2. Januar 2025

HR-Trends 2024: Warum Diversity & Inclusion die Agenda bestimmen

Eine junge Frau grüßt zwei weitere Frauen in einer modernen Büroatmosphäre.
Die Arbeitswelt durchläuft einen rasanten Wandel, geprägt von Digitalisierung, Fachkräftemangel und dem Streben nach flexiblen Arbeitsmodellen. In diesem dynamischen Umfeld sind Diversity & Inclusion (D&I) zu unverzichtbaren Elementen moderner Unternehmensstrategien geworden. Sie sind weit mehr als ethische Verpflichtungen – D&I treibt Innovationen voran, verbessert die Bindung der Mitarbeitenden und sichert langfristig die Wettbewerbsfähigkeit. Während „Diversity“ die individuelle Vielfalt von Mitarbeitenden beschreibt, sorgt „Inclusion“ dafür, dass alle sich gleichermaßen wertgeschätzt fühlen und ihr Potenzial entfalten können. Mit dem Fachkräftemangel und dem Umdenken hin zu New-Work-Strukturen wird D&I 2024 zur obersten Priorität.

Inhalt

Der Wandel in der Arbeitswelt: Warum D&I unverzichtbar ist

Fachkräftemangel und Digitalisierung stellen Unternehmen vor die Herausforderung, neue Wege zu finden, Talente zu gewinnen und zu binden. Diversitätsorientierte Organisationen zeichnen sich durch höhere Innovationskraft und nachweisbare wirtschaftliche Vorteile aus. Eine Studie der Boston Consulting Group zeigt, dass Unternehmen mit diversen Führungsteams eine 19 % höhere Innovationsrate erreichen (1). Die Vielfalt der Perspektiven in diesen Teams trägt entscheidend dazu bei, kreative Lösungen und zukunftsfähige Innovationen zu entwickeln, die sich positiv auf den Geschäftserfolg auswirken.

D&I als Schlüssel zur Talentgewinnung

Eine starke D&I-Strategie hilft, bislang unterrepräsentierte Talente anzusprechen und langfristig zu binden. Besonders die Generationen Y und Z – die ab 1981 bzw. 1997 Geborenen – fordern Unternehmen heraus, D&I zu priorisieren. Laut einer Umfrage von Deloitte sind Millennials und Gen Zs besonders werteorientiert (2). Etwa 44 % der Gen Z und 37 % der Millennials haben Jobangebote aufgrund von ethischen Bedenken abgelehnt. Sie priorisieren Arbeitsplätze, die soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellen. Unternehmen, die D&I ernst nehmen und soziale Wirkung fördern, können die Loyalität und das Engagement dieser Generationen gewinnen. Dies unterstreicht, wie entscheidend eine inklusive Unternehmenskultur für die Talentgewinnung ist.

Diversität und New Work: Die ideale Kombination

Die New-Work-Philosophie stellt die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt und fördert flexible Arbeitsmodelle. Dies bietet eine ideale Grundlage, um Diversität und Inklusion im Unternehmen zu verankern. Teams, die vielfältig zusammengesetzt sind, bringen unterschiedliche Perspektiven ein – ein klarer Vorteil für kreative und innovative Arbeitsmethoden. Damit diese Verbindung gelingt, sind jedoch konkrete Maßnahmen nötig:

Flexibilität: Individuelle Arbeitszeitmodelle, die sich an persönliche Bedürfnisse wie Elternzeit oder religiöse Verpflichtungen anpassen.

Technologische Inklusion: Digitale Tools müssen barrierefrei und leicht zugänglich sein, damit alle Mitarbeitenden in hybriden Arbeitsmodellen effektiv mitarbeiten können.

Sensibilisierung: Schulungen und Workshops helfen, Vorurteile abzubauen und ein inklusives Denken im Team zu fördern.

Trends in Diversity & Inclusion 2024

Die zentralen Entwicklungen im Bereich D&I zeigen, wie Unternehmen Vielfalt und Chancengleichheit noch stärker fördern können:

Intersektionalität berücksichtigen: Verschiedene Identitäten wie Geschlecht, soziale Herkunft oder nationale bzw. Ethnische Herkunft überschneiden sich oft. Unternehmen, die diese Überschneidungen verstehen, können inklusivere Strategien entwickeln.

