14. Februar 2024

Künstliche Intelligenz & Vielfalt – Chancen, Risiken, Herausforderungen

Hände einer Person benutzen eine KI auf einem Tablet.
Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit in aller Munde: Während aktuell kaum ein Unternehmen in der Tech-Branche ohne dieses Thema auskommt, beeinflusst KI zunehmend auch andere Lebensbereiche. Large language models (LLM) wie ChatGPT helfen z.B. dabei, natürliche Sprache zu verstehen und zu generieren. Weitere Anwendungen aus dem KI-Kosmos unterstützen z.B. dabei, Roboter zu programmieren, Bilder automatisiert zu erkennen oder Geräte aus dem Internet der Dinge (IoT) mit Fähigkeiten auszustatten. Neben den unzähligen Chancen, die viele KI-Modelle bieten, bestehen auch Risiken: KI ist nicht empathisch, kann Menschen manipulieren und versteht Kontexte häufig nicht. Das kann mitunter dazu führen, dass KI nicht-nachvollziehbare und binäre Entscheidungen trifft, aus denen ein Nachteil für ihre Nutzer:innen entsteht – v.a. dann, wenn es um Vielfalt, die Individualität von Menschen und Diversitätsdimensionen geht. Doch wo liegen die Chancen, Risiken und Herausforderungen einer vielfältigen KI?

Inhalt

Künstliche Intelligenz – Große Potentiale

Künstliche Intelligenz (KI) simuliert menschliche Intelligenz maschinell. Maschinen lernen zu denken und menschliche Handlungen nachzuahmen. KI automatisiert Prozesse und schafft Raum für Innovationen. Sie kann die Lebensqualität verbessern und globale Herausforderungen lösen, etwa durch Algorithmen zur Nahrungsverteilung, Mülltrennung oder optimierte Lieferketten. Doch wo Chancen entstehen, gibt es auch Risiken. KI-Systeme hängen stark von Entwickler:innen ab, was Transparenzprobleme und Monopole begünstigt. Zudem werfen Haftung, Datenschutz und Ethik Fragen auf, die in den kommenden Jahren geklärt werden müssen

Vielfalt bei der Entwicklung von KI

Auch der Einfluss von Vielfalts- und Inklusionsaspekten auf KI-Modelle muss künftig eine stärkere Rolle spielen: Bei der Entwicklung von KI ist es unerlässlich, kulturelle und religiöse Aspekte sowie verschiedene Weltanschauungen miteinzubeziehen und bspw. auch die Diversität des Entwicklerteams zu beachten. Im besten Fall sollte KI allen Mitgliedern der Gesellschaft dienlich sein – und unsere Gesellschaft besteht nun mal aus Menschen mit verschiedenen Hintergründen wie soziale und kulturelle Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung oder Behinderung und der intersektionalen Verschränkung dieser Dimensionen. Lässt man diese Aspekte bei der Entwicklung außer Acht, kann dies negative Folgen für einige Bevölkerungsgruppen haben.

Ein Beispiel: Die ghanaisch-kanadische Informatikerin Joy Boulamwini untersuchte im Jahr 2018, wie zuverlässig automatisierte KI-Gesichtserkennung Männer und Frauen sowie ‘schwarze’ und ‘weiße’ Personen erfasst – mit einem überraschenden Ergebnis: Bei ‘weißen’ Männern irrte sich die KI-Software bei nur bei ca. einem Prozent, während die Gesichtserkennung bei ‘schwarzen’ Frauen in über 35% der Fälle falsch lag. Bei diversen KI-Entwicklerteams ist jedoch davon auszugehen, dass alle Dimensionen der Vielfalt berücksichtigt und verschiedene Aspekte in die Entwicklung einbezogen werden, damit die KI nicht mit typischen Stereotypen und Vorurteilen arbeitet. Um Diskriminierung zu vermeiden, sollte KI also die vielfältigen Informationen diverser Lebenswelten widerspiegeln.

Vielfalt und KI in Zusammenarbeit

Darüber hinaus kann KI im Unternehmen auch dabei helfen, Prozesse vielfältiger und diversitätssensibler zu gestalten, z.B. im Rahmen eines effizienten und unvoreingenommenen Recruiting. Dabei können KI-Systeme u.a. Lebensläufe vorurteilsfrei filtern und analysieren. Wenn fachliche Kompetenzen und Soft Skills bevorzugt behandelt werden, kann ein menschlicher Bias durch die Nutzung entsprechender Tools wie Recruitee oder Skillate sogar von vorneherein ausgeschlossen werden. Gleichzeitig werden Sprachbarrieren mit KI abgebaut und die globale Vernetzung stärker gefördert.

