen Sprachkulturen einher. So kann es bei Unterhaltungen per Video-Call, Mail, Anrufen etc. schnell zu Missverständnissen, Verständigungsproblemen und Fehlinterpretationen kommen. Bei Mails und Telefongesprächen können wertvolle Gestik und Mimik nicht zu besserem Verständnis beitragen. Darüber hinaus können auch Zeitunterschiede Kommunikationsprobleme mit sich bringen. Die Herkunftskultur und die persönliche Kultur können zusätzlich eine Herausforderung bei der Arbeit darstellen, da vielleicht nicht alle Teammitglieder über kulturelle Eigenheiten aufgeklärt sind.

Zudem fehlt bei der virtuellen Arbeit der persönliche Austausch im Büro, was zur Benachteiligung und erschwerten Einfindung von diversen Mitarbeiter:innen führen kann. Zwischenmenschliche Beziehungen sind sowohl für den Arbeitsalltag als auch für den Umgang unter Kolleg:innen essenziell. Schnell kann das Gefühl der Zugehörigkeit verloren gehen, wenn man nicht Teil einer gelebten Unternehmenskultur ist oder das Teambuilding fehlt. Die Zusammenarbeit in vielfältigen Teams fordert vor allem Vertrauen, Kommunikation und eine hohe Selbstorganisation. Allerdings muss auch die Führungskraft bei der Leitung vielfältiger Teams gewisse Kompetenzen und Feingefühl aufweisen.

Letztendlich gilt es vor allem, eine Chancengleichheit für alle Beteiligten zu garantieren. Dies richtet sich nicht nur an die Ausstattung des Arbeitsplatzes, sondern auch an eine leistungsgerechte Bewertung, die an die Lebensrealität der Mitarbeiter:innen angepasst werden muss, und die Gleichberechtigung unter den Mitarbeiter:innen ohne Vorurteile und Betrachtung von Klischees.

Chancen für die Vielfalt

Die virtuelle Arbeitswelt bietet eine Vernetzung über die ganze Welt. So haben vielfältige Teams die Möglichkeit, sich breit zu vernetzen und dies zum Vorteil zu nutzen. Die Zusammenarbeit von vielfältigen Teams weist viele positive Aspekte, Innovationskraft und andere Blickwinkel für Problematiken auf. Davon können Unternehmen in der Regel profitieren und man kann sich im globalen Markt durchsetzen. Hinsichtlich des Unternehmenserfolges zeigt sich, dass vielfältige Teams positivere Ergebnisse erzielen. Durch das Einwirken verschiedener Altersgruppen können weiterhin neue Perspektiven entstehen. Vielfältige Mitarbeiter:innen haben unabhängig vom Standort die Möglichkeit, ihre Stärken zu zeigen. Bei richtigem Einsatz können sie gezielt ihre Fähigkeiten und Kompetenzen nutzen. Bewerber:innen haben so auch die Möglichkeit, bei neuer Teamzusammenstellung herauszustechen, und für Arbeitgeber öffnet sich ein größerer Bewerberpool. Eine große Rolle spielt hier allerdings auch das Bildungsangebot, was in einigen Punkten verbessert werden muss. Vielfalt bekommt durch eine virtuelle Arbeitswelt die Chance mehr Akzeptanz zu erlangen und sich allgemein durch positive Faktoren besser zu etablieren.

Virtuelle Teams brauchen digitale Diversitätskompetenz.

In einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt treffen in virtuellen Teams verschiedenste Perspektiven, Kulturen und Lebensrealitäten aufeinander. Damit diese Vielfalt nicht zur Herausforderung, sondern zur Stärke wird, braucht es digitale Strukturen, die Teilhabe, Chancengleichheit und eine inklusive Kommunikation ermöglichen. Unser Workshop „Diversity, Digitalisierung & KI“ setzt genau hier an: Wir zeigen, wie Unternehmen Diversität in digitalen Räumen aktiv fördern, Führungskräfte auf interkulturelle und virtuelle Teamarbeit vorbereiten und wie KI-basierte Tools diskriminierungssensibel eingesetzt werden können. Gemeinsam entwickeln wir Strategien, wie digitale Zusammenarbeit vielfältiger, fairer und zukunftsfähiger gelingt – für mehr Innovation und ein starkes Miteinander im virtuellen Raum.

