HR-Trends 2024: Warum Diversity & Inclusion die Agenda bestimmen
Die Arbeitswelt durchläuft einen rasanten Wandel, geprägt von Digitalisierung, Fachkräftemangel und dem Streben nach flexiblen Arbeitsmodellen. In diesem dynamischen Umfeld sind Diversity & Inclusion (D&I) zu unverzichtbaren Elementen moderner Unternehmensstrategien geworden. Sie sind weit mehr als ethische Verpflichtungen – D&I treibt Innovationen voran, verbessert die Bindung der Mitarbeitenden und sichert langfristig die Wettbewerbsfähigkeit.
Während „Diversity“ die individuelle Vielfalt von Mitarbeitenden beschreibt, sorgt „Inclusion“ dafür, dass alle sich gleichermaßen wertgeschätzt fühlen und ihr Potenzial entfalten können. Mit dem Fachkräftemangel und dem Umdenken hin zu New-Work-Strukturen wird D&I 2024 zur obersten Priorität.
Der Wandel in der Arbeitswelt: Warum D&I unverzichtbar ist
Fachkräftemangel und Digitalisierung stellen Unternehmen vor die Herausforderung, neue Wege zu finden, Talente zu gewinnen und zu binden. Diversitätsorientierte Organisationen zeichnen sich durch höhere Innovationskraft und nachweisbare wirtschaftliche Vorteile aus. Eine Studie der Boston Consulting Group zeigt, dass Unternehmen mit diversen Führungsteams eine 19 % höhere Innovationsrate erreichen (1). Die Vielfalt der Perspektiven in diesen Teams trägt entscheidend dazu bei, kreative Lösungen und zukunftsfähige Innovationen zu entwickeln, die sich positiv auf den Geschäftserfolg auswirken.
D&I als Schlüssel zur Talentgewinnung
Eine starke D&I-Strategie hilft, bislang unterrepräsentierte Talente anzusprechen und langfristig zu binden. Besonders die Generationen Y und Z – die ab 1981 bzw. 1997 Geborenen – fordern Unternehmen heraus, D&I zu priorisieren. Laut einer Umfrage von Deloitte sind Millennials und Gen Zs besonders werteorientiert (2). Etwa 44 % der Gen Z und 37 % der Millennials haben Jobangebote aufgrund von ethischen Bedenken abgelehnt. Sie priorisieren Arbeitsplätze, die soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellen. Unternehmen, die D&I ernst nehmen und soziale Wirkung fördern, können die Loyalität und das Engagement dieser Generationen gewinnen. Dies unterstreicht, wie entscheidend eine inklusive Unternehmenskultur für die Talentgewinnung ist.
Diversität und New Work: Die ideale Kombination
Die New-Work-Philosophie stellt die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt und fördert flexible Arbeitsmodelle. Dies bietet eine ideale Grundlage, um Diversität und Inklusion im Unternehmen zu verankern. Teams, die vielfältig zusammengesetzt sind, bringen unterschiedliche Perspektiven ein – ein klarer Vorteil für kreative und innovative Arbeitsmethoden. Damit diese Verbindung gelingt, sind jedoch konkrete Maßnahmen nötig:
Flexibilität: Individuelle Arbeitszeitmodelle, die sich an persönliche Bedürfnisse wie Elternzeit oder religiöse Verpflichtungen anpassen.
Technologische Inklusion: Digitale Tools müssen barrierefrei und leicht zugänglich sein, damit alle Mitarbeitenden in hybriden Arbeitsmodellen effektiv mitarbeiten können.
Sensibilisierung: Schulungen und Workshops helfen, Vorurteile abzubauen und ein inklusives Denken im Team zu fördern.
Trends in Diversity & Inclusion 2024
Die zentralen Entwicklungen im Bereich D&I zeigen, wie Unternehmen Vielfalt und Chancengleichheit noch stärker fördern können:
Intersektionalität berücksichtigen: Verschiedene Identitäten wie Geschlecht, soziale Herkunft oder nationale bzw. Ethnische Herkunft überschneiden sich oft. Unternehmen, die diese Überschneidungen verstehen, können inklusivere Strategien entwickeln.
Hybrides Arbeiten inklusiver gestalten: Für inklusive hybride Arbeitsmodelle müssen digitale Tools barrierefrei gestaltet sein. Außerdem sollten flexible Arbeitszeiten den Bedürfnissen aller Mitarbeitenden gerecht werden, um Chancengleichheit zu gewährleisten.
