18. September 2024

Was jedes Unternehmen gegen sinkende Bewerberzahlen tun kann

Ein Finger deutet auf ein Personen-Icon in einem Arbeits-Netzwerk.
Unternehmen in Deutschland sehen sich bereits seit längerer Zeit mit der Herausforderung des Arbeits- und Fachkräftemangels konfrontiert: Die Vakanzzeiten haben sich innerhalb der letzten zehn Jahre beinahe verdoppelt und unbesetzte Stellen wirken sich bereits jetzt negativ auf Umsatz und Erfolg deutscher Unternehmen aus. Besonders betroffene Branchen sind IT-Unternehmen, der Gesundheitssektor und das Handwerk. Für dieses Problem können primär der demographische Wandel und die damit verbundene Überalterung der Bevölkerung verantwortlich gemacht werden, die das Angebot an Arbeits- und Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt kontinuierlich reduzieren. Als Konsequenz müssen Unternehmen nun also umdenken und neue Konzepte entwickeln, die ein stabiles Angebot an qualifizierten Arbeitskräften und damit die Wettbewerbsfähigkeit garantieren. Dieser Blog-Artikel bietet drei konkrete Tipps, mit denen sich Unternehmen aktiv gegen sinkende Bewerberzahlen wappnen und dem Arbeits- und Fachkräftemangel präventiv entgegenwirken können.

Inhalt

Tipp 1 – Attraktive Arbeitgebermarke entwickeln und kommunizieren

Die Entwicklung und Kommunikation einer starken Arbeitgebermarke ist ein zentraler Schlüssel, um mehr qualifizierte Bewerbungen zu gewinnen. Employer Branding beschreibt die strategische Positionierung eines Unternehmens, um sich im Wettbewerb um neue Talente klar zu differenzieren, seine Attraktivität zu steigern und insgesamt positiv auf dem Arbeitsmarkt wahrgenommen zu werden. Eine starke Arbeitgebermarke basiert auf einer positiven Unternehmenskultur, die insbesondere eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit in den Fokus rückt. Attraktive Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sollten nicht nur angeboten, sondern aktiv beworben werden, um die interne Motivation und Bindung zu stärken. Ebenso essenziell ist eine klare Kommunikationsstrategie, die das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber sichtbar macht. Social Media-Kanäle und Online-Plattformen bieten ideale Möglichkeiten, um große Reichweiten zu erzielen. Eigene Unternehmenskanäle wie Instagram oder eine ansprechend gestaltete Homepage ermöglichen es, Unternehmenswerte, Benefits für Mitarbeiter:innen und authentische Einblicke aus der Belegschaft transparent und überzeugend darzustellen.

Tipp 2 – Flexible Arbeitsmodelle & attraktive Arbeitsbedingungen bieten

Unternehmen sollten flexible Arbeitszeitmodelle und attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, um zeitgemäß zu bleiben und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Wer den Wertewandel aktiv aufgreift und New-Work-Konzepte umsetzt, positioniert sich als attraktiver Arbeitgeber – nicht nur für die Generation Z, sondern für alle Altersgruppen. Dazu gehört die flächendeckende Einführung von Homeoffice- und Remote-Arbeit, flexible Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle sowie Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Care-Arbeit. Diese Anpassungen bringen klare Vorteile: Flexible Arbeitszeitmodelle steigern die Zufriedenheit der Beschäftigten und stärken dadurch die Mitarbeiterbindung. Gleichzeitig erhöht sich die Attraktivität für potenzielle Bewerber:innen, die das Unternehmen als modernes und mitarbeiterfreundliches Arbeitsumfeld wahrnehmen.

Tipp 3 – Proaktive Rekrutierungsstrategien & Talentmanagement

Unternehmen, die innovative und proaktive Strategien im Recruiting und Talentmanagement nutzen, erhöhen ihre Chancen auf einen breiten Pool qualifizierter Bewerber:innen. „Traditionelle“ Recruiting-Methoden wie Printanzeigen, Job-Portale oder klassische Bewerbungsgespräche erreichen die nötige Reichweite nicht mehr, um den aktuellen Entwicklungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. Stattdessen lohnt es sich, gezielt Netzwerke aufzubauen und bestehende Mitarbeiter:innen aktiv in den Empfehlungsprozess einzubinden. Auch Kooperationen mit Schulen, Universitäten und Hochschulen oder ein auffälliger Stand auf Karrieremessen steigern die Sichtbarkeit des Unternehmens und stärken die Employer Brand. Darüber hinaus sollten Betriebe ihr Talentmanagement modernisieren, indem sie gezielt Nachwuchs im eigenen Unternehmen fördern. Ein gut strukturierter Talentpool und eine transparente Kommunikation über Karrierewege und Aufstiegschancen motivieren Mitarbeiter:innen und binden Talente langfristig an das Unternehmen.