Fazit Auch in einer virtuellen Arbeitswelt zählt vor allem wertschätzende Anerkennung der Arbeit und eine vertrauensbasierte Arbeitsmoral. Offene Kommunikation ist wichtiger denn je, um einen reibungslosen Ablauf sowie gegenseitiges Verständnis von vielfältigen Teams zu gewährleisten und kulturelle Differenzen zu überwinden. Eine zunehmend digitalisierte Arbeitswelt fordert zudem insbesondere gutes Führungsverhalten, Geschick und das Verständnis für eine komplexe, vielfältige Zusammenarbeit. Wie sich zeigt bietet die virtuelle Arbeitswelt sowohl Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, als auch Chancen, die es zu nutzen gilt, für die Vielfalt. Wünschenswert wäre eine stärkere Integration der Vielfalt, damit die Chance auf ein größeres interkulturelles Verständnis entstehen kann und Toleranz und Akzeptanz allgemein gefördert werden.

Sie möchten die Vielfalt und die virtuelle Arbeitswelt in einen positiven Einklang bringen und die Chancen besser nutzen? Sprechen Sie gerne die Expert:innen von D² – Denkfabrik Diversität an, wir beraten Sie telefonisch oder per E-Mail.

Jessica Klübenspies

Jessica Klübenspies

Marketingmitarbeitende

Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel übernahm sie früh Verantwortung und wurde stellvertretende Filialleitung. Kurze Zeit später führte Jessica Klübenspies drei Jahre erfolgreich eine eigene Filiale und schulte zusätzlich als Visual Merchandiser weitere Filialen in den Bereichen Warenpräsentation, Warenhandling, Bestellverhalten und Marketing in Bayern. Mit dem Wunsch, die Abläufe hinter den Kulissen kennenzulernen, wechselte sie in den Einkauf eines großen Unternehmens und entwickelte sich anschließend im Bereich E-Commerce-Marketing weiter.

Wie haben Ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen Ihr Verständnis von Diversität geprägt?

"In meiner Rolle als Filialleiterin arbeitete ich mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Altersgruppen zusammen. Als junge Führungskraft stellte mich manches davon natürlich auch vor Herausforderungen, im Endefekt bot es aber wertvolle Lernmöglichkeiten. Diese Erfahrungen verdeutlichten mir den großen Nutzen von Diversität für unsere persönliche und berufliche Weiterentwicklung – vorausgesetzt, wir nehmen sie an."

Tim Forster

Tim Forster

Werkstudent

Tim Forster ist Werkstudent bei D² und studiert Diversitätsmanagement im Master an der Universität Würzburg. Während seines Bachelor-Studiums im Würzburger Studiengang Mensch-Computer-Systeme hat Tim seine Expertise in den Bereichen Arbeitsgesundheit, inklusive Technologien, Softwareergonomie und Anwendungsunterstützung entwickelt. Durch seine Arbeitserfahrung in der Pflege ist Tim außerdem Experte für die Lebenssituation von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen.

Wie möchtest Du Deine Perspektiven und Erfahrungen bei D² einbringen?

"Ich unterstütze das D²-Team bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Lösungen, die inklusiv und diversitätssensibel gestaltet sind. Für mich bedeutet Diversität nämlich vor allem eines: kreative und vielfältige Denkansätze durch eine Teilhabe aller zu fördern."

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Werkstudentin

Antonia Geßlein hat im Bachelor Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg studiert und nebenbei im Gesundheitsamt Coburg gearbeitet. Zum Ende ihres Studiums wurde das Thema Gleichberechtigung und Gender immer relevanter für sie. Deshalb hat sie ihre Bachelorarbeit zum Thema der Gendersensiblen Suchtprävention geschrieben. Seit Oktober 2023 studiert sie im Master Diversitätsmanagement an der Universität Würzburg.

Gehören Diversity und Gesundheit zusammen?

"Definitiv, denn die Gesundheitsförderung und das Diversitätsmanagement überschneiden und ergänzen sich in einigen Punkten, weshalb ich die Kombination aus beidem für sehr sinnvoll halte. Ich freue mich darauf, wenn in Unternehmen mit einem holistischen Blick auf die Verbindung von Gesundheit und Vielfalt geschaut wird."

Mathilde Berhault

Mathilde Berhault

Senior Beraterin

Mathilde Berhault ist Senior Beraterin bei D² – Denkfabrik Diversität. Berufliche Erfahrungen hat sie u.a. als Geschäftsführerin des Vereins interculture e.V. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Drittmittelprojekten an der Universität Jena gesammelt. Mathilde bringt Expertise in Interkultureller Kommunikation, Digitalisierung und agilem Projektmanagement mit. Ihre Schwerpunkte bei D² liegen in der Produktentwicklung und dem Vertrieb der D²-Dienstleistungen.