Hybrides Arbeiten inklusiver gestalten: Für inklusive hybride Arbeitsmodelle müssen digitale Tools barrierefrei gestaltet sein. Außerdem sollten flexible Arbeitszeiten den Bedürfnissen aller Mitarbeitenden gerecht werden, um Chancengleichheit zu gewährleisten.

Datenbasierte Entscheidungen und KI: Die Analyse von Talentpools ermöglicht messbare Fortschritte in der D&I-Strategie. Gleichzeitig ist es wichtig, Vorurteile in KI-Systemen zu minimieren, um faire Entscheidungen zu treffen.

Zusammenarbeit zwischen Generationen fördern: Mit bis zu fünf Generationen in der Belegschaft sind Maßnahmen nötig, die unterschiedliche Arbeitsstile und Erwartungen harmonisieren.

Vielfalt der Geschlechteridentität einbeziehen: Genderneutrale Sprache, spezifische Benefits und Trainings stärken die Inklusion von Mitarbeitenden mit diversen Geschlechtsidentitäten.

Nachhaltige D&I-Strategien durch datenbasierte Ansätze

Eine nachhaltige Verankerung von D&I erfordert messbare Fortschritte. Key Performance Indicators (KPIs) spielen hierbei eine zentrale Rolle, beispielsweise:

  • Anteil von Frauen oder Minderheiten in Führungspositionen
  • Zufriedenheitswerte verschiedener Gruppen von Mitarbeitenden
  • Erfolgsquoten diversitätsorientierter Rekrutierung

Innovative Tools wie der Diversity Navigator erleichtern die Umsetzung von Standards wie beispielsweise der Leitliniennorm ISO 30415. Sie bieten strukturierte Workflows, Vorlagen und automatisierte Prozesse, die Unternehmen Zeit sparen lässt und ihre Employer Brand stärken.

Erfolgsbeispiele aus der Praxis

KI-gestützte Bewerbungen: Der Einsatz von KI zur Reduzierung von Vorurteilen und Steigerung der Diversität, insbesondere in Führungspositionen, wird in mehreren Berichten erwähnt. So zeigt eine Meta-Studie von Ongig  beispielsweise, wie Unternehmen durch KI und anonymisierte Prozesse die Diversität in der Führung erhöhen können. (3)

Diversity-Workshops: Andere Studien und Praxisbeispiele verdeutlichen, wie Diversity-Workshops die Innovationskraft fördern, indem sie Vorurteile abbauen und ein inklusives Mindset stärken. (4)

Employee Resource Groups (ERGs): Der positive Einfluss von ERGs auf das Zugehörigkeitsgefühl und die Zusammenarbeit wird sehr ausführlich durch Initiativen des Software-Unternehmens SAP beschrieben.  (5)

Fazit Diversity & Inclusion sind 2024 unverzichtbar für Unternehmen, die in einem umkämpften Markt langfristig erfolgreich bleiben möchten. Sie fördern Innovation, verbessern die Mitarbeiterbindung und schaffen eine starke Employer Brand. Mit strategischen Maßnahmen, datenbasierter Planung und gezielten Tools können Unternehmen eine inklusive Kultur etablieren, die wirtschaftliche und soziale Vorteile gleichermaßen bietet. Die Zukunft gehört der Vielfalt – und Unternehmen, die diese Realität aktiv gestalten, sichern sich ihre Wettbewerbsfähigkeit und gestalten eine gerechtere Arbeitswelt.

Nutzen Sie die Chancen, die eine inklusive Unternehmenskultur bietet, um die Innovationskraft und Mitarbeiterbindung in Ihrem Unternehmen zu steigern. Vereinbaren Sie noch heute einen Beratungstermin mit den Expert:innen von D² – Denkfabrik Diversität.

Quellenangaben: (1) https://www.bcg.com/publications/2018/how-diverse-leadership-teams-boost-innovation. Zugegriffen am 18. November 2024.

(2) https://www.deloitte.com/de/de/services/consulting/research/genz-millennial-survey.html. Zugegriffen am 18. November 2024.

(3) https://blog.ongig.com/diversity-and-inclusion/diversity-in-leadership/. Zugegriffen am 18. November 2024.