Das ist besonders wichtig für die Zusammenarbeit internationaler Teams. KI-gestützte Systeme wie DeepL übersetzen bereits Social Media-Seiten und Webseiten automatisch. Zudem erstellt ein Large Language Model Inhalte, die kulturelle Normen und Bedürfnisse schneller abdeckt, als es Menschen könnten. Ein Beispiel ist ChatGPT, das in kurzer Zeit vielseitige Texte nach Vorgaben verfasst. Doch auch hier bleibt die Frage: Welche interkulturellen Aspekte wurden bei der Entwicklung berücksichtigt – und welche nicht?

Lesen Sie passend dazu unseren Blogartikel „Diversity-Tools: Was der Markt bietet und worauf es ankommt“

Fazit In Zukunft muss Vielfalt bei der Nutzung und Entwicklung von KI vermehrt berücksichtigt werden, um diskriminierende Tendenzen von Maschinen nicht weiter zu verstärken. KI-Entwickler:innen müssen gewährleisten, dass alle Vielfaltsdimensionen in die Entwicklung von Anwendungen einfließen. Nur so sind KI-Systeme für Anwender:innen aus aller Welt gleichermaßen zugänglich. Mit den richtigen Tools und einer reflektierten Herangehensweise lässt sich KI heute bereits sinnvoll nutzen, um Vielfalt in Unternehmen und Organisationen zu fördern, effizientere Prozesse zu integrieren und so Vorurteile abzubauen.

Sie wollen wissen, mit welchen KI-Optionen Sie Vielfalt in Ihren Unternehmen fördern können? Die Expert:innen von D² – Denkfabrik Diversität beraten Sie gerne telefonisch oder per E-Mail..

Jessica Klübenspies

Jessica Klübenspies

Marketingmitarbeitende

Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel übernahm sie früh Verantwortung und wurde stellvertretende Filialleitung. Kurze Zeit später führte Jessica Klübenspies drei Jahre erfolgreich eine eigene Filiale und schulte zusätzlich als Visual Merchandiser weitere Filialen in den Bereichen Warenpräsentation, Warenhandling, Bestellverhalten und Marketing in Bayern. Mit dem Wunsch, die Abläufe hinter den Kulissen kennenzulernen, wechselte sie in den Einkauf eines großen Unternehmens und entwickelte sich anschließend im Bereich E-Commerce-Marketing weiter.

Wie haben Ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen Ihr Verständnis von Diversität geprägt?

"In meiner Rolle als Filialleiterin arbeitete ich mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Altersgruppen zusammen. Als junge Führungskraft stellte mich manches davon natürlich auch vor Herausforderungen, im Endefekt bot es aber wertvolle Lernmöglichkeiten. Diese Erfahrungen verdeutlichten mir den großen Nutzen von Diversität für unsere persönliche und berufliche Weiterentwicklung – vorausgesetzt, wir nehmen sie an."

Tim Forster

Tim Forster

Werkstudent

Tim Forster ist Werkstudent bei D² und studiert Diversitätsmanagement im Master an der Universität Würzburg. Während seines Bachelor-Studiums im Würzburger Studiengang Mensch-Computer-Systeme hat Tim seine Expertise in den Bereichen Arbeitsgesundheit, inklusive Technologien, Softwareergonomie und Anwendungsunterstützung entwickelt. Durch seine Arbeitserfahrung in der Pflege ist Tim außerdem Experte für die Lebenssituation von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen.

Wie möchtest Du Deine Perspektiven und Erfahrungen bei D² einbringen?

"Ich unterstütze das D²-Team bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Lösungen, die inklusiv und diversitätssensibel gestaltet sind. Für mich bedeutet Diversität nämlich vor allem eines: kreative und vielfältige Denkansätze durch eine Teilhabe aller zu fördern."

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Werkstudentin

Antonia Geßlein hat im Bachelor Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg studiert und nebenbei im Gesundheitsamt Coburg gearbeitet. Zum Ende ihres Studiums wurde das Thema Gleichberechtigung und Gender immer relevanter für sie. Deshalb hat sie ihre Bachelorarbeit zum Thema der Gendersensiblen Suchtprävention geschrieben. Seit Oktober 2023 studiert sie im Master Diversitätsmanagement an der Universität Würzburg.

Gehören Diversity und Gesundheit zusammen?

"Definitiv, denn die Gesundheitsförderung und das Diversitätsmanagement überschneiden und ergänzen sich in einigen Punkten, weshalb ich die Kombination aus beidem für sehr sinnvoll halte. Ich freue mich darauf, wenn in Unternehmen mit einem holistischen Blick auf die Verbindung von Gesundheit und Vielfalt geschaut wird."