Welche Chancen siehst du durch Vielfalt im Beruf?

"Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, von einem breiten Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen zu profitieren. Besonders spannend finde ich dabei die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich unterschiedlicher Denkweisen und Methoden zu bedienen."

Nina Vössing

Nina Vössing

Trainee Beratung

Nina Vössing ist Trainee im Bereich Beratung. Nach ihrem erfolgreichem Masterstudium im Diversitätsmanagement in Würzburg und ihrem Bachelorstudium in Sozial- und Umweltwissenschaften in Maastricht (Niederlande), Freiburg und Santa Barbara (USA) erkundete sie die soziale und nachhaltige Start-up Szene Berlins. Ursprünglich motiviert, mit sozialem Unternehmertum eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten, liegt ihr Schwerpunkt heute bei der internen sozial-nachhaltigen Gestaltung von Unternehmen und Organisationen.

Was führt dich her? 

"Ökonomische Nachhaltigkeit kann nicht ohne Diversität gedacht werden. Während meines Studiums habe ich mich für einen nachhaltigen Wirtschaftswandel eingesetzt. In der Praxis ist mir dann eines bewusst geworden: Wenn etwas nicht der inneren Haltung entspricht, dann kann dies auch nicht glaubhaft nach außen transportiert werden. Diversitätssensibles Personalmanagement fördert Resilienz, Menschlichkeit, Respekt und Achtsamkeit – Werte, ohne die es in Gesellschaft und Wirtschaft keine Nachhaltigkeit geben kann."

Hannah Baumann

Hannah Baumann

Kreative Konzeption & Design

Hannah Baumann ist für die kreativen Ideen und deren gestalterische Umsetzung bei D² – Denkfabrik Diversität zuständig. Egal ob print oder digital – Ziel ist es, die Arbeiten und Inhalte der Denkfabrik attraktiv und für jede:n verständlich darzustellen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Mediendesign an der Hochschule Hof tauchte sie für drei Jahre in die Welt des Agenturalltages ein, bevor sie sich der Denkfabrik 2023 anschloss.

Diversität und Design?

"Ein für mich sehr spannendes Thema, bei dem es keine Grenzen gibt. Warum also nicht für alle Menschen auch alle Informationen zugänglich machen, wenn jede:r von barrierefreiem Design profitiert? Diversität scheint für viele selbstverständlich: Doch beim genaueren Hinschauen fällt auf, wie viel wir noch dafür tun können. Die gestalterische Herausforderung, die sich daraus für mich ergibt, ist eine aufregende Reise!"

Dr. Julien Bobineau

Dr. Julien Bobineau

Geschäftsleitung

Dr. Julien Bobineau ist Senior Berater und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Expertise umfasst das Thema Antirassismus, Ansätze in der Erwachsenenbildung und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Nach einem kulturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion an der Universität Würzburg hat er u.a. an den Universitäten Jena, Passau, Fulda, Edmonton (Kanada), Dakar (Senegal) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gelehrt und geforscht. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Postcolonial Theory & Critical Race Studies, die Interkulturelle Kommunikation und das Diversitätsmanagement bei Polizei und Sicherheitsbehörden.

Was bedeutet Diversität für dich?

"Diversität basiert auf gegenseitigem Verständnis, das erst im respektvollen Austausch entstehen kann. Als weißer Cis-Mann mit Migrationsgeschichte bedeutet das für mich vor allem eines: anderen Menschen zuzuhören. Mir ist es enorm wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und meine eigenen Privilegien mit viel Selbstreflexion zu hinterfragen."

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Andreas Möller

Andreas Möller

Initiator

Andreas Möller ist Unternehmer, Initiator und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Fachkompetenz umfasst die Themenfelder Entrepreneurship, Unternehmungsführung und inklusives Personalmanagement. Nach über zehn Jahren in der Selbständigkeit führt er heute eines der schnell wachsenden mittelständischen Unternehmen Europas mit Überzeugung, Empathie und Souveränität. Als Coach und Berater gibt Andreas seine Erfahrungen mit viel Enthusiasmus an Kunden aus den verschiedensten Bereichen weiter.

Warum hast Du D² – Denkfabrik Diversität gegründet?

"Durch meine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber kenne ich die vielfältigen Herausforderungen unserer Wirtschaftswelt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit inklusiven Strategien und einem ganzheitlichen Diversitätsmanagement große Erfolge erzielen kann. Und diese Überzeugung möchte ich mit anderen Unternehmer:innen teilen."