(4) https://www.humanly.io/resource-library/blog/ways-ai-enhances-diversity-hiring-in-the-recruitment-process. Zugegriffen am 20. November 2024.

(5) https://www.sap.com/germany/about/diversity.html. Zugegriffen am 20. November 2024.

Tim Forster

Tim Forster

Werkstudent

Tim Forster ist Werkstudent bei D² und studiert Diversitätsmanagement im Master an der Universität Würzburg. Während seines Bachelor-Studiums im Würzburger Studiengang Mensch-Computer-Systeme hat Tim seine Expertise in den Bereichen Arbeitsgesundheit, inklusive Technologien, Softwareergonomie und Anwendungsunterstützung entwickelt. Durch seine Arbeitserfahrung in der Pflege ist Tim außerdem Experte für die Lebenssituation von Menschen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen.

Wie möchtest Du Deine Perspektiven und Erfahrungen bei D² einbringen?

"Ich unterstütze das D²-Team bei der Entwicklung von digitalen Produkten und Lösungen, die inklusiv und diversitätssensibel gestaltet sind. Für mich bedeutet Diversität nämlich vor allem eines: kreative und vielfältige Denkansätze durch eine Teilhabe aller zu fördern."

Mathilde Berhault

Antonia Geßlein

Werkstudentin

Antonia Geßlein hat im Bachelor Integrative Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg studiert und nebenbei im Gesundheitsamt Coburg gearbeitet. Zum Ende ihres Studiums wurde das Thema Gleichberechtigung und Gender immer relevanter für sie. Deshalb hat sie ihre Bachelorarbeit zum Thema der Gendersensiblen Suchtprävention geschrieben. Seit Oktober 2023 studiert sie im Master Diversitätsmanagement an der Universität Würzburg.

Gehören Diversity und Gesundheit zusammen?

"Definitiv, denn die Gesundheitsförderung und das Diversitätsmanagement überschneiden und ergänzen sich in einigen Punkten, weshalb ich die Kombination aus beidem für sehr sinnvoll halte. Ich freue mich darauf, wenn in Unternehmen mit einem holistischen Blick auf die Verbindung von Gesundheit und Vielfalt geschaut wird."

Mathilde Berhault

Mathilde Berhault

Senior Beraterin

Mathilde Berhault ist Senior Beraterin bei D² – Denkfabrik Diversität. Berufliche Erfahrungen hat sie u.a. als Geschäftsführerin des Vereins interculture e.V. und als wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Drittmittelprojekten an der Universität Jena gesammelt. Mathilde bringt Expertise in Interkultureller Kommunikation, Digitalisierung und agilem Projektmanagement mit. Ihre Schwerpunkte bei D² liegen in der Produktentwicklung und dem Vertrieb der D²-Dienstleistungen.

Welche Chancen siehst du durch Vielfalt im Beruf?

"Vielfalt am Arbeitsplatz ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, von einem breiten Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen und Ideen zu profitieren. Besonders spannend finde ich dabei die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und sich unterschiedlicher Denkweisen und Methoden zu bedienen."

Nina Vössing

Nina Vössing

Trainee Beratung

Nina Vössing ist Trainee im Bereich Beratung. Nach ihrem erfolgreichem Masterstudium im Diversitätsmanagement in Würzburg und ihrem Bachelorstudium in Sozial- und Umweltwissenschaften in Maastricht (Niederlande), Freiburg und Santa Barbara (USA) erkundete sie die soziale und nachhaltige Start-up Szene Berlins. Ursprünglich motiviert, mit sozialem Unternehmertum eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten, liegt ihr Schwerpunkt heute bei der internen sozial-nachhaltigen Gestaltung von Unternehmen und Organisationen.

Was führt dich her? 

"Ökonomische Nachhaltigkeit kann nicht ohne Diversität gedacht werden. Während meines Studiums habe ich mich für einen nachhaltigen Wirtschaftswandel eingesetzt. In der Praxis ist mir dann eines bewusst geworden: Wenn etwas nicht der inneren Haltung entspricht, dann kann dies auch nicht glaubhaft nach außen transportiert werden. Diversitätssensibles Personalmanagement fördert Resilienz, Menschlichkeit, Respekt und Achtsamkeit – Werte, ohne die es in Gesellschaft und Wirtschaft keine Nachhaltigkeit geben kann."