Lesen Sie auch passend dazu unseren Blogbeitrag „Der Fachkräftemangel: Eine Bedrohung für die Wirtschaft?!“

Fazit Mit einigen einfachen Schritten können Unternehmen ihr Image als Arbeitergeber:innen stärken, die Unternehmenskultur verbessern und so dem Arbeits- und Fachkräftemangel aktiv entgegenwirken. Die Entwicklung und Kommunikation einer attraktive Arbeitgebermarke, die flächendeckende Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle und attraktive Arbeitsbedingungen sind ein guter Anfang auf dem Weg zu mehr unternehmerischer Resilienz, der durch kluge Strategien im Recruiting und im Talentmanagement fortgesetzt werden sollte. Mit diesen Schritten können sich Unternehmen effizient auf aktuelle und künftige Herausforderungen vorbereiten, um die Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens langfristig zu sichern.

Sie sind auf der Suche nach Arbeits- oder Fachkräften und wollen Ihre Employer Brand mit Ansätzen aus dem Diversitätsmanagement stärken? Die Expert:innen von D² – Denkfabrik Diversität stehen Ihnen gerne telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.

Jessica Klübenspies

Jessica Klübenspies

Marketingmitarbeitende

Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel übernahm sie früh Verantwortung und wurde stellvertretende Filialleitung. Kurze Zeit später führte Jessica Klübenspies drei Jahre erfolgreich eine eigene Filiale und schulte zusätzlich als Visual Merchandiser weitere Filialen in den Bereichen Warenpräsentation, Warenhandling, Bestellverhalten und Marketing in Bayern. Mit dem Wunsch, die Abläufe hinter den Kulissen kennenzulernen, wechselte sie in den Einkauf eines großen Unternehmens und entwickelte sich anschließend im Bereich E-Commerce-Marketing weiter.

Wie haben Ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen Ihr Verständnis von Diversität geprägt?

"In meiner Rolle als Filialleiterin arbeitete ich mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Altersgruppen zusammen. Als junge Führungskraft stellte mich manches davon natürlich auch vor Herausforderungen, im Endefekt bot es aber wertvolle Lernmöglichkeiten. Diese Erfahrungen verdeutlichten mir den großen Nutzen von Diversität für unsere persönliche und berufliche Weiterentwicklung – vorausgesetzt, wir nehmen sie an."

Tim Forster

Tim Forster

Werkstudent

Tim Forster ist Werkstudent bei D² und studiert Diversitätsmanagement im Master an der Universität Würzburg. Während seines Bachelor-Studiums im Würzburger Studiengang Mensch-Computer-Systeme hat Tim seine Expertise in den Bereichen Arbeitsgesundheit, inklusive Technologien, Softwareergonomie und Anwendungsunterstützung entwickelt. Durch seine Arbeitserfahrung in der Pflege ist Tim außerdem Experte für die Lebenssituation von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen.

Wie möchtest Du Deine Perspektiven und Erfahrungen bei D² einbringen?

"Ich unterstütze das D²-Team bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Lösungen, die inklusiv und diversitätssensibel gestaltet sind. Für mich bedeutet Diversität nämlich vor allem eines: kreative und vielfältige Denkansätze durch eine Teilhabe aller zu fördern."

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Werkstudentin

Antonia Geßlein hat im Bachelor Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg studiert und nebenbei im Gesundheitsamt Coburg gearbeitet. Zum Ende ihres Studiums wurde das Thema Gleichberechtigung und Gender immer relevanter für sie. Deshalb hat sie ihre Bachelorarbeit zum Thema der Gendersensiblen Suchtprävention geschrieben. Seit Oktober 2023 studiert sie im Master Diversitätsmanagement an der Universität Würzburg.

Gehören Diversity und Gesundheit zusammen?

"Definitiv, denn die Gesundheitsförderung und das Diversitätsmanagement überschneiden und ergänzen sich in einigen Punkten, weshalb ich die Kombination aus beidem für sehr sinnvoll halte. Ich freue mich darauf, wenn in Unternehmen mit einem holistischen Blick auf die Verbindung von Gesundheit und Vielfalt geschaut wird."

Mathilde Berhault

Mathilde Berhault

Senior Beraterin

Mathilde Berhault ist Senior Beraterin bei D² – Denkfabrik Diversität. Berufliche Erfahrungen hat sie u.a. als Geschäftsführerin des Vereins interculture e.V. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Drittmittelprojekten an der Universität Jena gesammelt. Mathilde bringt Expertise in Interkultureller Kommunikation, Digitalisierung und agilem Projektmanagement mit. Ihre Schwerpunkte bei D² liegen in der Produktentwicklung und dem Vertrieb der D²-Dienstleistungen.