Mathilde Berhault

Mathilde Berhault

Senior Beraterin

Mathilde Berhault ist Senior Beraterin bei D² – Denkfabrik Diversität. Berufliche Erfahrungen hat sie u.a. als Geschäftsführerin des Vereins interculture e.V. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Drittmittelprojekten an der Universität Jena gesammelt. Mathilde bringt Expertise in Interkultureller Kommunikation, Digitalisierung und agilem Projektmanagement mit. Ihre Schwerpunkte bei D² liegen in der Produktentwicklung und dem Vertrieb der D²-Dienstleistungen.

Welche Chancen siehst du durch Vielfalt im Beruf?

"Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, von einem breiten Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen zu profitieren. Besonders spannend finde ich dabei die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich unterschiedlicher Denkweisen und Methoden zu bedienen."

Nina Vössing

Nina Vössing

Trainee Beratung

Nina Vössing ist Trainee im Bereich Beratung. Nach ihrem erfolgreichem Masterstudium im Diversitätsmanagement in Würzburg und ihrem Bachelorstudium in Sozial- und Umweltwissenschaften in Maastricht (Niederlande), Freiburg und Santa Barbara (USA) erkundete sie die soziale und nachhaltige Start-up Szene Berlins. Ursprünglich motiviert, mit sozialem Unternehmertum eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten, liegt ihr Schwerpunkt heute bei der internen sozial-nachhaltigen Gestaltung von Unternehmen und Organisationen.

Was führt dich her? 

"Ökonomische Nachhaltigkeit kann nicht ohne Diversität gedacht werden. Während meines Studiums habe ich mich für einen nachhaltigen Wirtschaftswandel eingesetzt. In der Praxis ist mir dann eines bewusst geworden: Wenn etwas nicht der inneren Haltung entspricht, dann kann dies auch nicht glaubhaft nach außen transportiert werden. Diversitätssensibles Personalmanagement fördert Resilienz, Menschlichkeit, Respekt und Achtsamkeit – Werte, ohne die es in Gesellschaft und Wirtschaft keine Nachhaltigkeit geben kann."

Hannah Baumann

Hannah Baumann

Kreative Konzeption & Design

Hannah Baumann ist für die kreativen Ideen und deren gestalterische Umsetzung bei D² – Denkfabrik Diversität zuständig. Egal ob print oder digital – Ziel ist es, die Arbeiten und Inhalte der Denkfabrik attraktiv und für jede:n verständlich darzustellen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Mediendesign an der Hochschule Hof tauchte sie für drei Jahre in die Welt des Agenturalltages ein, bevor sie sich der Denkfabrik 2023 anschloss.

Diversität und Design?

"Ein für mich sehr spannendes Thema, bei dem es keine Grenzen gibt. Warum also nicht für alle Menschen auch alle Informationen zugänglich machen, wenn jede:r von barrierefreiem Design profitiert? Diversität scheint für viele selbstverständlich: Doch beim genaueren Hinschauen fällt auf, wie viel wir noch dafür tun können. Die gestalterische Herausforderung, die sich daraus für mich ergibt, ist eine aufregende Reise!"

Dr. Julien Bobineau

Dr. Julien Bobineau

Geschäftsleitung

Dr. Julien Bobineau ist Senior Berater und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Expertise umfasst das Thema Antirassismus, Ansätze in der Erwachsenenbildung und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Nach einem kulturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion an der Universität Würzburg hat er u.a. an den Universitäten Jena, Passau, Fulda, Edmonton (Kanada), Dakar (Senegal) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gelehrt und geforscht. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Postcolonial Theory & Critical Race Studies, die Interkulturelle Kommunikation und das Diversitätsmanagement bei Polizei und Sicherheitsbehörden.

Was bedeutet Diversität für dich?

"Diversität basiert auf gegenseitigem Verständnis, das erst im respektvollen Austausch entstehen kann. Als weißer Cis-Mann mit Migrationsgeschichte bedeutet das für mich vor allem eines: anderen Menschen zuzuhören. Mir ist es enorm wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und meine eigenen Privilegien mit viel Selbstreflexion zu hinterfragen."

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Andreas Möller

Andreas Möller

Initiator

Andreas Möller ist Unternehmer, Initiator und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Fachkompetenz umfasst die Themenfelder Entrepreneurship, Unternehmungsführung und inklusives Personalmanagement. Nach über zehn Jahren in der Selbständigkeit führt er heute eines der schnell wachsenden mittelständischen Unternehmen Europas mit Überzeugung, Empathie und Souveränität. Als Coach und Berater gibt Andreas seine Erfahrungen mit viel Enthusiasmus an Kunden aus den verschiedensten Bereichen weiter.

Warum hast Du D² – Denkfabrik Diversität gegründet?

"Durch meine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber kenne ich die vielfältigen Herausforderungen unserer Wirtschaftswelt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit inklusiven Strategien und einem ganzheitlichen Diversitätsmanagement große Erfolge erzielen kann. Und diese Überzeugung möchte ich mit anderen Unternehmer:innen teilen."