Datenbasierte Entscheidungen und KI: Die Analyse von Talentpools ermöglicht messbare Fortschritte in der D&I-Strategie. Gleichzeitig ist es wichtig, Vorurteile in KI-Systemen zu minimieren, um faire Entscheidungen zu treffen.
Zusammenarbeit zwischen Generationen fördern: Mit bis zu fünf Generationen in der Belegschaft sind Maßnahmen nötig, die unterschiedliche Arbeitsstile und Erwartungen harmonisieren.
Vielfalt der Geschlechteridentität einbeziehen: Genderneutrale Sprache, spezifische Benefits und Trainings stärken die Inklusion von Mitarbeitenden mit diversen Geschlechtsidentitäten.
Nachhaltige D&I-Strategien durch datenbasierte Ansätze
Eine nachhaltige Verankerung von D&I erfordert messbare Fortschritte. Key Performance Indicators (KPIs) spielen hierbei eine zentrale Rolle, beispielsweise:
-
- Anteil von Frauen oder Minderheiten in Führungspositionen
- Zufriedenheitswerte verschiedener Gruppen von Mitarbeitenden
- Erfolgsquoten diversitätsorientierter Rekrutierung
Innovative Tools wie der Diversity Navigator erleichtern die Umsetzung von Standards wie beispielsweise der Leitliniennorm ISO 30415. Sie bieten strukturierte Workflows, Vorlagen und automatisierte Prozesse, die Unternehmen Zeit sparen lässt und ihre Employer Brand stärken.
Erfolgsbeispiele aus der Praxis
KI-gestützte Bewerbungen: Der Einsatz von KI zur Reduzierung von Vorurteilen und Steigerung der Diversität, insbesondere in Führungspositionen, wird in mehreren Berichten erwähnt. So zeigt eine Meta-Studie von Ongig beispielsweise, wie Unternehmen durch KI und anonymisierte Prozesse die Diversität in der Führung erhöhen können. (3)
Diversity-Workshops: Andere Studien und Praxisbeispiele verdeutlichen, wie Diversity-Workshops die Innovationskraft fördern, indem sie Vorurteile abbauen und ein inklusives Mindset stärken. (4)
Employee Resource Groups (ERGs): Der positive Einfluss von ERGs auf das Zugehörigkeitsgefühl und die Zusammenarbeit wird sehr ausführlich durch Initiativen des Software-Unternehmens SAP beschrieben. (5)
Fazit: Vielfalt als Wettbewerbsvorteil
Diversity & Inclusion sind 2024 unverzichtbar für Unternehmen, die in einem umkämpften Markt langfristig erfolgreich bleiben möchten. Sie fördern Innovation, verbessern die Mitarbeiterbindung und schaffen eine starke Employer Brand. Mit strategischen Maßnahmen, datenbasierter Planung und gezielten Tools können Unternehmen eine inklusive Kultur etablieren, die wirtschaftliche und soziale Vorteile gleichermaßen bietet. Die Zukunft gehört der Vielfalt – und Unternehmen, die diese Realität aktiv gestalten, sichern sich ihre Wettbewerbsfähigkeit und gestalten eine gerechtere Arbeitswelt.
Nutzen Sie die Chancen, die eine inklusive Unternehmenskultur bietet, um die Innovationskraft und Mitarbeiterbindung in Ihrem Unternehmen zu steigern. Vereinbaren Sie noch heute einen Beratungstermin mit den Expert:innen von D² – Denkfabrik Diversität.
Quellen:
(1) https://www.bcg.com/publications/2018/how-diverse-leadership-teams-boost-innovation. Zugegriffen am 18. November 2024.
(2) https://www.deloitte.com/de/de/services/consulting/research/genz-millennial-survey.html. Zugegriffen am 18. November 2024.
(3) https://blog.ongig.com/diversity-and-inclusion/diversity-in-leadership/. Zugegriffen am 18. November 2024.
(4) https://www.humanly.io/resource-library/blog/ways-ai-enhances-diversity-hiring-in-the-recruitment-process. Zugegriffen am 20. November 2024.
(5) https://www.sap.com/germany/about/diversity.html. Zugegriffen am 20. November 2024.