Welche Chancen siehst du durch Vielfalt im Beruf?

"Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, von einem breiten Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen zu profitieren. Besonders spannend finde ich dabei die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich unterschiedlicher Denkweisen und Methoden zu bedienen."

Nina Vössing

Nina Vössing

Trainee Beratung

Nina Vössing ist Trainee im Bereich Beratung. Nach ihrem erfolgreichem Masterstudium im Diversitätsmanagement in Würzburg und ihrem Bachelorstudium in Sozial- und Umweltwissenschaften in Maastricht (Niederlande), Freiburg und Santa Barbara (USA) erkundete sie die soziale und nachhaltige Start-up Szene Berlins. Ursprünglich motiviert, mit sozialem Unternehmertum eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten, liegt ihr Schwerpunkt heute bei der internen sozial-nachhaltigen Gestaltung von Unternehmen und Organisationen.

Was führt dich her? 

"Ökonomische Nachhaltigkeit kann nicht ohne Diversität gedacht werden. Während meines Studiums habe ich mich für einen nachhaltigen Wirtschaftswandel eingesetzt. In der Praxis ist mir dann eines bewusst geworden: Wenn etwas nicht der inneren Haltung entspricht, dann kann dies auch nicht glaubhaft nach außen transportiert werden. Diversitätssensibles Personalmanagement fördert Resilienz, Menschlichkeit, Respekt und Achtsamkeit – Werte, ohne die es in Gesellschaft und Wirtschaft keine Nachhaltigkeit geben kann."

Hannah Baumann

Hannah Baumann

Kreative Konzeption & Design

Hannah Baumann ist für die kreativen Ideen und deren gestalterische Umsetzung bei D² – Denkfabrik Diversität zuständig. Egal ob print oder digital – Ziel ist es, die Arbeiten und Inhalte der Denkfabrik attraktiv und für jede:n verständlich darzustellen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Mediendesign an der Hochschule Hof tauchte sie für drei Jahre in die Welt des Agenturalltages ein, bevor sie sich der Denkfabrik 2023 anschloss.

Diversität und Design?

"Ein für mich sehr spannendes Thema, bei dem es keine Grenzen gibt. Warum also nicht für alle Menschen auch alle Informationen zugänglich machen, wenn jede:r von barrierefreiem Design profitiert? Diversität scheint für viele selbstverständlich: Doch beim genaueren Hinschauen fällt auf, wie viel wir noch dafür tun können. Die gestalterische Herausforderung, die sich daraus für mich ergibt, ist eine aufregende Reise!"

Dr. Julien Bobineau

Dr. Julien Bobineau

Geschäftsleitung

Dr. Julien Bobineau ist Senior Berater und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Expertise umfasst das Thema Antirassismus, Ansätze in der Erwachsenenbildung und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Nach einem kulturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion an der Universität Würzburg hat er u.a. an den Universitäten Jena, Passau, Fulda, Edmonton (Kanada), Dakar (Senegal) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gelehrt und geforscht. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Postcolonial Theory & Critical Race Studies, die Interkulturelle Kommunikation und das Diversitätsmanagement bei Polizei und Sicherheitsbehörden.

Was bedeutet Diversität für dich?

"Diversität basiert auf gegenseitigem Verständnis, das erst im respektvollen Austausch entstehen kann. Als weißer Cis-Mann mit Migrationsgeschichte bedeutet das für mich vor allem eines: anderen Menschen zuzuhören. Mir ist es enorm wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und meine eigenen Privilegien mit viel Selbstreflexion zu hinterfragen."

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Andreas Möller

Andreas Möller

Initiator

Andreas Möller ist Unternehmer, Initiator und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Fachkompetenz umfasst die Themenfelder Entrepreneurship, Unternehmungsführung und inklusives Personalmanagement. Nach über zehn Jahren in der Selbständigkeit führt er heute eines der schnell wachsenden mittelständischen Unternehmen Europas mit Überzeugung, Empathie und Souveränität. Als Coach und Berater gibt Andreas seine Erfahrungen mit viel Enthusiasmus an Kunden aus den verschiedensten Bereichen weiter.

Warum hast Du D² – Denkfabrik Diversität gegründet?

"Durch meine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber kenne ich die vielfältigen Herausforderungen unserer Wirtschaftswelt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit inklusiven Strategien und einem ganzheitlichen Diversitätsmanagement große Erfolge erzielen kann. Und diese Überzeugung möchte ich mit anderen Unternehmer:innen teilen."