Hannah Baumann

Hannah Baumann

Kreative Konzeption & Design

Hannah Baumann ist für die kreativen Ideen und deren gestalterische Umsetzung bei D² – Denkfabrik Diversität zuständig. Egal ob print oder digital – Ziel ist es, die Arbeiten und Inhalte der Denkfabrik attraktiv und für jede:n verständlich darzustellen.

Nach ihrem Bachelorabschluss in Mediendesign an der Hochschule Hof tauchte sie für drei Jahre in die Welt des Agenturalltages ein, bevor sie sich der Denkfabrik 2023 anschloss.

Diversität und Design?

"Ein für mich sehr spannendes Thema, bei dem es keine Grenzen gibt. Warum also nicht für alle Menschen auch alle Informationen zugänglich machen, wenn jede:r von barrierefreiem Design profitiert? Diversität scheint für viele selbstverständlich: Doch beim genaueren Hinschauen fällt auf, wie viel wir noch dafür tun können. Die gestalterische Herausforderung, die sich daraus für mich ergibt, ist eine aufregende Reise!"

Dr. Julien Bobineau

Dr. Julien Bobineau

Geschäftsleitung

Dr. Julien Bobineau ist Senior Berater und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Expertise umfasst das Thema Antirassismus, Ansätze in der Erwachsenenbildung und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Nach einem kulturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion an der Universität Würzburg hat er u.a. an den Universitäten Jena, Passau, Fulda, Edmonton (Kanada), Dakar (Senegal) und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gelehrt und geforscht. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die Postcolonial Theory & Critical Race Studies, die Interkulturelle Kommunikation und das Diversitätsmanagement bei Polizei und Sicherheitsbehörden.

Was bedeutet Diversität für dich?

"Diversität basiert auf gegenseitigem Verständnis, das erst im respektvollen Austausch entstehen kann. Als weißer Cis-Mann mit Migrationsgeschichte bedeutet das für mich vor allem eines: anderen Menschen zuzuhören. Mir ist es enorm wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und meine eigenen Privilegien mit viel Selbstreflexion zu hinterfragen."

Catharina Crasser

Catharina Crasser

Geschäftsleitung

Catharina Crasser ist Senior Beraterin und Mitgründerin von D² – Denkfabrik Diversität. Ihre Expertise umfasst die aktuelle Diversitätsforschung mit Schwerpunkt Gender sowie die Ausarbeitung von Diversitätskonzepten im Kontext von Intersektionalität. Nach ihrem Bachelorabschluss in Political and Social Studies studierte sie im Masterstudiengang ‚Diversitätsmanagement, Religion und Bildung‘ an der Universität Würzburg. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Denkfabrik ist sie als externe Dozentin für unterschiedliche Seminare in diesem Masterstudiengang tätig.

Was macht deine Arbeit (besonders) interessant?

"Es macht mir Spaß, das Thema auf so viele verschiedene Arten an unterschiedliche Leute heranzutragen. Das Spannende ist, mit Ideen und Methoden an manchen Stellen auf Anklang zu stoßen und an anderen mit einer ähnlichen Idee kläglich zu scheitern. Es geht vor allem darum, die Perspektive meines Gegenübers mit seinen Bedarfen zu verstehen und kreativ passende Konzepte zu entwickeln."

Andreas Möller

Andreas Möller

Initiator

Andreas Möller ist Unternehmer, Initiator und Mitgründer von D² – Denkfabrik Diversität. Seine Fachkompetenz umfasst die Themenfelder Entrepreneurship, Unternehmungsführung und inklusives Personalmanagement. Nach über zehn Jahren in der Selbständigkeit führt er heute eines der schnell wachsenden mittelständischen Unternehmen Europas mit Überzeugung, Empathie und Souveränität. Als Coach und Berater gibt Andreas seine Erfahrungen mit viel Enthusiasmus an Kunden aus den verschiedensten Bereichen weiter.

Warum hast Du D² – Denkfabrik Diversität gegründet?

"Durch meine langjährige Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber kenne ich die vielfältigen Herausforderungen unserer Wirtschaftswelt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit inklusiven Strategien und einem ganzheitlichen Diversitätsmanagement große Erfolge erzielen kann. Und diese Überzeugung möchte ich mit anderen Unternehmer:innen teilen."